Der Tod - ein Rätsel?

43 2 0
                                    

Ursprünglich war der Tod - wie übrigens auch das Altern - in Gottes Schöpfung nicht vorgesehen. Der Tod wurde erst durch das Abwenden des Menschen von Gott zu einem Bestandteil der Welt.

Die meisten Menschen glauben heute nicht mehr an ein Leben nach dem Tod. Daher versuchen sie rastlos, möglichst viel in ihr Leben hineinzupacken. Das ist eine hervorragende Handlungsweise zum Unglücklichsein.

Andere wiederum verdrängen den Gedanken ans Sterben. So verbot der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. in seiner Anwesenheit jedes Wort über den Tod. Schloss Versailles ließ der König aus dem Grund bauen, weil der Pariser Palast zu nah an einem Friedhof lag. Dabei mahnt die Bibel, das eigene Sterben zu bedenken, um klug zu werden. Und als ob Ludwig XIV.  dieses Bibelwort erfüllen wollte, erwies sich seine Herrschaft alles andere als klug. Er führte eine Reihe sinnloser Kriege und ließ 1685 die Hugenotten, die intelligente protestantische Minderheit im Land, ein weiteres Mal verfolgen. Etwa 200.000 Hugenotten flohen aus dem Land und fanden unter anderem in Deutschland eine neue Heimat. Im Jahr 1700 machten die Hugenotten über 30 % der Bevölkerung Berlins aus. Die häufigen Nachnamen aus dem Französischen zeugen bis heute von dieser Einwanderungswelle der französischen Protestanten.

Viele Menschen haben Furcht vor der Ungewissheit, was sie nach dem Tod erwartet. So der englische Philosoph Thomas Hobbes, der im Hinblick auf das Sterben bekannte: „Ich stehe vor einem furchtbaren Sprung in die Finsternis."

Nach biblischer Ansicht wird mit dem Tod das allerletzte Wort über das Leben eines Menschen gesprochen. Mit dem Tod wird das Leben mit seinen guten und schlechten Taten und seiner Wahlmöglichkeit für oder gegen Gott endgültig abgeschlossen. Allein während des irdischen Daseins hat der Mensch die Möglichkeit festzulegen, wohin es nach dem Tod geht. Die Seele ist nach christlicher Lehre mit dem menschlichen Bewusstsein, also auch dem Denken und Fühlen, ausgestattet und unsterblich.

Mit der Nah-Tod-Forschung lässt sich nur eine Aussage über die Sterbeerfahrung bis zum Zeitpunkt, an dem der Hirntod eintritt, machen. Was nach dem Hirntod auf uns zukommt, wird der wissenschaftlichen Forschung für immer verborgen bleiben. Hier müssen wir die Aussagen aus der himmlischen Welt zu Rate ziehen. Dennoch ist bei der Auswertung der Nah-Tod-Erlebnisse erstaunlich, dass manche Sterbende ein wohliges Licht, ein gewaltiges Glücksgefühl und die Begegnung mit engelhaften Lichtwesen beschreiben, andere jedoch eine düstere Finsternis und unheimliche schwarze Gestalten.

Schwerkranke, Lebensüberdrüssige oder alte Menschen, die auf der Endstation des Lebens ihrer Selbstbestimmung beraubt sind, sehnen sich oft den Tod als Erlösung herbei. Auch Hiob kannte die Todessehnsucht: „Warum nur lässt Gott die Menschen leben? Sie mühen sich ab, sind verbittert und ohne Hoffnung. Sie sehnen sich den Tod herbei - aber er kommt nicht! Sie suchen ihn mehr als verborgene Schätze ... Warum muss ich noch leben? Gott hat mich eingepfercht; ich sehe nur noch Dunkelheit!" (Hiob 3, 20-23).

Von diesem Todeswunsch bis zum Suizid ist nur ein kurzes Stück Weg. Aus biblischer Sicht handelt es sich um einen Irrweg. Das fünfte Gebot, das das Töten verbietet, gilt auch für den eigenen Leib. Doch Kirche oder Außenstehende haben kein Recht, über den Selbstmord eines Menschen zu urteilen. Dies bleibt allein dem barmherzigen Gott vorbehalten, der die tiefste Verzweiflung eines Herzens sieht.


Was steckt hinter allem?On viuen les histories. Descobreix ara