Kapitel 42

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•Rowan•

Etwas verwirrt schaute ich Kade an.

Er sah super aus, wie immer, und der Ärger in seinem Gesicht schien sich nicht gegen mich zu richten.

Im nächsten Moment entdeckte ich Caleb, der mit einem frustrierten Blick und geballten Fäusten in Kades Wohnzimmer stand und zwischen und beiden hin und her sah.

Was machte dieses verdammte Arschloch hier?

Sofort wurde mein Blick grimmig, Kade bemerkte das und seufzte tief.
"Hey Schatz."

Wenn er mich sonst so nannte bekam ich Schmetterlinge im Bauch und grinste glücklich, diesmal war ich bloß misstrauisch.

"Was macht der Kerl denn hier?" murrte ich, deutete mit einem Nicken auf Caleb. Wenn ich eines über diesen Kerl wusste, dann dass ich nichts über ihn wusste, und das war gefährlicher als überhaupt etwas zu wissen. Denn ich konnte ihn nicht einschätzen, ich durfte mich zwar nicht von meinen subjektiven Gefühlen leiten lassen, doch dieser Typ missfiel mir völlig.

"Nichts, er wollte gerade gehen." sagte Kade und trat zur Seite, sodass Caleb freie Bahn zum gehen hatte. Doch dieser bewegte sich kein Stück.

"Wollte er doch, oder?" brummte er ein weiteres Mal, es dauerte einen Moment, bis Caleb reagierte.
Sein genervter Blick traf meinen, ich erkannte Schmerz darin, und Wut, aber ich hatte keine Zeit und Lust mich mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen.

Für eine Sekunde duellierten wir uns mit unseren Blicken, doch als Kade ein "Raus hier!" zischte, warf Caleb etwas auf den Tisch und schrammte auf uns zu.

"Er wird dich nicht glücklich machen." sagte er zu Kade gerade so laut, dass ich es mit Mühe verstand. Ich brauchte nur eins und eins zusammen zu zählen um zu erahnen, was hier abging.

Kade kommentierte das nicht, sondern zog mich an der Hand rein. Erst jetzt fiel ich aus meiner Starre und sah Kade richtig an. Er schien nicht geweint zu haben, doch seine Augen waren von Tränen die sich darin gesammelt hatten leicht gerötet.

"Kade, was war hier los?" fragte ich, während er Caleb hinterhersah, der gerade durch das Gartentor ging.
"Kade?"

Er sah mich endlich an, seufzte aber nur und umarmte mich.

Mein kleiner sensibler Kade...

"Will nicht darüber reden." murmelte er gegen meine Brust, ich streichelte seinen Rücken und nickte. Ich akzeptierte das, natürlich musste ich das, schließlich konnte ich ihn nicht zwingen.

"Schon okay." erwiederte ich also und streichelte seine blonde Strähne weg. Meine Eifersucht musste ich aber echtmal in den Griff bekommen, dafür war hier jetzt kein Platz.

Doch Kade wirkte niedergeschlagen und erschöpft, irgendwie wollte ich ihn ablenken.
"Was hast du denn leckeres zum Essen gemacht?"

Er schniefte kurz, weinte aber nicht, als er zum Tisch sah. Ein kurzes, aber schönes Lächeln umspielte seine Lippen.
"Ein Spezialgericht!"

Ich schob die Haustür mit dem Fuß zu und folgte ihm zum Esstisch. Kade hob den Deckel eines Topfes an, aus dem es fantastisch nach Basilikum roch.
"Pasta?" fragte ich schmunzelnd.

"Pasta nach meinem Geheimrezept!"

"Warum ist es geheim?" Ich zog ihm einen Stuhl zurück, auf den er sich mit einem süßen Grinsen setzte.

"Naja mein Kater ist mal auf die Arbeitsplatte gesprungen und hat ein paar Zutaten in den Topf geschubst..."

"Und geheim, weil du sie nicht mehr alle weißt?" Ich setzte mich ihm gegenüber.

"Haha...ja, okay deswegen." gab er schmollend zu.

"Aber wie hast du sie dann nachkochen können?"

"Ich sagte doch es ist geheim!"

Abwehrend hob ich die Hände. "Gut! Ich esse es in der Hoffnung keine Katzenhaare im Mund zu haben."

"Die sind immer irgendwo, da muss ich dich enttäuschen."

Wir aßen etwas und verfielen in schweigen. Man merkte Kade an, dass er über etwas nachdachte, doch sollte ich ihn darauf ansprechen?
Es musste etwas mit diesem Caleb zutun haben, anders konnte ich mir es nicht erklären, doch worum ging es?

Immer mal wieder huschte mein Blick zu ihm, ich musste mich echt zwingen die Augen auf dem Teller zu behalten.

"Frag ruhig nach." hörte ich Kade sagen. Ertappt sah ich auf, mit Nudeln die mir unlecker aus meinem Mund baumelten.

"Waff?"

"Du kannst ruhig fragen, wenn dich was beschäftigt." Ein kurzes Grinsen umspielte seine Lippen.

Ich nutzte die Zeit die ich zum Kauen benötigte um über eine Antwort nachzudenken, als ich jedoch noch keine hatte, trank ich noch etwas.
Was sollte ich jetzt sagen?

"Ich frage mich nur...denken Pferde wir sind Rucksäcke?"

Entgeistert sah Kade mich an, setzte zu einer Antwort an, atmete aus und seufzte. "Nein sie- frag was du fragen willst!"

Ich stellte mein Glas weg und musterte ihn ernst. "Was war das mit Caleb vorhin?"

Kade stocherte in den Resten seiner Nudeln herum, es dauerte bis er mir antwortete.

"Ich sollte dir da etwas erklären...mit Caleb und mir."

•••

Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum