Kapitel 17

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,,Es tut mir leid", flüsterte ich während ich Steffan noch immer auf dem Sofa im Büro umarmte. ,,Ich glaube dir. Aber wie kann es bloß nur so sein? Mein größter Wunsch auf Erden hat sich erfüllt, aber natürlich kann es nicht dabei bleiben. Ich muss dich schon wieder abgeben. Und das ist das Schrecklichste, was ich mir jemals hätte vorstellen können. Ich wollte mit dir glücklich werden, verdammt.", sagte er während er auf den Boden starrte. Es lag so eine unerträgliche Leere in seinem Blick. Ich küsste ihn auf seine Wange. ,,Ich verspreche dir, wenn das alles vorbei ist, werden wir zusammen glücklich und ich werde alles dafür tun. Ich versprech es dir.", sagte ich aufmunternd. ,,Ich weiss, dass du deine Versprechungen nicht brichst. Aber ich weiss auch, dass das, worin du verwickelt wirst, dich umbringen könnte. Und wenn du stirbst...", er stockte. Diese Leere in seinem Blick war immer noch da. Ich drehte seinen Kopf sanft mit meiner Hand in meine Richtung und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss. ,,Lass uns schlafen gehen, die Sonne geht gleich wieder auf.", sagte ich, nahm seine Hand und zog ihn mit mir. Er ließ sich von mir führen und ich ging in sein Zimmer, zog mir mein Jacke, meine Schuhe und mein Kleid aus, löste meine Haare aus der Frisur und legte mich in sein Bett. Er zog sich ebenfalls seine Schuhe, seine Shirt und seine Hose aus und legte sich zu mir. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und er streichelte meinen Rücken. Ich schlief sehr schnell ein und auch er schien glücklich einzuschlafen.

Als ich wach wurde, war Steffan noch am schlafen. Ich betrachtete ihn, er atmete ruhig und schien glücklich zu sein. Ich blieb noch lange an ihn gekuschelt liegen und genoss die Zeit mit ihm. Irgendwann wurde er wach und flüsterte:,, Guten Morgen, Schönheit. Bist du schon lange wach?"-,,Noch nicht lange.", log ich lächelnd. Er küsste mich auf meinen Kopf und stand auf. ,,Möchtest du in dein Zimmer gehen und dich fertig machen?", fragte er mich. ,,Nein eigentlich nicht, aber ich hab wohl keine andere Wahl.", antwortete ich ihm lächelnd. ,,Dein Lächeln ist echt ein echt seltener Anblick. Ich wünschte ich würde es öfters sehen."-,,Je nachdem, wie lieb du zu mir bist, könntest du es vielleicht öfters zu Gesicht bekommen.", lachte ich. ,,Na dann werde ich ganz lieb zu dir sein!", sagte er während er sich über mich auf dem Bett beugte und mich dann lächelnd küsste. Ich genoss den Kuss, den es würden wahrscheinlich eine der wenigen sein, die ich noch in nächster Zeit von ihm bekommen würde. ,,Ich möchte heute meinen letzten Tag mit dir verbringen. Worauf hast du Lust?", fragte er mich. ,,Gute Idee! Am liebsten würde ich den ganzen Tag im Bett liegen bleiben, aber damit wirst du dich wahrscheinlich nicht zufrieden geben.", stellte ich fest. ,,Ja das stimmt! Obwohl das auch sehr verlockend klingt, aber ich möchte dir gerne etwas zeigen.", antwortete er mir. ,,Na gut, dann werde ich jetzt auch mal aufstehen und mich fertig machen. Du hast mich überredet!", gab ich mich geschlagen und stand auf. Ich nahm mir schnell meine Kleidung vom Vortag und huschte aus seinem Zimmer. Ich hoffte, dass mich niemand sehen würde. Ich hatte Glück und ging erleichtert in mein Zimmer. Ich ging in mein Badezimmer und duschte schnell. Heute verzichtete ich auf eine Frisur und Make-up und zog mir eine schwarze Hose, einen Pullover und Chucks an. Ich ahnte schon, dass Steffan mit mir irgendwo wandern gehen würde, er liebte das Wandern. Als ich fertig war, ging ich runter in unsere Küche und nahm mir einen Blutbeutel. Natürlich kam auch Steffan nach kurzer Zeit, betrachtete mich und sagte bewundernd:,,Du siehst wunderschön aus. Ich mag dich so viel lieber als in deinen Kleidern." Ich schenkte ihn ein Lächeln und wartete bis auch er seinen Blutbeutel geleert hatte. Dann nahm er sich seinen Schlüssel seines Audi R8 und nahm meine Hand. Ich ging ihm hinter her, wir gingen zu seinem Auto, er hielt mir die Beifahrertür auf und ich stieg ein. Als er sich auch rein gesetzt hatte und den Motor startete, fragte ich ihn:,,Wohin entführst du mich?"-,,Das sage ich dir nicht.", antwortete er lachend. Während der Fahrt sagte niemand etwas, aber ich legte meine Hand auf seine, mit der er gerade die Schaltung des Auto bediente.

Als wir irgendwann an einem Berg angekommen waren, stieg er aus, hielt mir wieder die Tür offen und ich schaute mich um. Es war wunderschön hier, es war Herbst, die Sonne schien durch die noch vorhandenen Blätter und alles war ruhig. ,,Keine Angst, es ist nicht anstrengend da hoch zu kommen, wir werden einen einfachen Wanderpfad nehmen.", sagte Steffan. Ich ließ mich darauf ein und genoss den Tag. Es machte Spaß und war wunderschön.

Aber im Hinterkopf wusste ich, dass es wahrscheinlich der letzte sein würde.

Der letzte Tag in meinem Leben, an dem ich glücklich mit Steffan sein würde.

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now