Licht in der Dunkelheit

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Das Leid dieser Welt ist Gott nicht einerlei. Er beseitigt durch sein Handeln viel mehr Elend, als es den Menschen bewusst ist. Besonders wenn man Gott darum bittet, führt er aus Notlagen heraus. Gott fühlt mit, trägt im Leid und tröstet: „Ich will euch trösten wie eine Mutter ihr Kind" (Jesaja 66,13).

Die tiefe Geborgenheit im Schoß Gottes lässt sich besonders in Notzeiten erfahren, z. B. vor einer schweren Operation oder im Krieg, wo der Glaube an Gott erfahrungsgemäß stark zunimmt.  Auch dem, der tief in einer Lebenskrise steckt, gibt Gott die Kraft, wieder herauszufinden. „Denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gottlosen versinken im Unglück" (Sprüche 24,16). Wenn man in der Finsternis des Lebens kein Licht mehr sieht, sein mieses, verkorkstes Leben hasst und nur noch stumpf herunterlebt, kann man sich dennoch auf das Psalmwort verlassen: „Ich schaue hinauf zu den Bergen - woher kann ich Hilfe erwarten? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat!" (Psalm 121,1-2).

Die Bibel hat wunderbare Vergleiche, dass es in Zeiten der Not für den Menschen nur einen Weg geben kann, den zu Gott: „Ein Schäflein flieht, wenn es gejagt wird, zu seinem Hirten, ein Kind, wenn es geängstigt wird, zu seinem Vater, darum komme auch ich, mein Hirte und Vater, zu dir." Oder: „Das von Wellen gepeitschte Schiff hält sich an dem Anker, und ich halte mich an dich, lebendiger und starker  Gott!"

Gerade in schweren Zeiten erweist sich die Weisheit Gottes. Er hat Mittel und Wege, die dem Menschen unbekannt sind. Mit Gott an der Seite kann man hoffen, wo nichts zu hoffen ist, selbst in völlig ausweglosen Situationen. „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not" (Psalm 46,2). Gott selbst sagt dem Menschen zu: „Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich! Alle, die voller Wut gegen dich toben, werden am Ende in Schimpf und Schande dastehen" (Jesaja 41,10-11).

Nach den Aussagen der Bibel sollte der Mensch sich nicht selbst mit den Problemen herumschlagen. Er sollte sie ganz einfach Gott übergeben. Das betont auch Petrus: „Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch" (1. Petrus 5,7). Man braucht sich nicht von den Lebensumständen und den Menschen auf dieser Welt einschüchtern zu lassen. Gegen Gott haben Menschen, die es böse meinen, keine Chance. „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?" (Römer 8,31).

Einer der schönsten Psalme ist der 91.: „Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden. Auch ich sage zum HERRN: ,Du schenkst mir Zuflucht wie eine sichere Burg! Mein Gott, dir gehört mein ganzes Vertrauen!' Er bewahrt dich vor versteckten Gefahren und hält jede tödliche Krankheit von dir fern. Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet, so wird er auch dich stets behüten und dir nahe sein. Seine Treue umgibt dich wie ein starker Schild. Du brauchst keine Angst zu haben vor den Gefahren der Nacht oder den heimtückischen Angriffen bei Tag. Selbst wenn die Pest im Dunkeln zuschlägt und am hellen Tag das Fieber wütet, musst du dich doch nicht fürchten. Wenn tausend neben dir tot umfallen, ja, wenn zehntausend um dich herum sterben – dich selbst trifft es nicht! Mit eigenen Augen wirst du sehen, wie Gott es denen heimzahlt, die ihn missachten. Du aber darfst sagen: ,Beim HERRN bin ich geborgen!' Ja, bei Gott, dem Höchsten, hast du Heimat gefunden. Darum wird dir nichts Böses zustoßen, kein Unglück wird dein Haus erreichen. Denn Gott wird dir seine Engel schicken, um dich zu beschützen, wohin du auch gehst. Sie werden dich auf Händen tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein stoßen! Löwen werden dir nichts anhaben, auf Schlangen trittst du ohne Gefahr. Gott sagt: ,Er liebt mich von ganzem Herzen, darum will ich ihn retten. Ich werde ihn schützen, weil er mich kennt und ehrt. Wenn er zu mir ruft, erhöre ich ihn. Wenn er keinen Ausweg mehr weiß, bin ich bei ihm. Ich will ihn befreien und zu Ehren bringen. Ich lasse ihn meine Rettung erfahren und gebe ihm ein langes und erfülltes Leben!'"

Die Burg ist in der Bibel ein beliebtes Bild für die allerletzte Zuflucht. „Gott ist meine Festung, meine Burg auf unbezwingbarer Höhe, mein Erretter und mein Schild, der mich vor Bösem bewahrt" (Psalm 144,2). Die Burgen boten bis zum Aufkommen der Kanonen im 14. Jahrhundert einen sicheren Schutz. Als Martin Luther 1521 auf dem Wormser Reichstag einen Widerruf seiner Lehre ablehnte, wurde über Luther die Reichsacht und der Kirchenbann, die Exkommunikation, verhängt. Damit war Luther vogelfrei, ehr- und rechtlos, sodass ihn jeder ohne Bestrafung töten durfte. Trotz dieser prekären Situation schrieb Luther im Vertrauen auf Gott das Lied „Ein feste Burg ist unser Gott".

Paulus tröstet die Gemeinde in Rom, dass die Leiden auf dieser Welt unbedeutend sind gegenüber der zukünftigen Herrlichkeit, die auf die Gläubigen wartet. „Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir in dieser Welt erleiden, nichts ist verglichen mit der Herrlichkeit, die Gott uns einmal schenken wird" (Römer 8,18). Das Leid ist lediglich ein vorläufiger Zustand und wird bald der Vergangenheit angehören. „Gott wird ihnen alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage und keine Schmerzen; denn was einmal war, ist für immer vorbei" (Offenbarung 21,4).



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