Zeit - Freund und Gegner

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Unsere Welt ist der Zeit unterworfen: das Universum hatte einen Anfang und wird ein Ende haben.

In der himmlischen Welt existiert jedoch eine andere Seinsform: die Ewigkeit. Sie ist ohne Anfang und Ende.

Zeit und Ewigkeit sind also zwei verschiedene Seinsweisen, die einer der beiden Welten zugeordnet werden können und nebeneinander existieren. Das drückt Paulus in 2. Korinther 4,18 aus: „Denn das Sichtbare vergeht, doch das Unsichtbare bleibt ewig."

Gott lebt in der Ewigkeit und kennt keine zeitliche Begrenzung. Als Schöpfer der Zeit steht er außerhalb der Zeit. „Der HERR ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Jesaja 40,28).

Unsere Welt hingegen steht unter dem Fluch der Zeit, die manchmal sogar Herr über das Leben ist, den Menschen altern lässt und ihn mit Langeweile oder Hetze quält.

Gleiches gilt für den Raum, wobei Zeit und Raum nach der Relativitätstheorie zu einem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum verschmolzen sind. Der Raum wird mit dem Begriff nicht unendlich belegt. Demgegenüber ist der „Raum" der himmlischen Welt als unendlich anzusehen.

Der Raum unserer Erde ist wie die Zeit ein Ausdruck der gefallenen Schöpfung und kann vom Menschen als sehr quälend empfunden werden. Etwa wenn zwei Menschen, die sich nahestehen, räumlich voneinander getrennt sind, wie es beispielsweise im Film „Unterwegs nach Cold Mountain" (2003) der Fall ist, wo zwei sich Liebende durch den amerikanischen Bürgerkrieg auseinandergerissen werden.

Doch zurück zur Zeit. Wir Menschen stecken mitten in dieser Zeit und haben keine Möglichkeit, an ihrem Ablauf Veränderungen vorzunehmen. Der Mensch ist zwar fähig, auf Vergangenes, nicht aber in die Zukunft zu blicken. Dies ist allein Gott vorbehalten.

Aufgrund seines Auftrags, sich um die Schöpfung zu kümmern (1. Mose 1,28) soll der Mensch verantwortungsvoll mit ihr umgehen, was auch Raum und Zeit beinhaltet. Daher gehen Beschäftigung mit Zeitmanagement oder die Überwindung räumlicher Trennung durch Telekommunikation durchaus mit der Weisung Gottes einher.

Die Naturwissenschaften gaben der Menschheit die entscheidenden  Impulse, Raum und Zeit besser kennenzulernen. Wie die Relativitätstheorie zeigt, sind Raum und Zeit nur relative Größen, sodass ein nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegter Gegenstand  kürzer wird und eine Uhr bei dieser Geschwindigkeit langsamer geht.

Menschen können von Gott gewürdigt werden, die Zeitgrenzen vorübergehend zu überschreiten und dadurch Ereignisse zu sehen, die in ferner Zukunft liegen. So erging es den Propheten des Alten Testaments, denen Gott Einblick in die Zukunft gewährte.

Aus dem Mittelalter stammen die Weissagungen des Malachias. Sie wurden zunächst dem Erzbischof von Armagh, der im 12. Jahrhundert päpstlicher Legat für Irland war, zugeschrieben. Doch später fand man heraus, dass sie erst im 16. Jahrhundert verfasst wurden. In lateinischen Sinnsprüchen werden die Päpste von Cölestin II. (1143 - 1144) bis zum Ende der Zeit charakterisiert. Demnach soll Franziskus I. der letzte Papst auf Erden sein.

Auch Dämonen können im begrenzten Maß die Gabe haben, in die Zukunft zu schauen (Apostelgeschichte 16,16 ff.). Gott warnt daher die Menschen vor Medien, die mit dämonischer Hilfe zukünftige Ereignisse vorhersagen.

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