All we have is Now

33. Nur drei Worte

„Du willst eine Freundschaft Plus mit mir?", entfuhr es mir entsetzt. 

„Wenn du es so nennen willst.", belanglos, als wäre es nichts Besonderes, zuckte er mit den Schultern. „Ich sagte ja Knutschen ohne Verpflichtungen." 

Das ist, wenn ich das richtig erfasst habe genau dasselbe. Egal, wie man es dreht und wendet es bleibt einfach ein unmoralisches Angebot. 

„Sag mal, sehe ich für dich vielleicht aus wie eine billige Schlampe, oder was?", schrie ich ihm entgegen. Das konnte doch unmöglich sein ernst sein. So etwas dreistes hätte ich nicht mal ihm zugetraut. Er seufzte auf und fuhr sich durch seine Haare. Nicht mal in dem jetzigen, angespannten Moment entging mir wie verdammt gut das bei ihm aussah. 

„Sieh es doch mal so: Du kannst Adam zeigen, wen er verloren hat, indem du ihm zeigst dass du bestens ohne ihn auskommst.", versuchte er mich weiterhin umzustimmen: „Damit kannst du ihm mal Eine reinwürgen." 

„Hunter, nein. Adam ist erstens nicht hier, so dass er uns sehen könnte und zweitens ist das die bekloppteste Idee, die ich JEMALS von irgendeinem irdischen Wesen gehört habe." 

Ich verschränkte die Arme wieder vor meiner Brust. Niemals lasse ich mich auf so etwas ein. Ich war doch nicht bescheuert. 

„Erstens können wir ihm ein Bild schicken. Ich würde mich quasi als Eifersuchtsobjekt bereitstellen. Und Zweitens hat diese Sache Vorteile für uns beide...", erklärte er mir entnervt. Er hatte doch nicht geglaubt, dass ich ihm für den Vorschlag dankbar in die Arme fiel. Schon wieder verspürte ich das Bedürfnis ihn zu schlagen. Meine Finger zuckten bereits angriffsbereit. Er hatte hier überhaupt kein Recht entnervt zu schnauben, wenn dann durfte ich hier die Furie spielen. 

„Welche Vorteile ziehst du bitte daraus mich bloß zu küssen?" War ja eine berechtigte Frage. Immerhin hatte er es, soweit ich mich erinnerte, immer auf Sex angelegt. Vom ersten Moment an wollte er mich nur ins Bett bekommen. Was kam er mir da jetzt mit Knutschen? 

„Gute Frage Blue.", stellte er fest und setzte sich nun in die Hocke. So dicht vor mich, dass mir das Blut in den Adern gefror als er meine Knie mit seinen berührte. Ich schluckte einmal schwer. »Ganz ruhig, es war bloß Hunter.«, beruhigte ich mich selbst und schaute ihm wieder so fest es ging in die Augen. Seinem Blick versuchte ich stand zu halten und gleichzeitig meinem körperlichen Fluchtreflex zu widerstehen. 

„Ehrlicherweise...", hauchte er flüsternd zu mir herüber. Dabei kam Hunter meinem Gesicht beängstigend nahe und ließ seinen Atem über meine Haut streifen. Eine Gänsehaut überzog meine Arme, die ich daraufhin versuchte zu vertuschen. Mir war mit Sicherheit nur kalt. Anders konnte ich mir das nicht erklären. Warum sollte ich sonst eine Gänsehaut bekommen? „...finde ich dich ziemlich heiß." Holla, was war denn mit meinem Puls los? Er überschlug sich stolpernd ehe er wieder in geregelter Bahn verlief. „Und unsere Küsse gestern Nacht waren ebenfalls ziemlich heiß...", er schob seine Hände vorsichtig auf meine Taille, wo sie ein ziehendes Kribbeln hervorriefen. Was genau hatte er vor?  Völlig erstarrt beobachtete ich seine Bewegungen. Als gäbe es nichts interessanteres auf dieser Welt. Er zog mich vorsichtig in seine Richtung, noch enger an ihn heran, bis ich komplett auf seinem Schoß saß. Sag mal wieso wehrte ich mich eigentlich nicht gegen ihn? Wieso ließ ich das stocksteif über mich ergehen? „...und vielleicht kann ich dich während dem Knutschen ein bisschen befummeln. Das würde mir schon reichen.", raunte er mir gegen meine trockenen Lippen. Seine Stimme legte sich leicht wie ein Balsam auf ihnen ab. Überzog sie mit einer wohligen Wärme, die mir in die Knochen meines Körpers fuhr. Selbst die schmerzenden Splitter in meinen Knochen, die noch immer wegen Adam darin festklemmten, rutschten in den Hintergrund.