Kapitel 47

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Steffan

Chou war einfach nicht von seinem Vorhaben ab zu bekommen. Er machte sofort ein Treffen mit Frederico für heute Abend aus. Chou wollte sich direkt auf dem Weg machen, doch Steffan wollte noch schnell zu Saskia. Er ging zurück zum Flur, in der Hoffnung, dort auf sie zu treffen. Er hatte Glück, Saskia stand noch an der gleichen Stelle wie vorhin. Sie lehnte noch immer an der Wand und sah starr geradeaus. Steffan kam auf sie zu und stellte sich vor sie.

,,Warum bist du noch hier?", fragte er sie flüsternd.

,,Warum bist du wieder hier? Wollt ihr nicht Anna retten?", fragte Saskia kalt.

,,Darum geht es also. Also zuerst einmal glaube ich nicht daran, dass Anna noch lebt und zum zweiten hat das keinerlei Auswirkungen auf uns. Ich glaube, ich bereite Anna nur Schmerzen, wenn ich so weiter mache. Also beende ich das mit ihr vorzeitig, falls sie noch lebt.", sagte Steffan.

In Saskia's Augen sah er Hoffnung aufleuchten.

,,Und was ist mit dir und Chou? Bist du dir sicher, dass du über ihn hinweg bist?", fragte Steffan.

Saskia sah ihn erst erschrocken an, dann machte sich Bedrücktheit in ihrem Blick breit.

In dem Moment kam Chou und sagte:,,Steffan, wir müssen los."

,,Bis später.", flüsterte Steffan und küsste Saskia kurz auf ihre Stirn.

Dann machte er sich schnell mit Chou auf dem Weg zum Auto.

Als Steffan sah, wer hinten im Wagen saß, gefror sein Blut kurzzeitig. Es war Lara.

,,Wer ist diese Frau?", fragte Steffan.

,,Das ist Lara. Sie war früher Polizistin und kennt sich in dem Bereich der Entführungen und Übergaben sehr gut aus. Ansonsten ist ihr komplettes Gedächtnis gelöscht. Sie hatte etwas mitbekommen, was sie nicht wissen durfte. Da sie ja bei der Polizei war, habe ich sie trotzdem behalten.", erklärte Chou schnell und die beiden stiegen in das Auto und machten sich auf dem Weg.

Kurze Zeit später standen Steffan, Chou und Lara auf einer großen Kiesfläche. Es war abseits und hell beleuchtet. Bald würde Frederico mit Anna kommen. Und da waren sie auch schon. Sie kamen mit zwei Geländewagen und parkten direkt vor ihnen. Aus dem einen stiegen Frederico und drei unbekannte Männer aus.

,,Guten Abend, meine Herren! Ich bin äusserst froh, dass sie dem Deal zugesagt haben und möchte dies so schnell wie nur möglich hinter mich bringen.", sagte Frederico in einem flötenden Ton.

,,Guten Abend. Hier sind deine Papiere, nun geb mir Anna wieder.", sagte Chou tonlos.

,,Rick, hol bitte Anna.", sagte Frederico zu einem der Männer. Der Mann ging zu einem Geländewagen und zog eine blonde junge Frau heraus.

Das war nicht Anna. Wollte dieser Mann sie für blöd erklären?

,,Das ist nicht Anna.", sagte Steffan eisern.

,,Erkennst du sie nicht, Chou? Sie ist immernoch so liebreizend wie sie es auch war."

,,Anna ist tot.", sagte Steffan und schaute zu der blonden Frau. Er sah, wie gerade für sie ihre Welt zusammen brach. Sie sah so endlos traurig aus und schaute zu Steffan.

,,Ich habe ihr eine andere Gestalt gegeben. Sonst ist sie genau dieselbe Person.", meinte Frederico.

,,Und wem gehört dann die Leiche bei mir Zuhause?", fragte Chou.

,,Das ist eine Klon von Anna. Die liebe Larissa hat mir mithilfe von ihrer Magie das alles ermöglichen können.", sagte Frederico grinsend. Aus dem zweiten Geländewagen stieg nun eine rothaarige Frau aus. Sie ging zu Frederico.

,,Das ist Larissa. Sie hat die Macht den Fluch von Anna zu lösen. Aber vorher möchte ich gerne meine Papiere haben"

Chou ging mit den Papieren in der Hand auf Frederico zu. Er gab sie ihm und Frederico gab Larissa ein Zeichen. Plötzlich glühte die blonde Frau auf und war wieder Anna. Sie hatte wieder ihre langen dunkel braunen Haare und ihre wunderschönen Augen. Steffan sah nun auch, dass es wirklich Anna war.

Während Chou und Steffan kurz abgelenkt gewesen waren hatten sich zwei Männer hinter ihnen gestellt. Steffan und Chou drehten sich schnell um und sahen, dass die Männer bewaffnet waren.

,,Ich bin ja jemand, der gerne Geschäfte macht. Aber ich bin auch jemand, der Unnötiges aus dem Weg schafft.", sagte Frederico. Anna wusste sofort wovon er sprach und versuchte zu Chou und Steffan zu rennen. Doch sie wurde von einem Mann fest gehalten. Sie wehrte sich mit allem was sie konnte.

,,Verschone sie, Frederico! Ich flehe dich an!", schrie sie.

Doch Frederico zeigte keinerlei Gnade, er gab dem Mann hinter Steffan ein Zeichen.

Ein lauter Schuss.

Ein qualvoller Schrei.

Und es war alles vorbei.

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now