Kapitel 38

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Anna Katharina

Die Tür wurde mit einer riesigen Wucht aufgedrückt und Polizisten kamen herein gestürmt. Was wollten die bloß?

Steffan und ich waren zutiefst geschockt und verwirrt. Steffan stand vom Sofa auf und ging zu einem der Polizisten.

,,Warum kommen sie ungebeten in mein Hotelzimmer?", fragte er verwirrt.

,,Wir haben einen anonymen Tipp für eine Bombe erhalten. Das Zimmer muss sofort evakuiert werden.", sagte der Polizist in einer äusserst abgehackten Sprache.

,,Eine Bombe? Warum sollte hier eine Bombe sein?", Steffan war immer noch verwirrt.

,,Fragen sie nicht, gehen sie einfach!", meinte der Polizist streng.

Steffan nahm meine Hand und zog mich mit nach draußen.

,,Eine Bombe? Warum eine Bombe? Das ist doch völliger Irrsinn. Oh Gott, ich hasse Menschen.", entfuhr es mir.

,,Ich glaube, das wird hier noch eine Weile dauern. Deshalb fährst du jetzt am besten mal nach Hause und ich fahr nach Chou und frag ihn was das soll. Ich hab nämlich so das Gefühl, er hat etwas mit der Sache zutun.", gab Steffan zurück.

,,Hast du mal nach Lara gesehen?", fragte ich.

,,Nein. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass sie tot ist. Chou lässt keine Gnade walten und da er es ja selbst übernehmen wollte, hat er es auch durch gezogen.", antwortete er kalt.

Ihm schien es nicht wirklich etwas auszumachen. Also war er wirklich nie an ihr interessiert gewesen. Aber ich machte es mir dennoch zur Aufgabe, nach ihr zu suchen. Vielleicht lebte sie ja doch noch.

,,Fahr nach Hause. Ich kläre das und sage dir nachher bescheid.", meinte Steffan.

Ich beschloss, das zu tun, was Steffan mir gesagt hatte und verabschiedete mich von ihm.

Kurze Zeit später, saß ich in meinem Auto. Plötzlich klingelte mein Handy. Es war eine mir unbekannte Nummer. Ich speicherte die Nummer in meinem Kopf und nahm dann ab.

,,Hallo, schöne Frau. Ich war in Deutschland und hab mit ihrem Freund geredet. Und nun bin ich wieder da. Ich hab ihren Freund sogar mitgebracht!", sagte eine männliche Stimme. Es war bestimmt Frederico. Und ich hatte gedacht, ich wäre ihn endlich los.

,,Frederico Caspanio? Ich dachte, ich höre nie wieder von ihnen?", fragte ich genervt.

,,Ich habe dir versprochen mich wieder zu melden und habe auch das getan, was du von mir wolltest. Kommst du nun her? Dein Freund und ich müssen etwas mit dir besprechen."

,,Na gut, nennen sie mir die Adresse.", sagte ich.

Er nannte sie mir und legte danach auf. Mir kam das Ganze äußerst seltsam vor. Wenn der Latino wirklich in Deutschland gewesen wäre, hätte Shane mich ganz bestimmt davon unterrichtet. Irgendetwas war faul. Ich beschloss nach Hause zu fahren und meinen Dolch zu holen. Wahrscheinlich würde ich ihn brauchen.

Als ich an die Straße kam, zu der ich sollte, sah ich eine riesige Tiefgarage. Das war der Ort zu dem ich fahren sollte. Ich fuhr in die Garage und stoppte unten. Sie war riesig und glich einem großen grauen Raum, der von weißen Säulen gehalten wurde. Ich stieg aus meinem Auto und steckte den Dolch in meine Manteltasche.

Ich sah mich um. Es war niemand zu sehen. Mir kam ein unbehagliches Gefühl hoch. Ich hörte nichts. Rein gar nichts. Stille.

Ich hatte mich wahrscheinlich in der Adresse geirrt.

Ich hielt kurz inne. Was roch hier so komisch? Es roch nach Blumen. Normalerweise riecht es in einer Tiefgarage doch nicht nach Blumen!

Ich wollte gerade die Tür meines Autos öffnen, als mich auf einmal etwas Dumpfes an meinem Hinterkopf traf. Ich kippte sofort um und alles verschwamm.

Ich wurde in ein Loch gezogen.

In ein schwarzes tiefes Loch ohne Ende.

Es war vergleichbar mit dem wunderschönen Meer. Die Oberfläche war hell, doch ich wurde immer weiter in den Abgrund gezogen. Einzelne Lichtstrahlen drängten sich durch die Oberfläche, doch wurde es immer dunkler um mich herum. Schwarze Schattengestalten zogen mich immer weiter in den Abgrund.

,,Gib auf! Hier unten ist es viel schöner! Lass dich fallen. Deine Kraft reicht nicht aus. Es ist vorbei.", flüsterten sie alle durcheinander.

Ich wollte wieder nach oben kommen, doch ich hatte keine Kraft mehr. Ich hatte keine Kraft, zu kämpfen und wurde immer mehr in das schwarze Nichts gezogen, bis alles um mich herum nur noch schwarz war. Die Schattengestalten hatten recht,

es war vorbei.

Die Chroniken der VampireWhere stories live. Discover now