Kapitel 12

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Nach dem jeder seine Pizza bekommen hatte und diese während einem Film, der zwar schon lange lief und wir daher den Anfang verpasst hatten, gegessen wurde, machten wir uns wieder auf den Weg zurück.

Schwimmen wollte ich noch nicht, da mein Magen aufgrund der Pizza ziemlich drückte. Schnell drehte ich mich zu Aiden um, um ihn von dummen Gedanken abzubringen. ,,Frieden?"fagte ich hoffnungsvoll und hielt ihm meinen kleinen Finger hin. ,,Naaa..."machte er nurund verschränkte seine Arme in einander, bevor er mit der Zunge schnalzte. ,,Komm schon. Nur für ne Stunde, oder so."

Ich komme dir schon entgegen. Also sei nicht so.

,,Na gut. Aber nur für ne Stunde."willigte er ein und hackte seinen Finger in meinen. Ich schnaupte verächtlich: ,,Du tust, als würdest du verlieren."
Aiden lachte nur und lief auf seine Liege zu. Dabei ließ er meinen Finger aber nicht los und zog mich mit.

Genau in den Moment, an dem wir an unseren Liegen ankamen, wurde die Tür geöffnet und Milena und Alex kamen wieder rein. Milena winkte lächelnd und ließ sich auf ihre Liege fallen. Wir taten es ihr gleich und Fiona fing sofort an zu reden.

Etwa eine Stunde später ließ der lästige Druck in meinem Magen langsam nach und ich seuftzte erleichtert. ,,Wollen wir Wasserball spielen?"schlug Alex vor. Aiden war der Erste der begeistert aufsprang. Dann erhob sich auch Milena und lächelte ihm gespielt schüchtern zu. Doch ihre Augen zeigten kein schüchternes, süßes Mädchen. Sie blitzten gefährlich auf, als wäre sie zu allem bereit.

Mit hochgezogenen Augenbrauen drehte ich meinen Kopf zu Fiona, die mich bereits ansah. Unsere Blicke bedeuteten das Gleiche: What-the- hell?
Dann zuckten wir Beide mit den Schultern und standen auf, um mir den anderen ins Wasser zu gehen.

Wasserball bestand einfach nur daraus, sich den Ball ganze Zeit zuzuwerfen. Jetzt mal ganz im Ernst nach fünf Minuten hat keiner mehr Lust auf dieses Spiel. Daher waren Fiona und Milena auch die Ersten, die sich wieder auf ihre Liegen lümmelten. Doch ich blieb noch, in der Hoffnung, zu Dritt würde es mehr Spaß machen.

Nun bekam man zwar öfter den Ball ab, jedoch wurde es dadurch auch nicht viel spaßiger. Gelangweilt schweifte mein Blick zu Fiona, die sich angeregt mit Milena unterhielt.

Ich spielte grade mit dem Gedanken, mich zu ihnen zu setzen, als mich der Ball mit voller Wucht an der Wange traf. Mit zusammen gekniffenen Augen drehte ich meinen Kopf langsam zu den Jungs um, die mich schockiert ansahen. Doch im nächsten Moment ertönte schallendes Gelächer und sie krümmten sich vor Lachen.

Hoffentlich ertrinkt ihr!

,,Wer war das?"presste ich mit knirschenden Zähnen hervor.

,,2:0"rief Aiden und warf die Arme hoch oben, während er ,wie die Fußballfans im Stadion brüllte.

Ich wollte mich nicht aufregen, denn ich wusste, mit Schweigen erlangte man die größte Provokation. Ich wollte es wirklich. Doch, ich denke es war die Tatsache, dass er jetzt mit einem größeren Abstand führte, brachte das Fass zum überlaufen.

,,Verdammt Aiden! Das tat Verdammt noch mal weh! Oh, du regst mich so Verdammt auf!"fluchte ich vor mich hin und bemerkte dabei nicht, dass ich ein bestimmtes Wort wiederholte.

Aiden fing noch mehr an zu lachen. Oh, ich könnte dich jetzt sowas von erwürgen, Bennett!

Mit hoch rotem Kopf kletterte ich aus dem Becken und setzte mich auf meine Liege.
,,Au, Streit in der Beziehung."
murmelte Milena und verzog gespielt mitleidig das Gesicht, worauf Fiona sofort los prustete

,,Die sind nicht zusammen."klärte sie auf. Milenas Blick erhellte sich schlagartig, doch sie fing sich schnell wieder und schäuselte schnell ein Sorry, bevor sie sich nach hinten lehnte und versuchte ihr schelmisches Grinsen zu verbergen.

,,Bist du jetzt beleidigt?"lenkte Aiden meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich sagte nichts, starrte ihn einfach nur böse an. ,,Komm schon! Diese zwei Punkte kannst du schnell aufholen, wenn du dich anstrengst."spielte er den Mutmachenden und setzte sich auf ans Fußende meiner Liege.

Wütend schnaubte ich auf. ,,Ist klar! Als ob du das wollen würdest." Aiden grinste erst schelmisch den Boden an, bevor er mir süß lächelnd in die Augen sah. ,,Vielleicht will ich einfach nicht das du sauer auf mich bist."

Am liebsten hätte ich weg gesehen. Doch irgendwas in seinen grünen Augen hielt mich davon ab und brachte mich dazu, diesen stechenden Blick zu erwidern.

Schlagartig wurde mir bewusst, wie komisch sich unsere Beziehung geändert hatte. Aiden war mal mein bester Freund. Doch mittlerweile war etwas zwischen uns, dass alles andere als freundschaftliche Gefühle beinhaltete.

Was war anders geworden?

Anscheinend hatte Aiden grade genau die selben Gedanken, wie ich, denn seine Augen weiteten sich kurz und er wand hektisch den Blick ab. Hastig stand er auf und lief auf das Becken zu. ,,Spielen wir weiter?"fragte er Alex, wartete nicht mal eine Antwort ab und sprang ins Wasser.

Verwirrt versuchte ich mein Herz zu beruhigen, dass viel zu schnell schlug und das mulmige Gefühl in meinem Magen zu ignorieren.

Aiden war mal sowas wie ein Bruder für mich. Was um Himmelswillen war jetzt anders?

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