Kapitel 51

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Anna Katharina

Die Tage vergingen und ich ging regelmäßig abends raus. Es machte mir gewaltigen Spaß und ich hatte auch nicht vor aufzuhören. Die Leute fingen an mich zu mögen und luden mich zu ihren Partys ein. Heute Abend war ich zu einer kleinen Party eingeladen. Die Party fand mitten im Wald an einem wunderschönen See statt und glich eher einem gemütlichen Lagerfeuer. Abgesehen davon, dass das Lagerfeuer riesig war und eine kleine Hütte und ein wundervoller Steg dort waren. Ich hatte nichtmal eine Ahnung, wer diese Party schmiss, aber der Gastgeber hatte Geschmack. Es war wunderschön und gemütlich. Dem entsprechenden hatten sich die Leute nicht allzu sehr rausgeputzt.

Ich lief mit einem Bier in der Hand durch die Menge und hielt Ausschau nach Alice und Jeanny.

Alice und Jeanny waren zwei Vampirinnen die ich bei den ganzen Partys kennen gelernt hatte. Wir rissen zusammen Männer auf und hatten unseren Spaß. Endlich sah ich Alices dunklen kurzen Haare in der Menge.

,,Hey Alice!", sagte ich.

Alice drehte sich um und sah mich fröhlich mit ihren blauen Augen an.

,,The bad bitch is in the House!", rief sie vergnügt und umarmte mich. Bald kam auch die blonde Jeanny dazu.

,,Warte, schau mal nach davorne. Der Typ beobachtet dich schon die ganze Zeit.", sagte Alice.

Ich schaute dorthin und sah einen Mann. Er stand unter einem Baum und unterhielt sich mit ein paar anderen Männern. Während er an seinem Bier nippte, schauten seine grünen Augen mich an.

Oh Nein. Was wollte der denn hier?

,,Das ist Lucas.", sagte ich genervt.

Alice und Jeanny fingen an von Lucas zu schwärmen bis er auf mich zu kam.

,,Wir müssen uns mal unterhalten.", sagte er zu mir und ich willigte genervt ein.

Wir gingen zusammen den Steg runter und kamen an einem schönen Pavillon an. Ich schaute auf den See und genoss die Stille. Der Mond und die Sterne spiegelten sich in dem klaren Wasser.

,,Das, was du machst, ist gefährlich.", sagte Lucas.

,,Keine Sorge, ich trinke die Männer nicht komplett aus, lösche ihr Erinnerungen, säubere die Wunde und verschließe sie danach wieder."

,,Nein, darum geht es nicht."

,,Worum geht es dann? Ist es so schlimm, dass ich in meinem Leben auch Spaß haben möchte? Ich war wochenlang in einem Keller eingesperrt und das war definitiv kein Spaß.", erwiderte ich tonlos.

,,Ich mache mir Sorgen um dich."

,,Warum? Du kennst mich ja nichtmal."

,,Das stimmt, aber du bedeutest Shane als Freundin sehr viel."

,,Uh, hat Shane dich geschickt um auf mich aufzupassen?"

,,Nein. Ich beobachte dich aus eigenen Interessen."

,,Was ist denn dann gefährlich? Die Menschen merken doch nichts davon."

,,Ich will nicht, dass Frederico dich findet. Wenn du die ganzen Nächte durch England streifst ist es nur eine Frage der Zeit, bis er dich findet."

,,Danke für die Fürsorge, aber ich kann diesmal auf mich selbst aufpassen. Sie werden sich wohl kaum an eine jahrhundertealte Vampirin trauen, die zudem auch noch voller frischem Blut gepumpt ist.", sagte ich kalt und setzte an, wieder zurück zu gehen. Jedoch packte Lucas meine Hand und zog mich an sich ran.

,,Bitte tu mir einen Gefallen und pass auf dich auf.", sagte er leise. Ich wusste nicht was ich antworten sollte und schaute ihm einfach nur in seine Augen.

,,Und du siehst heute übrigens wunderschön aus.", er grinste frech und strich mir eine Locke aus meinem Gesicht.

Dann lies er mich los und ging. Ich schaute ihm hinter her und ordnete meine Gedanken. Was war das gerade gewesen?

Ich beschloss, dass wir, mein Bier und ich, wieder zurück zu Alice und Jeanny gingen.

,,Und wie wars? Was wollte er von dir?", fragte Jeanny aufgeregt.

,,Ach es ging nur darum, dass ich besser aufpassen soll. Nichts nennenswertes.", sagte ich.

,,Achso. Alice hat sich übrigens einen Mann geschnappt. Jetzt sind wir wohl nur noch zu zweit.", sagte Jeanny während sie sich ihre blonden Wellen aus dem Gesicht strich.

,,Hast du denn noch gar keinen in Aussicht?", fragte ich sie neckend.

,,Nein. Die Männer hier sind entweder Vampire oder nicht mein Niveau.", winkte sie ab.

,,Soso, nicht dein Niveau.", ich lachte.

Jeanny und ich setzten uns an das Lagerfeuer und redeten über belangloses. Mir fehlte es, eine beste Freundin zu haben. Jeanny und Alice waren gewiss nett und gute Partybegleiterinnen, aber ich konnte kein richtiges Vertrauen zu ihnen aufbauen.

Während Jeanny und ich redeten, schaute ich immer wieder zu Lucas. Er saß beinah gegenüber von mir und schaute mich die ganze Zeit an. Die Flammen des Lagerfeuers spielten mit ihrem Licht auf seinem Gesicht und ab und zu sah man seine grünen Augen aufblitzen.

Was ging nur in Lucas Kopf vor?

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now