Kapitel 20

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Mit vollgepackten Taschen standen wir vor der Kasse des Schwimmbades und warteten darauf endlich 'einchecken' zu dürfen.

Die Schlange vor uns ging schleppend voran. Während unsere Mütter fluchten und schimpften, sahen wir uns das Bad schon mal aus den großen Fenstern an, die uns einen perfekten Einblick ermöglichten.

,,Kinder, wir sind dran."rief Isabel uns, als wären wir eine Grundschulklasse auf einem Ausflug.

Wir bekam hässliche blaue Armbänder mit fetten Chips und machten uns auf den Weg zu den Umkleiden. Überall waren Kabinen. Es gab keine Aufteilung zwischen Männern und Frauen.

Ich nahm die Umkleide zwischen Isabel und Fiona und schlüpfte in meinen Bikini.
Er war trägerlos, blau-weiß gestreift und hatte an den Bändern, die sich an meinem Hüften befanden und zwischen meinen Brüsten einen Anker.

Ich packte meine Sachen zusammen und verließ die Umkleide. Aiden war schon fertig. Er stand mit dem Rücken zu mir und schloss seinen Spind mit dem Chip ab. Wow, sogar sein Rücken hatte mehr Muskeln, als ich am ganzen Körper. Gut, dafür hatte ich mehr Speck als er. Ob das etwas war, auf das man stolz sein konnte, war mir ein Rätsel.

Ich suchte ebenfalls einen Spind, schloss ihn schweigend ab und kurz darauf sah ich die Anderen auch aus den Umkleiden kommen.

Wir betraten die große Halle und sofort wurde es lauter. Das Erste, was ich sah war das Kinderbecken, in dem Mütter mit ihren süßen Kindern spielten. Das Nächste waren die unzähligen bunten Rutschen, die sich teilweise in einander verschnörkelten.

Wir breiteten uns auf fünf Liegen aus, die wir zum Glück schnell fanden, da wir so früh hier waren. Es stellte sich heraus, dass es kein wirkliches Wellness war. Eher eine Reihe von Massagen und zwischendurch gehen wir in die Sauna.

Die erste Massage war schon um Eins. Aiden blieb liegen, ohne uns weiter zu beachten, als wir uns auf den Weg machten. Er war viel zu sehr damit beschäftigt den Mädchen in Becken zuzusehen.

-

,,Die nächste Massage ist um Drei."verkündete Mama.
,,Ich gehe da nicht nochmal rein!"widerspreche ich und deutete mit meinen Finger auf die Tür, aus der Fiona grade kam.

Sie lächelte zufrieden und streckte sich, als wäre sie grade aufgestanden. Wie konnte sie so entspannt sein?
Ich sprach meinen Gedanken laut aus und sah sie fassungslos an.
,,Ich schätze, das ist der Sinn der Sache."meinte Fiona und musterte mich verwirrt.

,,Was hast du denn?"fragte mich Isabel besorgt. Ich schüttelte den Kopf und machte, dass ich hier weg kam.
Massagen sind grausam und sie tun weh. Verdammt weh! Der Typ sollte mich massieren und nicht einrenken.

,,Du siehst ja entspannt aus!"lacht Aiden, der sich grade abtrocknet. ,,Haha, du bist so witzig."gab ich trocken zurück.

,,Ich wusste, dass es dir nicht gefallen wird."meinte er plötzlich, während er sich auf die Liege setzte, auf der ich lag. ,,Hä?"
,,In dem Sinn hast du dich kein bisschen verändert. Fremde Leute, die dich an Stellen anpacken, die dir schon bei deinen Freunden unangenehm sind. Klingt ganz noch dir."erklärte er sarkastisch.

,,Es wäre ja noch in Ordung gewesen, hätten die mich massiert. Aber die haben mir meine Knochen zusammen gequetscht und anschließend wieder auseinander gezogen."jammere ich und reibe mir die Schulter. Aiden lacht und stützt seine Hand auf der anderen Seite meiner Beine ab.

,,Tja, dann wünsche ich dir den restlichen Tag noch ganz viel Spaß."grinste er mich neckend an. ,,Ich gehe da nicht nochmal rein!"sage ich erneut. Nichts und niemand bringt mich wieder in diesem Raum!

,,Ach stell dich nicht so an."fauchte meine Mutter. Im Schlepptau Fiona und Isabel. ,,Ich stelle mich nicht an!" Wütend verschrängte ich die Arme vor der Brust, bevor in mir die blanke Panik wuchs. ,,Bitte, Mama. Ich flehe dich an. Zwing mich nicht da nochmal reinzugehen."flehte ich übertrieben. Habe ich schon erwähnt, dass mein Masseur alt und gruselig war?

,,Ach mach doch, was du willst!"schnaubte sie und wendete sich dann an Isabel. Aiden hatte sich endlich von Lachen erholt. ,,Kommst du mit ins Wasser?"

Ich nickte und ließ mich von Aiden auf die Beine ziehen. ,,Fiona, kommst du mit?"fragte er noch, doch ich bekam es nicht mit. Ich war viel zu abgelenkt von seiner Hand, die meine immer noch fest umschlossen hielt.

,,Spinnst du? Das kalte Wasser verspannt meine Muskel wieder." Aiden zuckte gleichgültig mit den Schultern und zog mich zum Becken, etwas weiter weg. Er hielt meine Hand, als wäre es das selbstverständlichste der Welt.

Und ich erwischte mich dabei, wie ich mir vorstellte, dass es wirklich mal selbstverständlich ist und nicht nur das Händlichenhalten. Ich stellte mir garde ernsthaft vor, wie es sein würde mit Aiden eine Beziehung zu führen.

Ich tauchte wieder aus meinen Gedanken auf, als meine Füße das Wasser berührten. Und da ließ er leider meine Hand los, um ins Wasser zu tauchen.

-

,,Wollen wir lieber in den Hühnerkessel gehen? Deine Lippen sind schon ganz blau."lächelte Aiden mich an. Ich nickte nur stumm und folgte ihm. Im Kessel waren nur zwei Mädchen, ein paar Jahre jünger, als ich. Vielleicht 16.

Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich zurück und genoss das Blubbern auf meiner Haut. Ich war aufeinmal so müde.

Nach ein paar Minuten spürte ich Aidens Arme, die sich um mich legten und an sich zogen. Verwirrt öffnete ich die Augen.

,,Spiel einfach mit, dann realisieren die, dass sie sich garde zum Affen machen und verschwinden."erklärt er. Ich verstand erst, was er meinte, als ich die zwei Mädchen sah. Die tuschelten, kicherten und immer wieder zu uns sahen. Naja, eher zu Aiden.

,,Und was willst du machen?"flüsterte ich über meine Schulter, da ich mit meinem Rücken an seiner Brust lehnte. Ich spürte jeden einzelnden Muskel. ,,Ich weiß nicht.",flüsterte er an mein Ohr, ,,Ich könnte dich ja massieren." Sein herzhaftes Lachen ertöhnte an meinem Ohr und jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Dass ich nichts darauf erwiderte, schien er als Zustimmung anzunehmen, denn kurz darauf wanderten seine Hände meinen Rücken hoch, zu meinen Schultern.
Abwechselnd massierte er erst meine Schultern und dann meinen Rücken.

Mein Blick flackerte kurz zu den Mädchen, die uns nun skeptisch beäugten. Doch dann schloss ich meine Augen wieder und genoss das Gefühl seiner großen Hände.

Und Aiden wusste mit ihnen umzugehen. Das nennt man eine Massage!

,,Ich dachte, du hasst Massagen."lachte er. ,,Du tust mir aber nicht weh."rechfertigte ich mich.,,Und du berührst mich nicht an unangenehmen Stellen."

Aidens Lachen wurde rauer. ,,Ich kann dich noch an ganz andern Stellen berühren."raunte er und ließ seine Fingerspitzen an meinem Rücken nach unten gleiten, bis unter das Wasser, bis zu meinem Badehöschen. Mir wurde ganz heiß. Ich bekam den Mund nicht auf, um ihn zusagen, dass er seine Hände da gefälligst weg nehmen sollte.

Vielleicht wollte ich das auch nicht.

Dann packte er mich an den Hüften und zog mich wieder gegen seine Brust. Er legte von Hinten seine Fingerkuppen auf meine Knie und fuhr damit immer höher.

Er war schon bei der Hälfte meiner Oberschenkel, ließ sie jedoch wieder zurück zu meinen Knien wandern, nur, um das zu wiederholen, nur dieses Mal noch etwas höher.
Und das immer und immer weiter, bis er fast an meinem Badehöschen angelangt war.

Ich spürte seinen Atem an meinem Hals. Es fühlte sich alles so intensiv und privat an, dass ich total vergass, wo wir waren.

Plötzlich spürte ich seine Fingerspitze, die genau am oberen Bund meines Höschens entlangstrichen. Ich atmete tief ein und biss auf meine Unterlippe.
Er beobachtete genau, wie ich reagierte. Sein Blick brannte auf mir.

Mit großen Augen sah ich über meine Schulter und traf auf seinen Blick. Er schenkte mir noch ein kleines, liebevolles Lächeln, ehe er plötzlich seine Hand einfach weg zog und sich von mir entfernte. Ich wollte grade Einwand erheben, als ich das ältere Pärchen sah, das sich zu uns gesellte.

Die Mädchen waren weg.

Damn interesting Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ