Die letzte Chance: Das Jüngste Gericht

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Am Ende des Tausendjährigen Reiches werden die verstorbenen Ungläubigen zum Jüngsten Gericht aus ihren Gräbern kommen. Die Bibel nennt diese Auferstehung von den Toten die 2. Auferstehung oder Auferstehung zum Gericht. Wie wir schon gehört haben, wird nun die Totenwelt, in der sich die Seelen dieser Menschen aufhielen, geräumt und aufgelöst.

Die auferstandenen Ungläubigen haben, obwohl sie die Erlösungstat Jesu für sich nicht in Anspruch nahmen, doch noch die Möglichkeit, der ewigen Verdammnis zu entgehen, sofern sie sich zu ihren Lebzeiten durch gute Werke verdient gemacht haben.

Den Ablauf des Jüngsten Gerichts sieht Johannes in einer Vision: „Und ich sah alle Toten vor dem Thron Gottes stehen: die Mächtigen und die Namenlosen. Nun wurden Bücher geöffnet. Über alle Menschen wurde das Urteil gesprochen, und zwar nach ihren Taten, wie sie darin beschrieben waren" (Offenbarung 20,12). In Gottes Gerichtsakten, den Büchern, wurde alles festgehalten, was ein Mensch während seines Lebens gedacht, gesagt oder getan hatte. Es gibt beim Jüngsten Gericht nur eine Möglichkeit, von der ewigen Strafe freigesprochen zu werden: Der Name muss im Buch des Lebens verzeichnet sein. „Und alle, deren Namen nicht im Buch des Lebens aufgeschrieben waren, wurden ebenfalls in den Feuersee geworfen" (Offenbarung 20,15).

Gerichtet wird am Jüngsten Tag also allein nach den Werken eines Menschen als Ausdruck seines innersten Wesens. Über das Schicksal dieser Ungläubigen im Jüngsten Gericht sagt Jesus: „Der Tag wird kommen, an dem die Toten in ihren Gräbern die Stimme von Gottes Sohn hören werden. Dann werden alle Menschen ihre Gräber verlassen: Die Gutes getan haben, werden auferstehen, um ewig zu leben, die aber Böses getan haben, um verurteilt zu werden" (Johannes 5,28-29).

Der Mensch sollte es am besten gar nicht so weit kommen lassen, vor dem Jüngsten Gericht antreten zu müssen. Man kann es sich ersparen, indem man schon zu Lebzeiten auf den Ruf Gottes hört, der jedem Menschen die Erlösung durch den Opfertod seines Sohnes anbietet.

Der Strafort der Verdammten wird nach biblischer Lehre der schreckliche Feuersee sein, der ewig brennt. Dieser Feuersee wird auch mit den Begriffen feuriger Pfuhl, Hölle oder griechisch gehenna bezeichnet und enspricht nicht der geläufigen Vorstellung von der Hölle als einem Reich, in dem der Teufel und seine Dämonen herrschen. Diese werden vielmehr selbst in diesem Höllensee zusammen mit dem Antichristen, seinem falschen Propheten und den Ungläubigen, die nicht durch gute Werke freigesprochen wurden, sein und ewige, aber verdiente Qual erleiden.

Auch Jesus spricht öfter von diesem unheimlichen Ort: „Habt keine Angst vor den Menschen, die zwar den Körper, aber nicht die Seele töten können! Fürchtet vielmehr Gott, der beide, Leib und Seele, dem ewigen Verderben in der Hölle ausliefern kann" (Matthäus 10,28). An anderer Stelle warnt Jesus die Menschen, die Gott ungehorsam sind und andere zum Ungehorsam verleiten: „Die Engel werden sie in den brennenden Ofen werfen, wo es nur noch Heulen und ohnmächtiges Jammern gibt" (Matthäus 13,42). Bei der Auslegung des fünften Gebots spricht Jesus von dem „Feuer der Hölle" (Matthäus 5,22). Dieses Feuer ist laut Bibel eindeutig eine ewige endgültige Strafe ohne zeitliche Begrenzung. Einen befristeten Aufenthalt an diesem Ort kennt die Bibel entgegen der katholischen Lehre vom Fegefeuer nicht.

Die Vorstellung einer Hölle, in der man ewiger Qual ausgesetzt ist, findet sich außer im Christentum auch im jüdischen Glauben und im Islam, wobei sich wieder die enge Verwandtschaft dieser drei Religionen zeigt. Nach islamischen Glauben werden in der Hölle (Djehennim) die Ungläubigen für immer im Feuer brennen. In der künstlerischen Darstellung der Hölle ist der niederländische Maler Hieronymus Bosch (ca. 1450 - 1516) mit seinen Schreckensvisionen unübertroffen.


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