Kapitel 26

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•Kade•

"Danke für die Mütze." sagte ich nochmal. "Und die Sonnebrille."

Rowan wunk einfach ab und aß weiter.
"Kein Ding. Wia wolln ja nift, daff du erkannt wirft." nuschelte er, ich beobachtete ihn schmunzelnd.

Wir hatten Rowans Kühlschrank aufgestockt, mal ganz ehrlich, wer konnte mit so wenig essen so gut aussehen?
Wenn der Kühlschrank immer so aussah, dann musste Rowan sich von Junk Food ernähren, und wie konnte er da bitte diesen Körper haben?

Nachdem wir undercover einkaufen waren, haben wir uns eine Gemüsepfanne gemacht und saßen nun auf der Couch.
Die Wohnung war vielleicht nicht riesig, aber sie hatte Charme und entsprach irgendwie ganz Rowans Charakter.

"Ich hab mal eine Frage zu deiner Wohnung." sagte ich und aß weiter, sein Blick wurde nervöser.
Man sah ihm an wie groß seine Angst war, ich könnte die Wohnung hassen, aber das tat ich nicht und es war süß wie viel Wert er auf meine Meinung legte.

"Ja?" fragte er mit einem nervösen Blick.

"Ich mag die Wohnung wiklich, aber warum wohnst du nicht in was teurerem? Genug Gehalt bekommst du ja dafür..." Ich versuchte meine Worte vorsichtig zu wählen, mit Bedacht, damit Rowan nichts falsches dachte.

Er schwieg kurz, sah nachdenklich auf den Teller und verharrte mit dem Blick dort.

"Naja, ich hatte nie lange richtige Jobs." offenbarte er. "Ich brauchte etwas, das, egal welchen Job ich annahm, nicht zu teuer war."

Etwas mitleidig sah ich ihn an. Ich wusste wie er sich fühlen musste.
"Verstehe..." Ich stocherte in meinem Essen herum.

Eine Weile schwiegen wir bloß, aßen, taten nicht viel.

Es war ein schönes Gefühl in Rowans Wohnung zu sitzen, irgendwie hatte ich das Gefühl er vertraute mir genug. Und ich merkte, dass auch mein Vertrauen zu ihm wuchs.

Anfangs war ich skeptisch, doch vielleicht lag das nur an River, der mir das Herz gebrochen hatte. Wer könnte es ihm verübeln? Diese Beziehung war von Anfang an zum Scheitern veurteilt.
Ich konnte mich nicht stoppen, es war zu spät gewesen, und so langsam beschlich mich das Gefühl, dass es mit Rowan ähnlich laufen könnte.

Doch es würde wieder schief gehen.

Ich hatte mir doch geschworen, es nie wieder zu tun. Das ging nicht gut.

Trotzdem, während ich Rowan betrachtete, wurde mir nur allzu bewusst, an wen ich mein kleines, kaputtes Herz fast wieder verloren habe.
An ihn.

Ich war auf den besten Weg mich in ihn zu verlieben. In seine Art, sein Wesen.

Ich musste ihn bloß anschauen und mein Herz machte einen Satz. Wann war das passiert?

Die Art wie er sich um mich kümmerte, seine Blicke, dieses kleine Grübchen wenn er lächelte. Alles brachte mich dazu ihn küssen zu wollen, aber er arbeitete quasi für mich. Ich musste mich dagegen wehren. Nur wie?

"Kade?" fragte er mich, weil ich wohl zu lange gestarrt hatte.

"HÄ?"

Sein verwirrter Blick lag auf mir. Hatte er mich etwas gefragt?

"Ob wir nächste Woche dein oder mein Auto nehmen?" Er schien die Frage eben schon gestellt zu haben, nur hatte ich nicht aufgepasst.

Nächste Woche, was war nächste Woche?
Achja! Der Auftritt in der Show mit meinem neuen Song. Richtig.

"Achso, ja genau! Ähm...nimm deins. Hol mich dann ab."

Rowan musterte mich skeptisch, nickte aber. "Gut okay, Herr Thompson hat mir das Hotel gemailt in dem wir sind. Anfahrt, dann einen Tag Vorbereitung bei der Show, am nächsten Abend die richtige Show, dann noch eine Nacht und Morgens zurück fahren. Zwei Nächte also."

Er erklärte mir noch etwas, aber ich hörte nicht wirklich zu. Klar ich liebte meinen Job und freute mich immer, wenn ich irgendwo auftreten durfte, aber Rowans Lippen sahen beim Reden einfach zu gut aus.

Wie sie wohl schmecken...
Was sie wohl für Dinge mit mir anstellen würden...

Sofort wurde mir heiß, mitten im Satz stand ich auf und nahm meine Jacke.
"Das wird schon, also bis nächste Woche." sagte ich schnell.

Rowan sah mich verwirrt an, nickte aber. "Äh, okay?"
Als er Aufstand um mir die Tür zu öffnen hatte ich meine Schuhe schon an.

"Soll ich dich nicht Heimfahren?" fragte er, ich schüttelte schnell den Kopf.

"Keine Umstände, ich nehm ein Taxi."

"Aber ich-"

Ehe er den Satz beenden konnte, hatte ich die Tür schon aufgerissen und wunk zum Abschied.
Mit einem "Bis dann!" schloss ich sie schnell hinter mir.

Erst als ich das Gebäude überstürzt verlassen hatte, konnte ich ausatmen.
"Man, das wird kompliziert."

•••

Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt