Kapitel 45

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Steffan

,,Was soll ich tun? Soll ich Saskia von allem erzählen? Meinst du, ich kann ihr vertrauen? Natürlich vertraue ich ihr, schließlich mag ich sie. Aber würde sie Chou davon erzählen?"

Steffan saß wieder wie so oft in den letzten Tagen vor Anna's leblosen Körper.

,,Die letzten Tage waren schrecklich. Ich weiss nicht, wie ich ohne dich leben soll.

Oh Mann, ich höre mich an wie ein Lappen.", Steffan lachte kurz. Sein Lachen verstummte, denn jemand betrat den Raum.

,,Sitzt du schon wieder hier? Sie hat dir wohl viel bedeutet, nicht wahr?", sagte Saskia leise. Sie trat hinter Steffan und lag ihre Hand auf seine Schulter. Er legte kurz seinen Kopf auf ihre Hand. Saskia hatte ihm in den letzten Tagen unglaublich viel Kraft gegeben.

,,Du weisst gar nicht wie dankbar ich dir bin.", flüsterte Steffan.

Saskia sagte nichts. Beide schauten auf die friedliche Anna.

,,Du hast sie geliebt.", sagte Saskia dann nur.

,,Ja, ich habe sie geliebt.", gab Steffan zu.

Wieder war der Raum voll Stille. Steffan konnte es einfach nicht fassen. Er wollte es nicht glauben. Seitdem sie weg war, konnte er kaum richtig denken. Ihm war fast alles egal.

,,Ich muss hier raus.", flüsterte Steffan. Saskia nahm ihre Hand von seiner Schulter und sie gingen zusammen in den Flur. Saskia lehnte sich gegen die Wand und Steffan stellte sich vor sie. Er stützte sich mit seinem Arm gegen die Wand ab. Beide schauten sich gegenseitig tief in ihre Augen. Keiner sagte etwas und es herrschte Totenstille. Steffan schaute auf Saskia's Lippen und dann wieder in ihre Augen. Er kam ihr immer näher. Er strich erst nur sanft mit seinen Lippen über ihre.

Es war so unglaublich. Er fing an sie verlangend zu küssen. Er wurde immer leidenschaftlicher. Die Küsse waren wie die Drogen, die Steffan damals am Leben gehalten hatten. Sie beflügelten Steffan und machten süchtig. Er wollte immer mehr.

,,Ich möchte euch wirklich nicht stören, aber ich brauche Steffan.", sagte Chou kalt.

Steffan ließ genervt von Saskia ab und schaute Chou an.

,,Was ist denn los?", fragte er.

,,Ich würde sagen, sowas nennt man Revolution."

,,Revolution? Du möchtest deine Pläne, jetzt wo Anna tot ist, fortsetzen? Bist du denn noch von Sinnen?"

,,Ich möchte gar nichts mehr. Aber diesen Brief kann ich nicht ignorieren.", sagte Chou tonlos. Er war in den letzten Tagen so schwach geworden. Alles wurde für ihn bedeutungslos. Selbst seine Revolution war ihm egal.

,,Gib mir bitte den Brief."

Chou gab Steffan den Brief und Steffan las ihn.

Mein sehr geehrter Chou,

erstmal mein großes Beileid zum Tod ihrer Geliebten. Nein, das ist Unsinn. Schließlich war ich es, der sie zerstört hat. Und ich bin derjenige, der sie dir wieder zurück geben kann. Ich bin der Einzige, der die Macht dazu hat. Wenn du sie wieder haben möchtest, lass dich auf meinen Deal ein. Entweder du gibst mir deine gesamten Clans und deinen Posten in dieser Revolution, oder du hast Anna für immer verloren. Ich gebe dir 3 Tage. Überlege dir gut, was dir lieber ist.

Mit freundlichen Grüßen,

Frederico Caspanio

Steffan war fassungslos. Anna lebte? Das konnte nicht sein. Anna war tot.

,,Was werden wir tun?", fragte Steffan Chou.

,,Ich glaube, ich überlasse ihn meine Revolution. Sie ist für mich bedeutungslos geworden. Und falls dieser Mann wirklich recht hat, bekomme ich sogar Anna wieder." Hoffnung keimte in Chou's Augen.

Nein. Das durfte er nicht machen. Wenn er das tat, wäre alles verloren. Die ganze Menschheit würde zu Grunde gehen. Chou ging aus dem Flur um Frederico schnell zuzusagen. Steffan ging ihm schnell hinter her und versuchte es ihm auszureden. Es war hoffnungslos. Chou hatte einen festen Willen und niemand konnte ihn umstimmen.

Dies war das Ende der Menschheit.

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now