Die Zehn Gebote - von der grenzenlosen Freiheit

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Eine Hilfe fürs Leben sind die Zehn Gebote. Gott gab sie dem Moses auf dem Berg Sinai (Horeb) in Form zweier steinerner Tafeln. Diese Gebote entsprechen dem Wesen Gottes und haben daher schon immer gegolten. Auf dieser Welt sind sie Wegweiser für ein gelungenes Leben. Sie sind vergleichbar mit den Regeln im Straßenverkehr, ohne die es zu zahllosen Unfällen und Katastrophen käme. Ebenso lässt sich durch Beachtung der Zehn Gebote das Chaos im menschlichen Leben vermeiden.

1. Gebot: „Ich bin der HERR, dein Gott! Du sollst außer mir keine anderen Götter verehren! Denen, die mich lieben und sich an meine Gebote halten, bin ich gnädig."

2. Gebot: „Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der HERR, dein Gott!"

3. Gebot: „Denke an den Sabbat als einen Tag, der mir allein geweiht ist! Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten, aber der siebte Tage ist ein Ruhetag, der mir, dem HERRN, deinem Gott, gehört. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, auch nicht deine Tiere oder der Fremde, der bei dir lebt."

4. Gebot: „Ehre deinen Vater und deine Mutter, dann wirst du lange in dem Land leben, das ich der HERR, dein Gott, dir gebe."

5. Gebot: „Du sollst nicht töten!"

6. Gebot: „Du sollst nicht die Ehe brechen!"

7. Gebot: „Du sollst nicht stehlen!"

8. Gebot: „Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!"

9. und 10. Gebot: „Du sollst nicht begehren, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, oder irgendetwas anderes, was ihm gehört."

Entsprechend der Gesinnungsethik sollen die Gebote nach den Worten Jesu nicht allein im Tun, sondern schon im Gedanken eingehalten werden. Dieser spielt sogar die entscheidende Rolle, weil eine Tat erst auf den Gedanken folgen kann. Jesus erläutert dies anhand des 5. Gebots: „Wie ihr wisst, wurde unseren Vorfahren gesagt: ,Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muss vor ein Gericht gestellt werden.' Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Mitmenschen zornig ist, gehört vor Gericht" (Matthäus 5,21-22).

Gleich im ersten Gebot wird dem Menschen mitgeteilt, dass es nur einen Gott gibt, neben den man keine anderen Götter stellen soll. Diese Götter können verschiedenster Natur sein, beispielsweise Ideologien oder sogar die Partnerschaft. Wer sein Vertrauen ganz allen auf Gott setzt, kann in jeder Situation mit ihm rechnen, wohingegen eine Ideologie sich früher oder später als nicht tragfähig erweist und der Partner sterben kann. Martin Luther sagte treffend: Woran du dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott. Eine Methode zu ermitteln, was mir im Leben das Wichtigste, also mein Gott ist, besteht darin, sich zu fragen, was man noch tun würde, wenn heute der letzte Tag im Leben wäre.

Wichtig für das seelische und körperliche Wohlbefinden des Menschen ist das 3. Gebot. Gott hob bereits bei der Schöpfung der Welt einen Tag aus der Reihe der übrigen heraus. Diesen Tag machte Gott zu einem besonderen Segen für die Menschen: „Gott segnete den siebten Tag und sagte: ,Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört mir'" (1. Mose 2,2-3). Ein arbeitsfreier Tag in der Woche wird dem Menschen von Gott nicht aufgezwungen sondern ist in dieser Welt voller Unruhe und Hetze ein Geschenk. Dieser Ruhetag, an dem man nichts leisten muss, verhindert, dass der Mensch auf Dauer gesundheitlichen Schaden nimmt. Gott mahnt: „Achtet den Sabbat als einen Tag, der mir geweiht ist und an dem ihr keine Geschäfte abschließt! Er soll ein Feiertag für euch sein, auf den ihr euch freut. Entweiht ihn nicht durch eure Arbeit, durch Geschäfte oder leeres Geschwätz! Achtet ihn vielmehr als einen Tag, der mir, dem HERRN, gehört. Wenn ihr das tut, werde ich die Quelle eurer Freude sein" (Jesaja 58,13-14). Gott als der Schöpfer weiß genau, was für den Menschen gut ist.

Während die jüdischen Urchristen weiterhin den Sabbat am Samstag feierten, gingen die Christen aus anderen Nationen dazu über, den Ruhetag im Gedenken an die Auferstehung Christi auf den Dies solis, den Sonntag, zu verlegen. Im Jahr 321 erklärte der römische Kaiser Konstantin den Sonntag zum verpflichtenden Feiertag.

Der Sonntag muss durch das Ruhen von der Arbeit nicht zu einem langweiligen Fernsehtag werden. Man kann an diesem Tag vielmehr alles tun, was einem Spaß macht. So macht man ihn zum schönsten Tag der Woche.

Der Mensch sollte aber am Sonntag die Gemeinschaft mit Gott nicht vergessen. Aus ihr schöpft man Kraft für die kommende Woche. Das kann durch Gebet, Studium der Bibel oder dem Gottesdienst geschehen. Der Sonntag wird in der Bibel auch der Tag des HERRN genannt (Offenbarung 1,10).

Manche unternehmen am Sonntag Extremausflüge und glauben, dass man das Leben verpasst, wenn es am Wochenende nicht so richtig rundgeht. Die Bibel rät davon ab und sagt, dass das Leben erst richtig an Fahrt gewinnt, wenn sonntags der Motor abgestellt wird.

In vielen Dienstleistungsberufen wird auch sonntags gearbeitet. Jesus sagt darüber: „Angenommen, jemand von euch besitzt ein Schaf und das fällt am Sabbat in eine Grube. Wird er es nicht sofort herausholen? Und ein Mensch ist doch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun" (Matthäus 12, 11-12). Bei Sonntagsarbeit ist es ratsam, den Ruhetag zu verschieben, beispielsweise auf den Samstag oder Montag.

Unser Körper ist von Natur aus ein 6-Tage-Akku, der am 7. Tag wieder aufgeladen werden muss. Die Siebentagewoche war schon im 2. Jahrtausend v. Chr. bei den Babyloniern und Juden bekannt. Seit Beginn der Kaiserzeit verbreitete sie sich auch im Römischen Reich, wo bis dahin ein Achttagerhythmus gegolten hatte.

Die Versuche des Menschen, diesen natürlichen Rhythmus zu verändern, schlugen fehl. Geht der Mensch dazu über, den Rhythmus seines Lebens selbst zu bestimmen, nimmt er Schaden. Als nach der Französischen Revolution das Jahr 1792 als Jahr 1 der Französischen Republik ausgerufen wurde, trat an die Stelle des Sonntags der "Zehnte Wochentag". Diese Einführung einer Zehntagewoche ging schief und war einer der Gründe, dass nun alles ganz und gar aus den Fugen geriet. Tausende Unschuldiger starben durch die Guillotine.

Heutzutage arbeiten Beschäftigte im Dreischichtensystem nicht selten 10 bis 14 Tage ohne Unterbrechung und haben dann zwei bis vier Tage Urlaub. Es ist kein Wunder, dass viele dieser Mitarbeiter über chronische Erschöpfung klagen. Ein solches Arbeitszeitmodell verursacht langfristig körperliche und seelische Schäden. Außerdem brechen soziale Kontakte weg.


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