Kapitel 65

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•Kade•

"Und du hast ihm keine reingehauen?" fragte Rowan schockiert.

"Es war nur ein Kuss, ich war sauer, aber zu geschockt um zu reagieren." erklärte ich.

Es tat verdammt gut wieder in Rowans Armen zu liegen, seine Wärme zu spüren, ihn einfach bei mir zu wissen. Als sei das wichtigste Puzzlestück meines Lebens wieder an seinem Platz.

Nach vielen sehnsüchtigen Küssen, die hatte ich echt gebraucht, waren wir in seinem Bett gelandet. Nicht für Sex, dafür war es noch zu früh nach der ganzen Zeit, aber zum reden.
Ich fühlte mich wieder richtig wohl.

So lagen wir nun schon seit Stunden im Bett, ich in seinen Armen an ihn gekuschelt, und redeten darüber, wie die letzten Wochen für uns so waren.

Das erschien mir viel wichtiger, als jetzt hemmungslosen Sex zu haben. Zwischen uns war nicht alles wieder ganz, die Intimität die vorher herrschte, als wir wirklich nur geredet haben musste erstmal wieder aufgebaut werden.
Aber das war wunderschön, so konnte ich mich ein zweites Mal in diesen einzigartigen, liebevollen Mann verlieben.

Ich genoss es viel zu sehr seine Finger in meinen Haaren zu spüren, seine Haut auf meiner zu fühlen und seinen Herzschlag an meinem Ohr zu hören.

Hier gehörte ich hin, das hier war mein Zuhause.

"Wenn ich diesen Caleb das nächste Mal sehe breche ich ihm die Nase." murrte Rowan, was mich grinsen ließ.

"Das ist okay, aber tu dir nicht weh."

"Ich tue ihm weh."
Ich konnte nicht verhindern, dass ich kichern musste.
"Wie kam es dann eigentlich dazu, dass er es seinem Vater gesagt hat?"

"So genau hab ich das nicht gefragt. Er meinte irgendwas mit es wäre eh vorbei, ich würde ihn sowieso nicht wählen, was ja stimmt. Vielleicht hat er sich am Ende wirklich zu schuldig gefühlt und erkannt, dass es nichts gebracht hat."

Ein wohliger Seufzer entfuhr mir, als ich Rowans Finger in meinem Nacken spürte.

"Und was hast du jetzt vor? Mit der Musik willst du ja sicher nicht aufhören."

"Auf keinen Fall." Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Er hatte vom runterschauen ein kleines Doppelkinn, das sah süß aus.
Ich liebte einfach alles an ihm.

"Aber du hast deinen Vertrag gekündigt?"

"Ja schon, aber nur weil ich eine Pause will. Durch den Vertrag werde ich dazu gedrängt Musik zu produzieren, in der Öffentlichkeit aufzutreten, mich der Presse zu stellen ... es ist an sich toll, aber dieser Druck ist scheiße."

Mich hatte das alles in den letzten Jahren so belastet, ich hatte es gar nicht bemerkt, bis Rowan in mein Leben getreten ist und ich feststellen musste, wie einfach an seiner Seite alle war.

"Mir ist einfach aufgefallen, dass das alles nicht mehr ist was ich möchte." versuchte ich mich zu erklären.

"Verständlich. Und nun?"

Ja, was nun?

"Ich hab genug Geld, das sollte erstmal kein Problem sein. Das Haus hab ich ja auch gekauft und durch Social Media und meine jetzigen Songs kommt immernoch Geld hinzu. Vielleicht genieße ich erstmal mein Leben."

Ich konnte sein Lächeln spüren.
"Klingt gut."

"Herr Thompson meinte auch, dass ich jederzeit wieder einen Vertrag mit ihm abschließen kann, wenn ich möchte."

"Er ist wirklich nett." Etwas nachdenkliches schwang in Rowans Stimme mit.

"Aber?"

"Nichts aber, er ist nett. Ich habe nur überlegt ... vielleicht könnte ich wieder als Bodyguard anfangen."

Neugierig sah ich zu ihm hoch. "Echt? Willst du das?"

Er zuckte mit den Schultern. "Ich kann einfach nicht nichts zutun haben und muss irgendwie Geld verdienen. Und ich liebe den Job, es würde doch passen."

Ich strich ihm nachdenklich eine Locke von der Stirn.
"Du könntest bei mir einziehen."

Die Worte waren schneller über meine Lippen gekommen, als das ich darüber nachdenken konnte.

Verdammt.

Einen Moment lang schwiegen wir uns einfach nur an.
Oh Mann, wir waren zwei Stunden wieder ein Paar und schon schlug ich sowas vor??

"Ich werde aber nicht dein Giggolo." sagte Rowan dann, ich verstand erst nicht was er meinte.

"War das ein Ja?" fragte ich fast hoffnungsvoll.

"Es klingt verlockend nach einem langen Arbeitstag Heim zu kommen und das Essen meines Liebsten auf dem Tisch stehen zu sehen."

Mein Herz überschlug sich bei seinen Worten.
"Das war ein Ja?" erfragte ich sicherheitshalber, weil ich es kaum glauben konnte.

Rowans Grinsen sprach Bände.
"Das war ein Ja."

So viel Glück wie ich heute empfunden hatte war mir in den letzten Wochen nicht vergönnt gewesen; ich konnte blos quitschen wie ein Kind und ihn stürmisch umarmen.

Das war alles so perfekt!

Ich hatte endlich wieder das Gefühl in meinem Leben würde es voran gehen.

"Ich freu mich so!" Wir konnte romantische Abende zu zweit verbringen, zusammen kochen und durchs Haus tanzen, an Sonntagen im Garten die Sonne genießen

"Dann kann ich dich ja jeden Abend richtig rannehmen." sagte Rowan plötzlich, meiner Euphorie wich Staunen.

"Äh ... was?" hinterfragte ich belustigt.

"Was?"

"Was hast du gerade gesagt?" Ich hatte es genau verstanden, musste deswegen so schmunzeln.

"Nichts, nichts. Ich freu mich auch." verteidigte er sich.

Kopfschütteln kuschelte ich mich wieder an ihn.

So ein Idiot.
Aber mein Idiot.

•••

Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]Where stories live. Discover now