Kapitel 28

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•Rowan•

Der Tag verging recht schnell, die Proben dauerten zwar lange, weil irgendwelche Idioten das Licht nicht hinbekamen, aber ich hab die Verwirrung genutzt, um die Karten des Talkmasters zu verändern.

Die Sache mit dem Bodyguard hatte ich allerdings weggelassen, das wäre nämlich auch auf mich zurückgegangen und das war nicht gut, noch dazu brauchte Kade nicht weiter an dieser Sache zu kämpfen haben. Es war vergangen, geschehen.
Ich wusste nicht was damals vorgefallen war, aber es beschäftigte ihn noch immer, ich konnte es spüren.

Wir fuhren schweigend zum Hotel zurück, es war schon Abend und am Buffet im Studio gab es genug Essen.

Jetzt fuhr ich bloß und Kade tippte auf seinem Handy, wirkte aber erschöpfter als noch am Morgen.

"Was machst du heute noch so?" fragte ich beiläufig, vielleicht wollte er ja noch an die Bar; dann war es mein Job aufzupassen.

"Nichts eigentlich, bleibe wohl im Zimmer." Er sah zu mir. "Und du?"

War er neugierig? Wollte er den Abend mit mir verbingen? Ich wusste es nicht, seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht deuten.
Irgendwas zwischen neugierig, fragend und hoffnungsvoll.

"Ich hab einen Pool gesehen." sagte ich und wich seinem Blick aus.
"Ich denke ich schwimme, wenn du nichts anderes vor hast."

Sein Blick verharrte kurz auf mir, dann sah er auf die Straße.
"Klingt gut, vielleicht schwimme ich ja mit."

Er sagte das so beiläufig, dass ich fast eine rote Ampel übersehen hätte.

Ruckartig blieb ich stehen und sah zu ihm. "Was?"

Sein Blick war frech, wollte er mich provozieren?
"Wieso denn nicht? Wir zwei Abends in einem Schwimmbecken? Wird sicher lustig..."

Lustig, klar. Ich, meine engen Shorts und sein trainierter Körper alleine in einem warmen Becken voller Wasser? Klang nach einer super Idee wegen sexueller Nötigung seinen Job zu verlieren.

Andererseits, wir hatten schon in einem Bett geschlafen, und wenn Kade das vorschlug?

Als die Ampel umsprang fuhr ich weiter, nicht sicher, was ich antworten sollte.

"Rowan?" Natürlich harkte er nach.
"Willst du nicht mit mir schwimmen?"

Ich schluckte schwer. Was sollte ich antworten? Ja, weil ich dich in Unterhose sehen will; Nein, weil ich mich nicht konzentrieren kann wenn wir halbnackt auf engem Raum sind?

"So würde ich das nicht sagen." antwortete ich ausweichend.

"Wie würdest du es denn sagen?" Sein Ton war neugierig und herausfordernd. Wusste er in welche Klemme er mich und meinen Penis brachte?

"Ich würde eher sagen... du musst morgen fit sein und wenn du so spät noch aktiv bist, dann kannst du dich morgen wegen der Müdigkeit nicht so gut konzentrieren."
Klang das logisch?

"Das gleiche gilt doch aber für dich." hielt er dagegen, ich seufzte.
Nicht logisch, Mist.

"Wenn du unbedingt mitschwimmen willst, von mir aus!" ergab ich mich seufzend.

Kade nickte zufrieden, ich hielt auf dem Parkplatz des Hotels.

Ob das gut enden würde wusste ich nicht.

•••

Etwa zwei Stunden später war das kleine Schwimmbad leer, nur Kade und ich saßen am Beckenrand und unterhielten uns über Gott und die Welt.

Kade erzählte gerade was von seinem Song, was er morgen in der Show alles sagen und tun wollte und wirkte dabei so begeistert wie ein Kind, nur leider viel es mir schwer ihm zuzuhören.

Ich musste seinen Körper betrachten. Seine sehnigen Muskeln, die helle Haut, wie alles von einer glänzenden Schicht Feuchtigkeit bedeckt war.
Sein Körper gefiel mir, sehr. Er war nicht so durchtrainiert wie die anderen Stars, man sah Muskeln, aber trotzdem wirkte er nicht so, als ernähre er sich nur von Wasser und Spinat.

Ich leckte mir automatisch über die Lippen, als ich einen Wassertropfen seine Brust hinuntergleiten sah.

Verdammt.

"Hey, hörst du mir zu?"

Ich sah von seinem Hosenbund zu Kade hoch, der mich erwartungsvoll ansah.

"Hä, was?" Ich war abgelenkt gewesen.

"Ob wir nochmal schwimmen wollen?"

Ich sah ihn kurz an, nickte dann schnell und sprang ins Wasser.
In meiner Unterhose war seit zwei Stunden einiges los, dieses ständige hin und her hielt mein bestes Stück nicht mehr lange aus.

Ich schwamm zur anderen Seite, Kade sah mir kurz dabei zu und folgte mir. So schwammen wir stumm nebeneinander her, jeder versunken in seine Gedanken.

Schließlich wurde ich doch etwas müde, als schwamm ich zum Rand und stieg aus dem Wasser.

"Willst du noch bleiben?" fragte ich Kade, welcher mir hinterhergeschwommen war.

"Ne, lass uns hochgehen."

Er hielt mir die Hand entgegen, warscheinlich damit ich ihm aus dem Wasser half, doch als ich sie griff, ließ er sich auf halben Weg nach draußen wieder reinfallen und zog mich mit.

Mit einem lauten Platscher fielen wir gemeinsam ins Wasser, ich hatte nicht mal Zeit zu schreien, da war mein Körper schon von Wasser bedeckt.

Als ich auftauchte, was Kade bereits am Lachen.
"Jaja, lach du nur." meinte ich grinsend und spritzte ihn ab.

Er prustete nur mehr und schwomm zum Beckenrand.
"Du hättest dein Gesicht sehen müssen!" rief er freudig aus, ich verdrehte die Augen und zog ihn an der Unterhose wieder ins Wasser.

Doch er tauchte nicht unter, aus irgendeinem Grund fing ich ihn auf und sah ihn an.

Seine nassen Haare hingen ihm ins Gesicht, seine blauen Augen sahen mich verwundert an.

Niemand regte sich, ich hielt ihn bloß im Arm und es fühlte sich an als würde er dort hin gehören.

Wir sahen uns an. Lange. Ich versuchte mir jedes Detail in seinem Gesicht einzuprägen, jede Sommersprosse und jedes Haar. Alles an ihm war süß und irgendwie reizend.

Was tat ich hier?
Ich war auf dem besten Weg mich in ihn zu verlieben. In ihn! Kade! Er war ein Star, ich arbeitete für und gleichzeitig gegen ihn.

Für eine Millisekunde kam es mir so vor, als würden sich unsere Lippen näherkommen, doch ich setzte ihn ab und schwamm zum Rand um endgültig dieses verfluchte Becken zu verlassen.

Das war verrückt und gegen jede Vernunft, mich in ihn zu verlieben.

Und trotzdem...

"Wir sehen uns morgen." sagte ich bloß und ließ Kade im Wasser zurück, um mir mein Handtuch zu schnappen und schnellstmöglich in mein Zimmer zu rennen.

Das war verrückt.
Verrückt. Verrückt. Verrückt.

•••

Ouwww, kein Kussi Bussi für Kaddy Baby?
Sorry bin müde...
Lasst bisschen Liebe da, fühle mich einsam und ungeliebt :)

Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt