Jesus kommt zurück (1)

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Jesus Christus hat den Menschen in Aussicht gestellt, dass er auf diese Erde zurückkommt, um ein Friedensreich zu errichten.

Schon die ersten Christen rechneten mit einer baldigen Rückkehr Jesu, ließen aber außer Acht, was Jesus in seiner Rede auf dem Ölberg gesagt hatte: „Die rettende Botschaft von Gottes Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst wird das Ende kommen" (Matthäus 24, 14). Diese Worte Jesu schlossen von vornherein die Möglichkeit einer längeren Zeitspanne bis zu seinem Kommen ein. Auch die Gleichnisse vom späten Eintreffen des Hausherrn, des Königs und des Bräutigams ließen erahnen, dass es bis zur Wiederkunft Jesu länger dauern könne.

Jesus nannte jedoch einige Zeichen, die auf seine nah bevorstehende Wiederkunft hindeuten: „Ihr werdet von Kriegen hören und davon, dass Kriege drohen. Aber lasst euch dadurch nicht erschrecken! Das muss geschehen, doch es bedeutet noch nicht das Ende. Ein Volk wird gegen das andere kämpfen und ein Königreich das andere angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Das ist aber erst der Anfang - so wie die ersten Wehen bei einer Geburt" (Markus 13,7-8). Ähnlich heißt es im Lukasevangelium: „Es wird schwere Erdbeben geben und in vielen Teilen der Welt Hungersnöte und Seuchen" (Lukas 21,11).

Seit Ende der neunziger Jahre ist ein gehäuftes Eintreffen der vorhergesagten Ereignisse festzustellen. Immer wieder tauchten in den letzten Jahre geheimnisvolle Seuchen auf, etwa BSE (Rinderwahnsinn), die beim Menschen die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, einen zunehmenden Nervenverlust, auslösen kann. Auch die auf den Menschen übertragbare Form der Vogelgrippe war bis dato unbekannt. Im Dezember 2019 erkrankten in China die ersten Menschen an einem neu aufgetretenen Virus, dem man den Namen SARS-CoV-2, meist nur Coronavirus genannt, gab. Die dadurch ausgelöste Erkrankung Covid-19 forderte Millionen Todesopfer und hält die Welt bis heute in Atem. Gegen virale Epi- oder Pandemien ist der Mensch immer noch weitgehend machtlos. Es besteht ständig die Gefahr, dass ein Virus mutiert oder sich mit einem anderen verbindet und dadurch aggressiver wird. Auch gegen den 1981 zum ersten Mal auftretenden HI-Virus (HIV), das zur Aids-Erkrankung führt, wurde bislang trotz intensiver Forschung noch keine heilende Therapie gefunden.

Als weiteres Zeichen vor seiner Wiederkunft nennt Jesus die Zunahme von kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Golfregion wurde in den letzten Jahrzehnten zu einem ständigen Unruheherd. Von 1980 bis 1988 bekriegten sich dort der Irak und der Iran. Im Jahr 1991 besetzte der Irak Kuwait, woraufhin eine multinationale Streitmacht der UN die Streitkräfte Saddam Husseins wieder aus Kuwait vertrieb. Der dritte Krieg in dieser Region tobte 2003, als die USA wegen der Annahme von Massenvernichtsmitteln den Irak angriffen und mit Hilfe von britischen, italienischen und polnischen Truppen das Terrorregime von Saddam Hussein stürzten. 1999 war der Jugoslawienkrieg vorausgegangen, als Präsident Slobodan Milosevic mit seinen großserbischen Ideen begann, die Kosovo-Albaner aus ihrem Land, dem Kosovo, zu vertreiben. Die NATO startete daraufhin unter Führung der USA einen Luftkrieg, woran sich auch die Bundeswehr beteiligte. Im Jahr 2001 stürzten die USA im Rahmen einer NATO-Intervention das terroristische Taliban-Regime in Afghanistan, das nach dem überhasteten Abzug der NATO-Truppen 2021 wieder die Macht übernahm. 2014 nutzte Russland Unruhen in der Ukraine, um die Halbinsel Krim zu annektieren. Seitdem befinden sich die Ukraine und Russland im Krieg. Die Lage eskalierte 2022, als der russische Präsident Wladimir Putin einen Angriff auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine befahl. Im Oktober 2023 griff die palästinensische Terrorgruppe Hamas Israel an, das mit einem Gegenangriff auf den Gazastreifen reagierte. In den letzten Jahren gab es zudem Kriege in und zwischen afrikanischen Staaten, die Kämpfe im Nahostkonflikt und viele weitere kriegerische Auseinandersetzungen. Im Jahr 2021 zählte die Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung 28 Kriege und bewaffnete Konflikte weltweit.

Ebenfalls ein Kennzeichen für die baldige Wiederkunft Christi sind die Häufung an Erdbeben, also Erschütterungen des Erd- und Meeresbodens am Rande der Kontinentalplatten. Man denke an das verheerende Seebeben am 2. Weihnachtsfeiertag 2004, das einen riesigen Tsunami rund um den Indischen Ozean auslöste. Er hatte auf die Küstenregionen vor allem Indonesiens, aber auch Sri Lankas und Thailands, verheerende Auswirkungen. Etwa 230 000 Menschen fanden den Tod. Andere Beben, bei denen es mindestens 1000 Tote gab, ereigneten sich im März 2005 in Indonesien, im Oktober 2005 in der Grenzregion zwischen Pakistan und Indien, im Mai 2006 in Indonesien, im Mai 2008 in China, im September 2009 in Indonesien, im Januar 2010 in Haiti mit einer Opferzahl von über 316 000, im April 2010 in China, im März 2011 in Japan, im April 2015 in Nepal, im September 2018 in Indonesien, in August 2021 in Haiti, im Juni 2022 in Afghanistan und Pakistan, im Februar 2023 in der Türkei und Syrien mit mindestens 56 000 Toten und zuletzt im September 2023 in Marokko und zuletzt im Oktober 2023 in Afghanistan.

Hungersnöte sind ein weiteres Zeichen für die Wiederkehr Jesu. Dabei stünden bei gerechter Umverteilung genügend Lebensmittel zur Ernährung der gesamten Weltbevölkerung zur Verfügung. Die Zahl der Menschen, die an einer chronischen Unterernährung leiden, hat in den letzten Jahren zugenommen. Derzeit rechnet  man 768 Millionen Menschen dazu, was einem Anteil von rund 10 % der Weltbevölkerung entspricht. 91 % dieser Hungernden leben in Afrika oder Asien. Unterernährung führt zu einem reduzierten Immunsystem und dadurch häufig zum Tod. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF erreicht in den asiatischen Ländern, besonders Indien, Pakistan und Bangladesch, fast 50 % der Kinder nicht das normale Körpergewicht. Angesichts solcher Fakten möchte man gern in die Worte aus Shakespeares Hamlet einstimmen: „Die Zeit ist aus den Fugen."

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