Und der Ungläubige?

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Nach Aussage der Bibel gelangen die Gottlosen nach ihrem Tod an einen Ort des Dunkels, der in der Bibel als Totenwelt oder Totenreich bezeichnet wird. Das Alte Testament verwendet für diesen Ort das hebräische Wort scheol, das Neue Testament das griechische Wort hadäs. In dieser Unterwelt, einer Art Geisterwelt der Qual und des Schreckens, bleiben - wie schon im Paradies - die Persönlichkeit und das Bewusstsein des Verstorbenen erhalten. Im Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus heißt es: „Auch der reiche Mann starb. Als er sich im Totenreich wiederfand, blickte er unter Qualen auf" (Lukas 16,22-23).

Auch die großen Persönlichkeiten in der Menschheitsgeschichte, die Gott mit seinem Erlösungswerk durch Jesus Christus ablehnten, kommen in das schreckliche Totenreich, wie es die Bibel anhand eines Tyrannen beschreibt: „Das Totenreich ist in Aufregung: Gespannt erwartet man dort unten deine Ankunft. Frühere Herrscher, die nun dort als Schatten leben, sind aufgeschreckt, Könige, die einst Völker regierten, erheben sich von ihren Thronen. Gemeinsam begrüßen sie dich mit einem Spottlied: ,Nun hat auch dich die Kraft verlassen, jetzt geht es dir wie uns!'Dahin ist deine Pracht. Du nahmst sie mit ins Grab" (Jesaja 14,9-11).

Die Totenwelt wird ebenfalls nur ein Zwischenort für die Ungläubigen sein. Dort warten sie auf die Auferstehung zum Gericht am Jüngsten Tag. Dann wird das Totenreich ganz und gar geleert werden. „Ich einen großen weißen Thron und den, der darauf sitzt. (...) Und ich sah alle Toten vor dem Thron Gottes stehen: die Mächtigen und die Namenlosen. (...) Das Meer gab seine Toten zurück, ebenso der Tod und das Totenreich" (Offenbarung 20,11-13). Diese Auferstehung von den Toten wird auch 2. Auferstehung genannt. Die 1. Auferstehung hingegen betrifft die Gläubigen und erfolgt früher. Sie steht in Zusammenhang mit der Wiederkunft Jesu auf Erden. Darüber später mehr.

Das Totenreich darf auf keinen Fall mit der Hölle gleichgesetzt werden, die in der Bibel Feuersee oder feuriger Pfuhl genannt wird. Auch darauf werden wir später näher eingehen.

Im Buch der Offenbarung berichtet der Jünger Johannes von einer Erscheinung Jesu. Die Gestalt sagte: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte, und ich bin der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich für immer und ewig, und ich habe Macht über den Tod und das Totenreich" (Offenbarrung 1,17.18). Jesus ist der Herr über die Zwischenorte nach dem Tod, sowohl über das Paradies als auch über das Totenreich.

Gott ist auch in der Lage, einen Toten direkt unter Umgehung der Zwischenorte in die himmlische Welt zu bringen. Dies tat Gott bei Henoch und dem Propheten Elia. Von Henoch wird berichtet, dass er ein Leben mit Gott führte und ihm wohlgefällig war. Deshalb sollte Henoch den Tod nicht sehen: „Weil Henoch glaubte, nahm Gott ihn zu sich, so dass er nicht sterben musste; er war plötzlich nicht mehr da" (Hebräer 11,5). Ebenso erging es Elia: „Als Elia und sein Diener Elisa in ihr Gespräch vertieft weitergingen, erschien plötzlich ein Wagen aus Feuer, gezogen von Pferden aus Feuer, und trennte die Männer voneinander. Und dann wurde Elia in einem Wirbelsturm zum Himmel hinaufgetragen" (2. Könige 2,11). Diese Form einer direkten Aufnahme in die himmlische Welt wird in der Bibel als Entrückung bezeichnet. Sie wird uns später noch beschäftigen.

Den Tod als einer der größten Feinde der Menschheit wird es eines Tages - genau genommen, wenn Gott nach dem Jüngsten Gericht einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft - nicht mehr geben. Damit werden gleichzeitig der körperliche Verfall und die Trauer ein Ende haben. „Gott wird den Tod für immer und ewig vernichten. Gott, der HERR, wird die Tränen von jedem Gesicht abwischen" (Jesaja 25,8).

Was steckt hinter allem?Where stories live. Discover now