Kapitel 11.

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Kapitel 11:
"Nun, da wir alle in der Auffassung waren, das ihr beide ein Paar seid, hatten wir einen Wettbewerb veranstaltet. Wer das beste Larry Stylinson Video erarbeiten kann. Gewonnen hat Lydia M. aus unserem schönen London. Ich denke mal dass wir es trotzdem angucken, immerhin war der Wettbewerb unnütz in dem Sinne und sie sollte es wenigstens verdient haben dass ihr das Video gesehen habt. Einen Applaus für das Video von Lydia!"
Wir schauten es gespannt an, es ging fast 10 Minuten. Es war total schön gemacht. Sehr herzergreifend. Es brachte mich fast zum Weinen. Aber ich musste mich zusammenreißen. Wir waren in einer Liveshow, das war ein unpassender Moment! Wenn ich und Louis zusammen wären hätte ich mich wohlmöglich an ihn gekuschelt und ihn einen Kuss verpasst. Gott, ich wollte den Doncaster mehr als alles andere noch einmal küssen. So eine unfaire Welt! Ich verkniff mir jegliche Gefühle für ihn. Ich setze sozusagen die Hetero Seite von Harry auf und widmete mich neutral dem Publikum gegenüber. Bei Lou war es nicht anders. Nur war er Hetero und nicht Schwul, so wie ich. Das Publikum klatschte und wir gingen weiter zur Quizshow. Die ließen wir alle über uns ergehen, weil es immer ziemlich knifflige Fragen und dazu auch noch peinliche waren, und wir nicht immer eine Antwort wussten. Nach 1 Stunde verabschiedeten wir uns von Ellen und gingen mit ihr hinter die Bühne. Sie ging zu mir und Louis.
"Na das ist ja echt schade dass ihr nicht zusammen seid, ich muss sagen dass ihr ein tolles Paar abgeben würdet!“ Sie klopfte uns auf die Schulter und verschwand in ihrer Garderobe.
Ich und Lou guckten ein bisschen verwirrt, gingen aber schließlich zum Van mit den anderen Jungs. Am Hintereingang waren wieder unzählige Fans! Die Bodyguards konnten sie wirklich gut zurückhalten. Wir fuhren nachhause. Ich dachte die ganze Zeit über Ellens Worte nach. Passten wir echt so gut zusammen?
Dort angekommen verzog ich mich ins Schlafzimmer. Ich zog mir Jogginghose an, Pulli und Jacke drüber.
„Lou, ich muss mal raus, tut mir leid ich bin so in 1 Stunde wieder da."
"Was? Wieso das denn? Ist irgendwas?"
"N-nein, ich brauche jetzt einfach mal kurz ein bisschen frische Luft.."
"Soll ich mit?"
"Nein, bleib bitte hier, ich brauche Zeit für mich alleine!“ sagte ich und verließ unser Haus. Er guckte mir noch traurig hinterher. Ich lief durch die Straßen. Mich erkannte niemand. Ich hatte meine Sonnenbrille tief im Gesicht. Heute war es kühl, deswegen hatte ich eine Beanie auf. Die zog ich mir tief ins Gesicht! Das Wetter änderte sich tagtäglich immer radikal. Ich wollte jetzt einfach nur der Harry sein, der seine Freunde von früher hatte und in einer Bäckerei jobbte. Ich wollte mein altes Leben wieder. Ein Leben wo ich mit Louis zusammen sein konnte wenn ich wollte. Und ohne Risiken. Oder ohne das Management!
Manchmal bereue ich es zu X-Factor gegangen zu sein. Es war so schön seine 4 besten Freunde um sich zu haben, doch manchmal schmerzte es einfach nur. Ich wollte manchmal echt alles hinschmeißen. Aber es ging nicht. Ich liebte dafür alle zu sehr, und eigentlich würde ich niemals so einen Schritt wagen. NIE! Nur jetzt konnte ich einfach nicht mehr. Ich fing an zu rennen! Ich rannte durch Gassen die ich vorher nie kannte. Als ich an einer dunklen Gasse ankam blieb ich stehen, und lehnte mich gegen die Wand.
Ich vergrub meine Hände im Gesicht. Erst verliere ich meine beste Freundin, dann verliebe ich mich in meinen besten Freund und dann will ich einfach nur noch weg und alles hinschmeißen? Was ist mit mir los? Ich schniefte. Ich guckte aus der Gasse heraus. Wer war das denn? Liza? Mit diesem Kevin! Sie standen auf der anderen Straßenseite und küssten sich. Es widerte mich an, aber dann dachte ich wieder an die schöne Zeit die ich mit Liza hatte. Sie war mir irgendwie doch ganz wichtig gewesen. Sie WAR! Ich muss sie aus meinem Gedächtnis löschen. Sie hat mich nur verarscht. Ein wütendes Gefühl tauchte in mir auf. Ich dachte kurz nach. In mir drin drückte ich die DELETE Taste und dann war Liza aus mir verschwunden!
Ich ging aus der Gasse heraus. Ich fing wieder an zu laufen. Ich guckte nicht wo ich hinrannte. Hauptsache weg hier. Weg aus London, weg aus der Welt. Ich lief lange Zeit. Irgendwann fiel ich hin. Ich war auf einem großen Feld. Ich war wahrscheinlich schon außerhalb von London. In London Innenstadt gibt es ja wohl keine Felder. An dem Feld war eine Straße. Sie sah verlassen aus. ich stand auf und stapfte langsam hin. Ich ließ mich auf die Knie fallen.
„Gott, wieso? Wieso musstest du dir unbedingt Louis aussuchen? Wieso? Kann er nicht einfach nur mein bester Freund bleiben? Unsere Liebe wird nie eine Chance haben. Niemals. Das weißt du. Louis will das wahrscheinlich nicht.“ Ich konnte nicht mehr. Ich liebte den Doncaster. So sehr. Es schmerzte. Bei jedem Gedanken an ihm zog sich mein Kopf zusammen. Ich ging an Straßenrand.
Ich hörte fröhliche Musik. Woher kam die? Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass es mein Handy war. Es war Louis. Ich wollte nicht abnehmen. Zu sehr schmerzte es in meinen Fingern. Das Handy verstummte. Der Klingelton ging erneut. Wie sollte ich hier wegkommen? Ich war im Nichts. Mein Akku war fast leer. Ich schaffte es abzunehmen. „ Oh mein Gott Harry, wo bist du? ich habe versucht dich zu erreichen? Du bist jetzt schon seit 3 Stunden weg. Wo bist du?“ sagte er verzweifelt.
„Keine Ahnung, im Nirgendwo. Auf irgendeiner Landstraße. Kommst du mich abholen?“
„Woher soll ich wissen wo deine Scheiss Landstraße ist?>Es ist nach Sammys Sonnenstudio die Straße hoch glaube ich die Landstraße bitte komm schnell, mein Akku ist fast alle.“ Mit diesen Worten legte ich auf. Ich setze mich an Straßenrand. Ich guckte mich in meinem Handydisplay an. Ich sah schlimm aus.
Nach gefühlten 3 Stunden kam Louis in seinem BMW bei mir an. Er nahm mich hoch.
„Fuck Harry, was ist passiert? Weißt du wie scheisse Sorgen ich mir gemacht hatte? Du meintest 1 Stunde. Und es sind 3 draus geworden!"
"Tut mir leid, ich hatte nicht auf die Zeit geachtet."
"Ja das habe ich gemerkt.“ Mit diesen Worten ließ er mich los und wir setzen uns ins Auto. Die ganze Fahrt war totenstille. Auch als wir Zuhause ankamen redeten wir nicht. Ich aß etwas, ging duschen und verzog mich ins Bett. Gott sei Dank war ich schon eingeschlafen. Sonst hätte ich bestimmt noch mitbekommen wie Lou sich mit ins Bett gelegt hatte!

Nobody sees, nobody knows (Larry Stylinson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt