Kapitel 1

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Ich warf meine langen schwarz-braunen Haare nach hinten und steckte den Schlüssel ins Schloss, ein letztes mal schaute ich noch über meine Schulter und bewunderte die wunderschöne Landschaft. Ich schloss die Tür auf und sah einen riesigen Flur, welcher aus weißem Marmor und eleganten schwarzen Ebenholz bestand. Der Mittelpunkt des Flurs war eine riesige Treppe aus Marmor, diese ich auch eilig hinauf stieg. Oben angekommen, stand dort immernoch die Vitrine aus Ebenholz und der große Spiegel über ihr. Ich fuhr mit meinen Fingern liebkosend über das alte elegante Holz. Ich schaute auf und sah eine blasse junge Frau im Spiegel. Sie hatte lange glatte fast schwarze Haare, welche ihr bis zu ihren Hüften reichten. Früher hätte ich meine Haare nie derart unfrisiert getragen, dachte ich und betrachtete die Frau weiter im Spiegel. Ihr Körperbau war zierlich, ihre Haut war zart. Sie hatte bernsteinfarbende Augen, die an Augen einer Löwin erinnerten. Zudem hatte sie hohe Wangenknochen, eine kleine Nase und volle rötliche Lippen. Ich hatte mich schon ewig nicht mehr so im Detail im Spiegel betrachtet.

Ich liess von meinem Spiegelbild ab und ging einem weiteren Flur entlang. Hier hangen viel wertvolle Gemälde, die ich so liebte. Sie haben nichts verändert, dachte ich verwundert, wirklich rein gar nichts.

Ich ging dem Flur weiter entlang zu einer riesigen Tür, öffnete sie und betrachtete mein Zimmer. Es war alles so, als wäre nie etwas gewesen, als wäre ich nie weg gewesen. Mein Zimmer war in den Farben weiss und Schwarz gehalten und erinnerte an die Renaissance-Zeit.

Ich liess mich auf mein großes weißes Himmelbett fallen und roch den alten Geruch. Der Geruch erinnerte mich an damals, als mein Vater, der damalige Bürgermeister von Mohnheim, mir mit Freuden dieses Zimmer präsentiert hatte. Ich hatte ihn vor Freude stürmisch umarmt. Damals ahnte ich ja schließlich noch nicht was er noch mit mir vor hatte...

Plötzlich ging meine Tür auf. Ruckartig wurde ich aus meiner Vergangenheit raus in die Gegenwart katapultiert. Als ich auf schaute traute ich, als auch anscheinend die Person hinter der Tür, meinen Augen nicht.

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now