Kapitel 25

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Anna Katharina

Ich hörte Näher kommende Schritte. Also überlegte ich mir schon mal eine Ausrede, wie ich den Toten auf dem Boden erklären sollte. Aber ich hatte mir umsonst Gedanken gemacht, denn der Mann der mich nun frech angrinste, war nicht Chou.

Es war der Latino.

Ich musste wirklich mit Chou nochmal über unseren Wohnort reden, denn dieses ganze Ein- und Ausgegange in meinem Haus, ging mir doch mittlerweile gehörig auf die Nerven.

,,Was wollen sie denn hier? Falls sie mich auch überraschen wollten, um mich umzubringen, können sie sich auch gleich zu der Leiche dort legen.", ich zeigte auf Aiden.

,,Nein, ich habe nicht vor, dich umzubringen. Ich wollte mit dir reden."

-,,Wann habe ich ihnen eigentlich das Du angeboten? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Ach ja, und wofür habe ich ihnen die Nummer meines Freundes gegeben?", entgegnete ich genervt.

,,Na gut, dann werde ich sie nun siezen. Ich dachte nur, es wäre normal im deutschem, schließlich bin ich ja nun der Ältere von uns beiden. Und ja da haben sie natürlich recht. Ich habe ihren Freund schon kontaktiert.", er lächelte selbstgefällig.

Oh, dieser Mann würde mir noch meinen Verstand rauben!

,,Nun gut, was wollen sie mit mir bereden?", gab ich genervt zurück.

,,Also zuerst einmal heisse ich Frederico Caspanio aber sie dürfen mich auch nur Frederico nennen.", er zwinkerte mir zu.

Ich hasste ihn jetzt schon. So eine Frechheit!

,,Das ist ja schön. Und was wollen sie nun mit mir bereden?", fragte ich kühl.

,,Ich denke, wir würden ein gutes Team abgeben. Sie scheinen mir genau die richtige Frau zu sein..."

-,,Tut mir Leid, sie unterbrechen zu müssen, aber sie geben mir jetzt einfach ihre Nummer und fliegen dann in den nächsten Wochen nach Deutschland. Dort wird mein Freund mit ihnen genau darüber reden. Und dann würde ich sie auch gerne für heute verabschieden, denn mein Geliebter kommt bestimmt bald wieder und ich möchte mich bis dahin noch frisch machen und vielleicht auch die Leiche beseitigen.", beschloss ich.

-,,Ich möchte aber noch gar nicht gehen. Ihre Gesellschaft gefällt mir viel zu gut.", gab er grinsend zurück.

,,Sie werden jetzt aber gehen. Ansonsten habe ich auch kein Problem zwei Leichen entsorgen zu müssen.", sagte ich drohend.

,,Na gut, wenn die schöne Frau darauf besteht werde ich nun nachgeben."

Er wandte sich zum gehen, hielt aber noch kurz inne und sagte:,,Übrigens haben sie ein sehr schönes Tattoo auf ihrem Rücken. Ein anderes Tier hätte sie nicht besser beschreiben können. Meine anmutige Löwin."

Ich entgegnete nichts und wartete bis dieser Idiot endlich gegangen war.

Was bildete er sich eigentlich ein? Wieso musste ich nur mit so jemanden etwas zutun haben müssen? Ich schnaubte verärgert. Danach nahm ich Aiden's Leiche und verbrannte sie in dem großen schwarzen Kamin, der das Wohnzimmer des Penthouses zierte. Dann nahm ich mir das Putzzeug und wischte das ganze Blut vom Boden. Bevor ich Aiden verbrannt hatte, hatte ich seine Taschen noch durchsucht. Ich hatte eine Tinktur Engelsglockengift gefunden und liess es in meiner Tasche verschwinden. Wer wusste schon, wofür ich es mal gebrauchen könnte.

Ich zog meine Kleidung aus und verbrannte die blutversehenen Kleidungsstücke ebenfalls im Kamin und füllte eine Badewanne voller Wasser. Als die Wanne voll war setzte ich mich hinein. Ich genoss es, das Wasser auf meiner Haut zu spüren, auch wenn ich die Temperatur des Wassers nicht fühlen konnte.

Ein wenig später kam Chou überraschender Weise ins Badezimmer. Ich hatte ihn gar nicht kommen hören.

Auch er zog sich aus und setzte sich neben mich in die riesige runde Badewanne.

,,Wie war dein Tag?", fragte er mich und küsste mich auf meine Stirn.

,,Naja langweilig und deiner?", entgegnete ich ironischerweise.

,,Anstrengend. Aber ich versteh dich. Ab nächste Woche sind die Besprechungen beendet und wir können unsere Zeit hier in London zu zweit genießen. Ich weiss, das habe ich dir schon so oft versprochen, aber es hat sich immer alles wieder verschoben. Es tut mir Leid.", sagte er traurig. Ich küsste ihn.

,,Nein es ist schon alles okay. Geh du erstmal deiner Arbeit nach."

-,,Ich wette, du bist schon richtig enttäuscht von mir und denkst, mir wäre meine Arbeit lieber. Aber so ist es nicht. Mir war eine Frau noch nie wichtig, ich habe immer nur an mich gedacht. Aber bei dir ist alles anders. Ich denke ständig an dich und immer wenn ich dich berühre, fliesst eine Wärme durch meinen gesamten Körper. Ich habe nie erfahren, was Liebe ist und es immer als Schwachsinn bezeichnet. Nichtmal meine Adoptiveltern haben mir Liebe zeigen können. Aber seitdem ich dich kenne, weiss ich was Liebe ist. Ich schau täglich morgens in dein schlafendes Gesicht und frage mich, wie so eine Schönheit möglich ist.

Wenn ich dich sehe, verliert die Welt um dich herum ihre Farbe und nur du bist das Einzige, was in schönsten Farben strahlt."

Ich wusste, dass er es ernst meinte.

Er fuhr mit seinen Fingern über meinen Rücken und schaute auf mein Tattoo. Dann küsste er mich. Erst zärtlich, doch er wurde bald leidenschaftlicher. Ich gab mich ihm hin.

Jedoch konnte ich seine Küsse nicht genießen, denn ich hatte den traurigen Blick von Steffan vor meinen Augen.

Es war als würde jemand mit einem Messer durch meine Brust stechen.

Die Chroniken der VampireWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu