Menschen mit Vertrauen (2)

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Kapernaum (Kafarnaum) war zur Zeit Jesu ein Fischerstädtchen am Nordwestufer des Sees Genezareth. In Matthäus 9,1 wird Kapernaum als die Stadt Jesu bezeichnet. Hier tat er die meisten Wunder, unter anderem eine Totenerweckung. Dennoch klagte Jesus, dass seine Taten keine Umkehr in Kapernaum bewirkt hatten. Heute stehen von der Stadt nur noch Ruinen, da sie im 11. Jahrhundert aufgegeben wurde.

Zu Jesu Zeiten jedoch war sie von Leben erfüllt. Auch eine römische Zenturie (Hundertschaft) mit einem Hauptmann, dem Zenturio, an der Spitze war in Kapernaum stationiert. Ein römischer Hauptmann hatte damals den Rang eines Unteroffiziers. Als der langjährige Diener offensichtlich einen Schlaganfall erlitt, wandte sich der damalige Hauptmann von Kapernaum persönlich an Jesus: „Herr, mein Diener liegt gelähmt bei mir zu Hause und leidet entsetzlich." Jesus sicherte zu, mitzukommen und ihn zu heilen. Da entgegnete der Hauptmann: „Herr, ich bin es nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag  nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund." Jesus staunte über diese Worte und sagte zu den Leuten, die um ihn standen: „Eins ist sicher: Unter allen Juden in Israel bin ich keinem Menschen mit einem so festen Glauben begegnet" (Matthäus 8,6-10).

Eine Frau aus Kapernaum, die seit 12 Jahren an chronischen Gebärmutterblutungen litt, hatte schon verschiedene Ärzte aufgesucht und viele Behandlungen über sich ergehen lassen. Ihr ganzes Vermögen hatte sie damit ausgegeben, aber genützt hatten die Therapien nichts. Die Blutungen waren vielmehr schlimmer geworden. In ihrer großen Verzweiflung drängte sich die Frau durch das Gewühl von Menschen, die Jesus umgaben. Dann berührte sie sein Gewand, „denn sie sagte sich: ,Wenn ich wenigstens seine Kleider berühren kann, werde ich bestimmt gesund.' Und tatsächlich: Die Blutungen hörten sofort auf, und sie spürte, dass sie von ihrem Leiden befreit war." Jesus drehte sich in der Menschenmenge um und fragte, wer sein Gewand berührt habe. „Die Frau war erschrocken und zitterte am ganzen Leib ... Sie trat hervor, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm alles. Jesus sagte zu ihr: ,Meine Tochter, dein Glaube hat dich geheilt. Geh in Frieden. Du bist gesund'" (Markus 5, 25-34).

Bei dieser Wunderheilung befand sich Jesus gerade auf dem Weg zur todkranken Tochter des Jairus, des Synagogenvorstehers von Kapernaum. Er hatte Jesus um Rettung seiner Tochter gebeten. Noch auf dem Weg kamen Boten aus dem Haus des Jairus und berichteten, dass die Tochter gestorben sei. Jesus forderte den geschockten Vater auf: „Verzweifle nicht! Vertrau mir einfach!" Und Jesus erweckte das 12-jährige Mädchen von den Toten. „Alle waren völlig fassungslos" (Markus 5,35-43).

Jesu Freund Lazarus wurde schwer krank. Seine Schwestern Marta und Maria schickten nach Jesus. Als er in Bethanien, einem Vorort Jerusalems, ankam, lag Lazarus schon vier Tage im Grab. Marta sagte zu Jesus: „Herr, wärst du hier gewesen, würde mein Bruder noch leben. Aber auch jetzt weiß ich, dass Gott dir alles geben wird, worum du ihn bittest." Jesus fing selbst an zu weinen, ging zum Felsengrab des Lazarus und ließ den Stein vor dem Grab wegheben. Dann rief Jesus laut hinein: „Lazarus, komm heraus!" Und Lazarus kam aus dem Grab. Viele, die dieses aufsehenerregende Wunder sahen, kamen zum Glauben an Jesus (Johannes 11). Marta erwies sich als eine Heldin des Glaubens, denn sie hatte Jesus alles zugetraut, selbst eine Totenerweckung.

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