Kapitel 25

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Ich wollte garde die Küche verlassen, als meine Mutter mir entgegen kam. Sie fragte mich, ob ich den Müll raus bringen konnte und da ich eh nichts zutun hatte, tat ich, was sie wollte.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Tage ohne Schule so langweilen würden.

Ich lehnte die Tür nur an, damit ich gleich noch reinkam und lief über unseren Vorgarten zu den Mülltonnen. Es war Nachmittags und zum ersten Mal seit langer Zeit schien richtig die Sonne. Aus dem Augenwinkel nahm ich ein schwarzes Auto war, das in unserer Auffahrt parkte. Bekamen wir Besuch? Verwirrt drehte ich mich von der Tonne weg und widmete mich der Person, die grade ausstieg.

,,Jo?"fragte ich verwundert. Was wollte er bei uns? ,,Oh, hi Sky."strahlte er und kam geradewegs auf mich zu. ,,Wolltest du zu mir?"fragte ich, wobei ich mir wirklich nicht vorstellen konnte, was er von mir wollen sollte. ,,Nein, eher zu Aiden. Sorry."grinste er eingebildet mit einem Blick, der sowas zeigen sollte wie: Hoff mal nicht.

,,Tja, dann tut es mir Leid. Das ist das falsche Haus."erklärte ich ihm. Jos Augenbrauen verzogen sich verwirrt, ehe er sich umblickte. ,,Oh. Ich war schon viel zu lange nicht mehr hier."lachte er dann, um seine Verlegenheit zu überspielen. Nun musste ich auch lachen.,,Ist doch nicht schlimm."

Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, sah er mich wieder an:,,Und wie läuft's bei dir so?" Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern. ,,Stehen nur noch die Prüfungen an. Bei dir?"

,,Studium halt."meinte er.
,,Medizin richtig?"hackte ich nochmal nach und erhielt ein nicken. ,,Wow, muss anstrengend sein."
,,Ist es auch, aber ich habe zwischendurch noch Zeit für andere Dinge."meinte er. ,,Zum Beispiel?"fragte ich, denn ich wusste, dass Jo mal sehr Musik begeistert war.

Aufeinmal fing er an zu grinsen und bat mich mit einer schnellen Handbewegung ihm zu folgen. Wir gingen zu seinem Auto und er öffnete den Kofferraum. ,,Guck dir dieses fette Teil an."meinte er und präsentierte mir das Schlagzeug. Zumindest dachte ich, dass es eins war, wenn man die Teile zusammensetzte.

,,Cool."meinte ich und musste beinah lachen, als ich seinen liebevollen Blick sah, mit dem er das Instrument ansah. ,,Ich spiele seit einem Jahr in einer Band. Wir haben heute Abend einen Gig im Haleys. Wenn du willst, kannst du kommen."

,,Klar, wieso nicht?"-ich habe eh nichts zutun, ergänzte ich heimlich. ,,Super, dann kann Aiden dich ja mitnehmen."freute er sich. Aiden? ,,Was ist mit mir?"ertönte plötzlich Aidens Stimme, der auf uns zu kam. ,,Du nimmst Sky heute mit ins Haleys."erklärte Jo. ,,Klar!"meinte Aiden nur.

,,Ähm, ich frage Fiona, ob sie auch kommt."sagte ich und deutete auf das Haus neben meinem, um zu verdeutlichen, dass ich jetzt gehen würde. ,,Wird sie nicht,"meinte Aiden, ,,Die hat heute ein Date mit irgendeinem Chase. Oder nein! Wie heiß der Vogel nochmal?"

,,Chad?"rief ich fassungslos. Warum wusste ich noch nichts davon? ,,Ja genau der!"

,,Also Sky. Bis heute Abend. Zieh dir was hübsches an. Aiden holt dich um 19:00 Uhr ab."verabschiedete sich Jo, entschied einfach über Aidens Kopf hinweg und stieg in seinen Waagen. Sicherheitshalber sah ich Aiden nochmal fragend an. Er nickte mir halb zur Bestätigung und halb zur Verabschiedung zu und schenkte mir wieder dieses unglaubliche Lächeln, das mein Herz zum Flattern brachte, ehe sein Kopf hinter dem Auto verschwand.

Während ich zusah, wie das Auto die Straße runter fuhr, fragte ich mich, ob Aidens lachen nur in mir solche Gefühle auslöste.

Ich ging wieder in mein Zimmer und machte mich fertig. Leonie und ich wollten heute noch ein bisschen Schminke für das Theater kaufen.

Ich machte mich schnell fertig und machte mich auf den Weg. Wir kauften die nötigen Dinge und aßen noch zusammen. Wir waren nicht wirklich Freunde, aber wir verstanden uns gut.

Ich kam kurz vor sechs wieder nach Hause und fing sofort an mich richtig zu schminken und meine Haare zu machen. Im Kleiderschrank krammte ich eine enge schwarze Hose und ein hellblaues Over-Shoulder-Shirt raus. Paar Minuten nach sieben klingelte es an der Tür. Ich sprintete runter, öffnete im Vorbeigehen die Tür und zog dann meine schwarzen, hochhackigen Stiefeletten an.

,,Hi"hörte ich Aiden sagen. Ich hörte sein Lächeln schon an seiner Stimme. Nachdem ich mir noch meine Tasche und eine dickere Jacke geschnappt hatte, drehte ich mich zu ihm ind erwiderte seine Begrüßung. ,,Können wir los?"fragte er. Ich wollte grade nicken, doch Mama kam wieder dazischen.,,Wow, ihr habt euch ja hübsch gemacht. Habt ihr ein Date?"grinste sie. Ihre Frage war aber nicht ernst gemeint.
,,Nein, wir unterstützen Jo. Wir müssen wirklich los ,Mama. Tschüss."meinte ich, drückte ihr ein Kuss auf die Wange und schob Aiden nach Draußen.

Doch meine Mutter sollte in einem Punkt Recht behalten. Aiden hatte mal wieder nichts besonderes an, sah aber verboten gut aus. Außerdem stieg mir seien atemberaubender Duft in die Nase, als ich an ihm vorbeilief.

Um meine Gedanken von ihm abzulenken, ließ ich mir schnell eine Frage einfallen:,,Ist Fiona schon weg?"
Aiden schüttelte genervt den Kopf und stieg ein.,,Nein, die dreht da fast durch, weil sie nicht weiß, was sie anziehen soll." Wie aufs Stichwort darauf klingelte mein Handy. Fiona.

,,Hiiiilfe!"schrie sie zur Begrüßung und ich hielt mir mein Handy von Ohr weg, ansonsten bekam ich noch einen Hörschaden. ,,Du. Musst. Mir. Helfen! Ich habe absolute keine Ahnung, was ich anziehen soll."meinte sie, während Aiden losfuhr.

,,Ach, und wo willst du hin?" Ich tat extra so, als wüsste ich nichts, denn wäre Aiden nicht gewesen, hätte ich von diesem Date womöglich nie etwas erfahren. Ich war schon etwas sauer, weil sie es mir nicht erzählt hatte. ,,Na zu dem Date mit Chad!"rief sie, als wäre ich dumm und vergesslich. ,,Oh 'schuldigung. Woher soll ich das denn wissen, wenn du es mir nicht erzählst?"pampte ich sie an. ,,Hab ich nicht?"fragte sie nun und verwirrte auch mich damit. ,,Tut mir Leid, Sky. Er hat mich so kurzfristig gefragt, da habe ich es wohl voll verpeilt."erklärte sie.

Seufzend gab ich nach:,,Schon gut. Was habt ihr vor?" Fiona fiel sofort wieder in ihren alten Zustand und fing an aufgeregt zuplappern. Ich schielte kurz zu Aiden rüber, der konzentriert auf die Straße sah. Selbst dabei sah er gut aus.,,Er meinte Essen. Ich habe aber keine Ahnung, ob richtig schick oder sowas wie Mc's."
Ich blickte wie automatisch aus dem Fenster, als ich anfing nachzudenken. Das tat ich immer.

Selbst im Unterricht. Die Lehrer dachten zwar ich trödelte rum, aber das tat ich eben ganz und garnicht.

,,Zieh das rote Kleid an."überlegte ich. ,, Das habe ich eben wieder ausgezogen. Ist viel zu kalt."jammerte sie. Genervt verdrehte ich die Augen.

Nachdem wir die ganze Fahrt diskutiert hatten, aber endlich etwas passables für sie gefunden hatten, waren wir schon am Club angekommen.

Damn interesting Where stories live. Discover now