Kapitel 10

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Anna Katharina

Ich hatte Steffan wieder weh getan, diesmal aber mehr als ich es jemals zuvor getan hatte. Ich hatte es in seinen Augen gesehen. Dieser Schmerz, der in ihnen lag war nicht zu übersehen gewesen. Aber es ging nicht anders. Ich konnte das einfach nicht. All die Jahrhunderte hatte ich meine möglichen Gefühle für ihn weg gesperrt und nun brauchte ich Zeit sie wieder zu ordnen und mir im klaren über sie werden. Erst dann konnte ich weiter machen.

Ich schob meine Gedanken bei Seite, denn ich hatte einen Auftrag und auf den musste ich mich zuerst konzentrieren. Ich war schon fast bei Chou Lee angekommen und sah auch schon sein großes Haus. Es war ein sehr modernes Haus und hatte viele Große Fenster. Als ich aus meinem Auto ausstieg, empfing mich Chou Lee schon. Wir begrüßten uns und er führte mich in sein Haus. Auch von ihnen war es sehr modern und schlicht eingerichtet. Obwohl ich eigentlich Vintage bevorzugte, gefiehl es mir hier trotzdem. ,,Wie lange bleiben Sie denn hier in Deutschland, das sie sich schon ein Haus gekauft haben?", fragte ich ihn. ,,Nennen Sie mich bitte Chou, das ganze gesietze, muss ich mir schon bei meinem täglichen Beruf anhören.", sagte er während er kurz lachte. ,,Ich heisse Anna Katharina.", sagte ich mit einem gespielten Lächeln. ,,Das ist ein wunderschöner Name. Naja um nochmal auf deine Frage einzugehen, ich werde vorrausichtlich noch 5 Wochen hier bleiben und danach fliege ich wieder nach London."-,,Das ist aber sehr schade.", sagte ich während ich ihn dabei tief in die Augen sah. ,,Ja, das ist es wirklich. Das sind echt schlechte Voraussetztungen, ich weiß" Ich brauchte ihn gar nicht zu fragen wofür es schlechte Voraussetztungen waren, denn ich verstand auch so, was er meinte. Er lenkte vom Thema ab:,,Ich hatte uns etwas gekocht. Wenn du mir bitte in die Küche folgen würdest."-,,Natürlich", sagte ich. Er dachte immernoch ich wäre ein normaler Mensch. Sonst hätte er wohl nicht gekocht, denn Vampire konnten zwar Essen, aber es hatte keinerlei Auswirkungen auf sie, außer, dass Vampire es schmecken konnten.

Nach dem Essen, welches übrigens ausgezeichnet war, setzten wir uns mit einem Wein in sein Wohnzimmer. Er erzählte mir noch viel über seinen Beruf und aus seinem Leben. Ich jeddoch gab nicht nicht so viel von mir Preis und wies seine Fragen geschickt ab. Als die Uhr kurz nach ein Uhr nachts schlug, entschloss ich, mich auf den Weg nach Hause zu begeben. Chou brachte mich noch zu meinem Auto. ,,Danke, für das ausgezeichnete Essen.", bedankte ich mich bei ihm. ,,Nichts zu danken, es war mir eine unglaubliche Freude, sie heute als meine Gesellschaft gehabt zu haben.", antwortete er und schaute auf meine Lippen. Langsam und vorsichtig kam er mir näher. Ich ließ es zu und er küsste mich sanft. Der Kuss war unglaublich, meine Gefühle gingen mit mir durch. Es war als explodierte und pulsierte alles in meinem Körper. Ich war schon eine Ewigkeit nicht mehr so geküsst worden. Schnell erwiderte ich den Kuss, denn sein Kuss war so berrauschend gewesen, fast besser als Blut.

Als unsere Lippen von einander abließen, lächelte er, ich hingegen war atemlos. ,,Ich fürchte, das war dein Urteil, dass wir uns ab jetzt öfters sehen müssen.", erklärte er mir mit einem verschmilzten Lächeln. ,,Sieht so aus", sagte ich und lächelte immernoch. ,,Ich hoffe wir sehen uns sehr bald wieder. Ich ruf dich morgen mal an, wenn meine Verhandlungen fertig sind, in Ordnung?", fragte er mich. ,,Natürlich, ich würde mich sehr freuen". Er wünschte mir noch eine gute Nacht und ich fuhr dann los. Während der Fahrt kamen meine Gedanken wieder auf.

Wenn ich Steffan lieben würde, warum war dann gerade der Kuss von Chou so atemberaubend?

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now