34. "Das ist Schnö... Ich meine Nickolas."

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Lustlos saß ich neben meiner Mom am Tisch, die sich mal wieder nur mit Jason unterhielt und mich völlig links liegen ließ. Da sie ja anscheinend dachte, dass ich Bock hatte etwas mit Schnößi zu bequatschen. Sie hielt ihn immer noch für den perfekten Mann an meiner Seite. Sind wir ehrlich, sie hielt ihn nicht für den perfekten Mann für mich, sondern für ihren perfekten Schwiegersohn. Dabei war Schnößi nichts weiter als ein unangenehmer Schleimbolzen. Dann heirate ich lieber einen Mülleimer

„Katelynn?", ertönte die nervtötenden Stimme von dem, mir gegenübersitzenden, Objekt. 

„Was?", schnaubte ich zurück. 

„Es ist nur, dass wir uns ein Jahrzehnt nicht mehr richtig gesehen haben. Ich würde dich auf Aruba gern in ein nobles Restaurant ausführen, so wie es einer Frau wie dir gebührt." 

Warum sprach er denn so viel? Und dieses angesprochene Jahrzehnt war meines Erachtens nach nicht lang genug gewesen. Für meinen Geschmack hätte man drei Jahrzehnte oder für immer daraus machen können. Wo war das Klebeband, wenn man es mal brauchte? Erst fehlte mir bei Hunter eine Bratpfanne und dann das Klebeband bei Nickolas. Die Erstehilfekästen sollten so etwas dringend mitführen. „Ich werde nicht mit dir Essen gehen.", stellte ich klar und tippte unter dem Tisch auf meinem Handy rum. 

„Aber ich bin mir sicher, dass es dir außerordentlich gut gefallen würde. Ich lade dich doch gern ein." 

Innerlich verdrehte ich die Augen. War ja klar, dass er sich wieder mit seinem Geld aufspielen musste. 

Da bekam ich eine Sms. Hunter, schoss es mir als erstes durch den Kopf. Er wollte sich ja melden. Und die Nummer war unbekannt. Also konnte es nur Hunter sein. Was sich auch als richtige Vermutung erwies. 

'Hey Prinzessin ;) Ali wird dich jede Minute anrufen und dir die Ohren von ihrem Date vollsäuseln. Ganz nebenbei wird sie dich dann auch noch fragen, ob du auf Aruba mit uns und diesem Typen von Ali übernachten willst. Also sag ja ;)' 

Ich schmunzelte in mich hinein. 

Schnößis ellenlangen Überredungsversuche zu einem Date rutschten in den Hintergrund. Er sprach zwar noch, aber in meinen Ohren vernahm ich nur einen gedämpften Schall. Lieber antwortete ich auf die Nachricht von Hunter, den ich wohl wissend mit 'Bratpfanne' eingespeichert hatte. Damit ich nicht vergaß mir demnächst eine zuzulegen. 

'Was ist, wenn ich nein sage?', provozierte ich gekonnt zurück. 

Wenige Sekunden später bekam ich eine Antwort: 'Dann wärst du ein furchtbar grauenvoller Mensch. Immerhin werde ich da auch mitgeschleppt. Also leiden wir halt zusammen. Nur mit dir hätte ich wenigstens ab und zu mein Vergnügen ;)' 

Das gab es doch nicht. Selbst in den Nachrichten kam er mehr als arrogant rüber. Wie schaffte er das denn? 

'Pah, was interessiert mich dein Vergnügen', schrieb ich zurück. 

'Wenn du nicht freiwillig mitkommst, werde ich dich entweder tragen oder ich werde einen Weg finden, um dir auf dem Schiff auf den Leim zu gehen. Wir sehen uns dann Blue :-* ' 

Kopfschüttelnd wollte ich mein Handy beiseite legen, da rief mich Ali wie angekündigt an. Meine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, dann ging ich ran: „Ja?" 

„Kate. Oh mein Gott..." und ihr Redeschwall begann. „... wegen dem Date gestern.", sie quietschte schrill auf. „Joey ist so verdammt süß. Ich sag's dir, er ist wahrscheinlich der niedlichste und aufmerksamste Junge, den ich jemals getroffen habe. Gestern hat er sich so liebevoll um mich gekümmert. Ich wäre fast dahin geschmolzen.", schwärmte sie. Ihre glitzernden Augen konnte ich mir nur zu gut vorstellen. 

All we have is NowWhere stories live. Discover now