Erfüllte Prophezeiungen

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Die Autorität eines Weissagenden zeigt sich darin, ob das Vorhergesagte auch wirklich eintrifft. Die Bibel ist hinsichtlich der Erfüllung ihrer Prophezeiungen zuverlässig. Allein 60 Voraussagen, die sich auf Jesus Christus beziehen, sind eingetroffen. Solche erfüllten Weissagungen finden sich sonst in keinem anderen Buch der Religionen.

Der Prophet Micha trat von ca. 700 - 686 v. Chr. auf und war ein Zeitgenosse von Jesaja, eines anderen Propheten. Micha sagte den Geburtsort Jesu voraus: „Aber zu Bethlehem im Gebiet der Sippe Efrat sagt der HERR: ,Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt der Mann, der das Volk Israel in meinem Namen führen wird. Sein Ursprung liegt weit zurück, in fernster Vergangenheit'" (Micha 5,1). Der Prophet Jeremia weissagte, dass Jesus „aus der Nachkommenschaft Davids" sein werde (Jeremia 23,5), und in der Tat war Jesus ein direkter Nachfahre von König David. David selbst sah voraus, dass über Jesu Gewand, das ihm die römischen Soldaten bei der Kreuzigung heruntergerissen hatten, das Los geworfen werde, wie es sich ca. 1000 Jahre später genauso abspielte (Psalm 22,19). In den Psalmen finden sich weitere Prophezeiungen über Jesus, die sich erfüllten, etwa der Verrat durch einen Freund oder das Tränken des am Kreuz hängenden Jesu mit Essig und Galle. Der Prophet Sacharja weissagte, dass Jesus auf einem Esel in Jerusalem einreiten, die Jünger den Sohn Gottes verlassen und man ihn am Kreuz durchstechen werde. Jesaja prophezeite, dass Jesus stumm vor vor seinen Klägern stehen und ein Reicher ihn in seinem Grab bestatten werde. Hinzu kommen viele weitere eingetroffene Voraussagen über die Person Jesu, die sich sogar in den apokryphen Schriften finden.

Mathematiker können mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung bestätigen, dass das Eintreffen dutzender Vorhersagen über Jesus den Zufall ausschließt und den Wahrheitsgehalt der Bibel untermauert.

Der Prophet Jeremia sagte voraus, dass der babylonische König Nebukadnezar das Südreich Juda einnehmen und zerstören werde. Jeremia verkündete außerdem die Verschleppung der überlebenden Juden als Sklaven nach Babylon und nannte eine Zeitdauer von 70 Jahren, die die Gefangenschaft in Babylon dauern werde. Mit seinen Weissagungen zog Jeremia den Hass seiner Landsleute auf sich, worunter der Prophet litt. Zudem klangen seine Ankündigungen aufgrund der stabilen politischen Lage unglaubwürdig. Daher ließ der Tempeloberste den Propheten auspeitschen und in den Block schließen. Dennoch trafen die Prophezeiungen des Jeremia genauso ein, wie er es vorhergesagt hatte. Der babylonische König Nebukadnezar II. eroberte 587 v. Chr. nach dreijähriger Belagerung Jerusalem, zerstörte die Stadt und den Tempel und verschleppte die Bewohner nach Babylon. Jeremia selbst blieb im Land. Er wurde nach dem Mord am babylonischen Statthalter von Landsleuten gezwungen, mit nach Ägypten zu fliehen. Dort soll Jeremia gesteinigt worden sein.

Jesaja, der frei am Hof von König Hiskis verkehrte, sah das Gericht Gottes über das Reich der Babylonier voraus und zwar zu einem Zeitpunkt, als es als unbezwingbar galt. Gott sagte zu Jesaja: „Ihr werdet sehen: Ich, der Herr, werde die Meder gegen Babylon aufstacheln. Sie lassen sich weder mit Gold noch mit Silber besänftigen. (...) Babylon, heute noch die glanzvollste Stadt aller Königreiche, der ganze Stolz der Chaldäer, wird restlos zerstört. Ihr wird es genauso ergehen wie damals den Städten Sodom und Gomorra, die Gott dem Erdboden gleichmachte. Danach wird Babylon nie wieder aufgebaut werden. Generationen kommen und gehen, doch diese Stadt bleibt unbewohnt. (...) In den einst so prunkvollen Hallen der Paläste hört man nur noch das Geheul der Hyänen und Schakale. Ja, Babylons Ende ist nahe, seine Strafe wird um keinen einzigen Tag hinausgeschoben" (Jesaja 13,17-20).

Und tatsächlich erfüllte sich diese Prophezeiung des Jesaja ca. 150 Jahre später. Die Meder-Perser belagerten 539 v. Chr. die stark befestigte Stadt Babylon mit ihren 50 m hohen Wehrtürmen und zwei gewaltigen, bis 8 m dicken Schutzmauern, die die Stadt in einen äußeren und inneren Bezirk aufteilten. Der Umfang der äußeren Stadt hatte enorme Ausmaße und betrug ca. 19 Kilometer. Da die Stadt quasi uneinnehmbar war, verfielen die Belagerer auf eine List. Sie dämmten den Fluss Euphrat ab, der unter der Mauer hindurch in die Stadt floss. So konnten die Meder-Perser durch das trockengelegte Flussbett in die Stadt eindringen.

Gerade zu diesem Zeitpunkt hielt König Belsazar, Enkel von Nebukadnezar II., ein Gelage mit seinen Günstlingen ab. Man feierte ausgelassen und der angetrunkene Belsazar ließ die aus dem Tempel in Jerusalem geraubten Gefäße kommen. Sie wurden von den Gästen entweiht, als sie ihren Wein daraus tranken und dabei die fremden Götter hochleben ließen. Doch plötzlich, wie im Buch Daniel zu lesen ist, „erschien an der getünchten Wand des Festsaals eine Hand. Gerade dort, wo das Licht des Leuchters auf die Wand fiel, schrieb sie einige Worte nieder. Als Belsazar die Hand sah, wurde er vor Schreck kreidebleich. Er sackte in sich zusammen und begann am ganzen Leib zu zittern" (Daniel 5,5-6). Der König befahl, alle Wahrsager, Magier und Sterndeuter kommen zu lassen, aber keiner von ihnen konnte die Schrift lesen, geschweige denn deuten. Dann wurde auf Anraten der Königinmutter Daniel geholt, der dem König Belsazar die Schrift an der Wand folgendermaßen auslegen konnte: „Die Worte lauten: ,Gezählt, gezählt, gewogen und geteilt.' ,Gezählt' bedeutet: Die Tage deiner Herrschaft sind gezählt, Gott setzt ihnen ein Ende! ,Gewogen' heißt: Gott hat dich gewogen und für zu leicht befunden. Du kannst nicht vor ihm bestehen. ,Und geteilt' bedeutet: Dein Reich wird aufgeteilt und den Medern und Persern gegeben" (Daniel 5,25-28). Noch in jener Nacht wurde König Belsazar umgebracht, und die Stadt Babylon fiel in die Hände der Meder-Perser unter König Kyros II.

Reste dieser einst so mächtigen Stadt gruben deutsche Archäologen zwischen 1899 und 1917 aus. Das prächtige Ischtartor mit seiner einzigartigen blauen Ziegelglasur und die Prozessionsstraße des alten Babylon, auf der der König zum Babylonischen Turm mit seinem Hochtempel gelangte, sind heute im Pergamonmuseum in Berlin zu besichtigen.

Im Alten Testament wird prophezeit, dass die Juden am Ende der Zeiten wieder aus allen Völkern in ihr Land zusammengeführt werden. Das erfüllte sich in Folge der zionistischen Bewegung des 19. und 20. Jahrhunderts mit der Proklamation des Staates Israel, als die Mitglieder des jüdischen Volksrats am 14.5.1948 die Unabhängigkeitserklärung unterzeichneten und sie öffentlich von David Ben-Gurion, dem späteren ersten Ministerpräsidenten Israels, verlesen wurde. Das Prophetenwort des Hesekiel hatte sich nach ca. 2500 Jahren erfüllt: „Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: (...) Ich zeige euch meine große Macht, wenn ich euch aus allen Ländern heraushole, in die ihr zerstreut wurdet" (Hesekiel 20,33-34). Auch Jesaja sagte vorher, dass Gott die Israeliten aus allen Himmelsrichtungen in ihr Land bringen werde (Jesaja 11,12).



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