Kapitel 22

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Anna Katharina

Ich ging in die sehr gut gefüllte Blutbar und schaute mich um. Es glich eher eine Lounge, alles war dunkel, an den Wänden brannten nur ein paar Neonlichter. Menschliche Augen hätten wahrscheinlich nur die Silhouetten der Vampire erkannt, aber ich, als auch die anderen Leute hier, sahen alles scharf. Ich ging zur Theke und bestellte mir ein Cocktail, der mit Blut verdickt war.

Als ich seelenruhig an meinem Cocktail nippte, setzte sich ein mir unbekannter Mann zu mir. Wie ich es hasste, wenn sich Fremde zu mir gesellten, schließlich hatte ich in letzter Zeit genug davon um mich gehabt. Ich musterte ihn, er hatte dunkel braune Haare, welche ihm in seine Stirn fiehlen, dunkle Augen und hatte einen muskulösen dunkleren Körper. Kurz gesagt: er war ein Latino.

Ich schaute ihn erwartend an, schließlich war er zu mir gekommen. ,,Ich hab dich den ganzen Tag lang beobachtet und bin dir gefolgt. Ich weiss wer du bist. Du bist die Geliebte von Chou Lee.", sagte er zu mir. ,,Oh Mann, ich sollte mir echt ein Schild machen und drauf schreiben:,,Vorsicht ich bin die Geliebte von Chou Lee" und es immer mit mir herum tragen. Dann müssen die Leute mir wenigstens nicht mehr nach spionieren.", erwiderte ich gelangweilt. Anscheinend fand mein Gesprächpartner meine Antwort nicht so witzig, denn er schaute mich böse an. ,,Anscheinend nimmst du mich nicht ernst. Weißt du was Chou Lee vorhat?"-,,Ja, ich weiss es.", erwiderte ich immer noch gelangweilt und überlegte wie ich ihn los werden würde. ,,Also, falls Sie mir jetzt erzählen wollen, dass Chou Lee ein Monster ist, dann lassen Sie mich am besten sofort in Ruhe, denn ich weiss es und bin es satt, dass mein komplettes Leben davon abhängt. Also was wollen Sie von mir?", sagte ich mit einem sarkastischen Unterton. Verwirrenderweise schien dem Mann meine Reaktion doch zu gefallen, denn er sagte, während er mich noch einmal ausgiebig musterte:,,Du bist eine Frau der sarkastischen Sorte, das gefällt mir. Naja jedenfalls, bin ich gegen Chou Lee und da ich herausgefunden habe, dass du gegen ihn arbeitest, wollte ich mit dir zusammen arbeiten."-,,Woher kommen Sie? Und woher soll ich wissen, dass sie es ernst meinen?", fragte ich ihn. ,,Ich komme aus Italien. Natürlich kann ich es dir nicht auf der Stelle beweisen."-,,Wissen Sie, ich gebe ihnen jetzt die Nummer eines gutes Freundes von mir und an den wenden sie sich. Schönen Tag noch.", sagte ich nun genervt. Ich hatte meinen Cocktail geleert, ihm die Nummer von Shane auf eine Servierte geschrieben, nahm meinen Mantel und wandte mich zum Gehen. Jedoch hatte ich meine Rechnung ohne ihn gemacht, denn er packte meine Hand und hielt mich fest. ,,Wo willst du hin? Ich dachte wir trinken noch etwas gemeinsam.", sagte er in einem charmanten Ton. Ich wollte nur weg. Ich riss mich von seinem Arm los und ging im schnellen Schritt nach draußen. Ich hoffte, er würde mir nicht folgen und ging durch die leeren dunkelnen Straßen zu dem Penthouse. Ich schaute nicht zurück. Nur geradeaus.

Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit ankam, war das Penthouse dunkel. Chou war also immer noch nicht zurück. Schnell schloss ich die Tür auf und ging hinein. Ich war nun endlich allein und in Sicherheit. Zumindestens dachte ich das. Denn als ich ich durch den Flur ging, hörte ich Schritte hinter mir. Ich drehte mich um, es war nicht Chou.

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now