Kapitel 27

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•Rowan•

Ich sah auf meine Hand, um die Adresse abzulesen, bei der das Hotel war.

"Jeder andere Mensch würde ein Navi benutzen." meinte Kade, ich schüttelte wehement den Kopf.

"Nur Loser brauchen ein Navi, ich bin Profi." sagte ich und fuhr weiter die Straße entlang.
Wo war es? 23, 25, 27...

"Ein Profi der schon seit zehn Minuten im Kreis fährt."

Ich warf ihm einen finsteren Blick zu. Die ganze Fahrt schon hatte er mich auf Fehler hingewiesen, wie das Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung, ein übersehenes Stoppschild, okay, vielleicht hatte ich es ignoriert, oder diese lächerlichen drei Meter Abstand zwischen stehenden Autos, die meiner Meinung nach zu viel waren.

"Wir wissen wie es endet, wenn du fährst." hielt ich ihm gegen und sah mich weiter nach einem verdammten Hotel um.

"Es waren nur drei Ampeln, ein Zaun und dieses komische Steinding!" verteidigte er sich.

"Das Steinding war der Bürgersteig und auf dem darf man nicht fahren!"

"Papperlapapp, da war nur eine Frau!"

Ich schüttelte den Kopf und musste widerwillen Lachen. Dieser Typ war eine Nummer für sich.

•••

Als wir nach einer halben Stunde und drei weiteren Drehungen um dieses Gedäude endlich das Hotel gefunden hatten, nannte ich unsere Namen und wir bekamen die Zimmerschlüssel. Als ich die zwei Schlüssel in der Hand hielt, war ich erleichtert und enttäuscht zugleich.

"Hier, such dir ein Zimmer aus." sagte ich und reichte ihm die beiden Schlüssel. Er betrachtete verwirrt meine Hand.

"Wir haben zwei?" Ihn schien das auch zu überraschen, doch er nahm sich einen weg.

"Klischees werden hier wohl nicht unterstützt." meinte ich im spaßigen Ton, auch wenn ich insgeheim gehofft hatte, es wäre so.

Wir fuhren im Aufzug hoch in den vierten Stock und suchten auf dem endlos langen Gang nach Zimmer Nummer 84 und 85. Das Hotel war wirklich schön, nicht zu auffällig und gemütlich. Überall standen Pflanzen, Bilder von Blumen und Tieren hingen an der Wand.

Herr Thompson hatte wohl mit Absicht ein unauffälligeres Hotel ausgesucht.

"Gefunden!" rief Kade begeistert aus und deutete auf eine Tür.
"Ich will das da!"

Er schloss auf und ich nahm die andere Tür. Wie es schien waren die Zimmer ebenso gemütlich. Es gab ein Doppelbett, ein Bad mit Wanne und eine kleine Küchenzeile, obwohl Frühstück im Hotel serviert wurde.
Alles schön hergerichtet in hellen Farben.

Ich fühlte mich wohl, bis eine Tür neben dem Fehrnseher geöffnet wurde.

"Hey schau mal, wir haben eine Verbindungstür!" meinte Kade grinsend.

Ergab Sinn, als sein Bodyguard musste ich auf dem schnellsten und sichersten Weg bei ihm sein können.

"Ja, pack deine Sachen aus. Wir müssen in einer Stunde bei dem Studio sein."
Kade nickte und machte sich daran, sowohl seine Sachen auszupacken, als auch mir dabei zuzusehen, wie ich es machte.

"Du musst da nicht stehen, zieh dich besser um." erklärte ich und sah auf mein Handy.
Eine neue E-Mail.

"Jaja, okay..." Er schloss die Durchgangstür und ich öffnete die Mail. Sie war von Herr Greyson. Ich hatte ihm gesagt wo ich war und was ich hier tat, natürlich blieb eine Aufgabe da nicht aus.

Er sagte bloß die Details würde er mir noch zukommen lassen, das waren sie wohl.

Da er eine Weile nichts von sich hatte hören lassen, hatte ich fast vergessen, dass ich einen Auftrag hatte und die Zeit mit Kade genossen. Fast ignorierte ich meinen Verrat an ihm.

Ich setzte mich und las die E-Mail.

Herr Reece,

Infolge Ihrer Reise habe ich eine weitere Aufgabe für Sie.
Finden Sie die Karten des Showmasters und fügen Sie folgende Dinge hinzu:
-Prostitutionshinweise
-Herkunfstfrage
-Liebesaffäre Bodyguard

Löschen Sie danach diese Mail.

Das wars.

So wollte er also den Skandal auslösen. Er wollte die Themen in der Talkshow ansprechen lassen und die Details an die anderen Medien weitergeben.
Das war gewieft, hinterlistig und falsch,

Doch ich wusste was mir blühte würde ich das nicht befolgen.

Ich starrte noch auf die E-Mail, bis Kade zurückkam.

"Wollen wir los?"

Etwas abwesend sah ich hoch.
Er sah gut aus. Trug eine lässige schwarze Jeans, weiße Chucks und einen orangen Hoodie.
Die Sträne an seinen Haaren schien er blau nachgefärbt zu haben, denn sie hob sich wieder deutlicher von seinen blonden Haaren ab.

Ich nickte nur und stand auf.

"Ja, lass uns gehen."
Sagte ich schwerenherzens, in dem Wissen, ihm wieder weh tun zu müssen.

•••

Bodyguard || BoyxBoy [Beendet]Where stories live. Discover now