Kapitel 40

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Sachte strich ich über das Kleid, dass ich gestern gekauft hatte. Mein Abiballkleid. Fionas war viel pompöser und auffälliger. Aber genau deswegen passte es auch zu ihr.
Und meins passte eben zu mir.

Ich fand mein Kleid wunderschön. Auch wenn es bescheuert klang: Es war, als hätte ich mich in es verliebt.

Ich habe mich in dich verliebt.

Immer wieder halten mir seine Worte im Kopf wider. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass ich mich auch verliebt hatte, aber er war aufgestanden und gegangen, bevor ich sein Gesagtes überhaupt realisiert hatte.
Und dann war Fiona gekommen.

Ich wusste, dass es jetzt an mir lag, denn er war bereits einen Schritt auf mich zu gegangen. Er hatte mir gesagt, dass er in mich verliebt war.

Gott, Aiden war in mich verliebt!
Er war tatsächlich in mich verliebt.

Glücklich lächelnd ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Ich konnte es nicht glauben und ich konnte es nicht oft genug denken:

Ich habe mich in dich verliebt.

Mit explodierenden Gefühlen stand ich auf und ging zu meinem Schminktisch. Dort kämmte ich mir meine langen Haare durch und sprintete dann die Treppe runter.

Ich musste jetzt den nächsten Schritt machen. Wenn ich wollte, dass das zwischen uns nicht mehr so kompliziert sein sollte, dann musste ich jetzt rüber gehen. Aiden hatte alles gemacht, was er machen konnte.

Ich hatte mal in einem Buch gelesen, dass man in solchen Situationen nie hundert Prozent geben konnte-selbst, wenn man es wollen würde. Denn fünfzig Prozent lagen immer bei dem anderen.
Und jetzt war es an der Zeit, dass wir zusammen hundert ergaben.

,,Ich bin drüben."rief ich, ließ sie Tür hinter mir zufallen und klingelte bei unseren Nachbarn. Ich hoffte, dass nicht Fiona die Tür öffnen würde, denn sonst würde ich heute nicht mehr mit Aiden sprechen können.

,,Hallo Sky!"begrüßte mich Isabella. ,,Fiona ist nicht da."
Unsicher lächelte ich sie an. Das war so peinlich.
,,Ich will auch nicht zu Fiona. Ist Aiden da?"fragte ich und spürte die Hitze in meinem Wangen.

Isabella nickte und auf ihr Gesicht legte sich ein beinah wissender Ausdruck. ,,Er ist im Wohnzimmer."sagte sie, während sie mich rein bat. Sie rief Aiden, der sofort darauf durch die Tür kam.

Er sah fast schon verlegen aus, als er mich sah. War ihm das peinlich, dass er mir gestern von seinen Gefühle erzählt hatte?

,,Hi."murmelte er und kratzte sich am Hinterkopf. Ich lächelte zur Begrüßung. ,,Können wir kurz reden?" Er nickte, griff zögernd nach meinem Handgelenk und führte mich hoch, in sein Zimmer. Ich war in Gedanken so auf diese kleine Berührung fixiert, dass mir gar nicht auffiel, wie Isabella uns hinterher sah.

Kurz vor seiner Zimmertür ließ er mich los, damit ich in sein Zimmer ging. In der Mitte des Raumes blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um.

Aiden lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und schloss sie somit. Doch er machte nicht den Anschein als würde er weiter zu mir kommen. Stattdessen blieb er an Ort und Stelle stehen und verhackte seine Hände hinter dem Rücken.

Eine Weile sah ich mich in seinen Zimmer um, als hätte ich es noch nie zuvor gesehen. Dabei sah es genau so aus wie früher. Nur die ganzen Mädchenposter waren weg.

,,Du hast gestern gesagt, dass es gut war, dass ich das beendet habe."begann ich, nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte. Es war, als hätten wir die Rollen von gestern getauscht.

Kopfschüttelnd setzte ich noch mal von vorne an, weil ich nicht mehr wusste, was ich als nächstes sagen sollte.

,,Die Sache mit Amber tut mir leid. Ich hätte nicht so vorschnell handeln dürfen. Ich dachte wirklich du hast was mit ihr und war so eifersüchtig."entschuldigte ich mich dann, damit ich das schon mal hinter mir hatte.

Ich hatte so viele Sachen im Kopf, die ich ihm sagen wollte und versuchte jetzt alles wie eine Liste abzuarbeiten.

,,Ach, aber du darfst das oder was?"fauchte Aiden plötzlich. Verwirrt sah ich auf in sein wütendes Gesicht. Sein ganzer Körper war angespannt.
,,Was meinst du?"

,,Stell dich doch nicht so dumm an. Ich habe doch gesehen, wie du mit diesen einen Typen aus dem Haleys in dein Haus gegangen bist. Du unterstellst mir, ich würde mit deinen Gefühlen spielen, dabei bist du kein bisschen besser."

,,Ach, du meinst das mit Chris."stellte ich fest und hasste mich selbst für meine Dummheit. Warum hatte ich das damals getan?

,,Seid ihr jetzt zusammen?"fragte er leise, als hätte er tierische Angst vor der Antwort. Mein Herz wurde schwer als ich sah wie verletzt er aussah. Einige Minuten sah ich ihn einfach nur schockiert an. Doch Aiden schien mein Schweigen komplett falsch zu deuten.

,,Kannst du es nicht einfach sagen? Ich habe dir gestern gesagt, wie ich für dich fühle. Bitte spiel nicht mit diesen Gefühlen. Das tut verdammt nochmal weh."sagte er dann. Ich wusste, dass er es versuchte zu verstecken, aber ich sah ihn trotzdem an, wie gequält er war.

Und wieder bewunderte ich, wie offen er über seine Gefühle reden konnte.

,,Da war nichts mit Chris, Aiden. Ich...Es tut mir leid. Ich war einfach nur kindisch und wollte dich eifersüchtig machen. Chris war nur da, um sich für damals zu entschuldigen. Das war dumm."erklärte ich ihm. Am liebsten hätte ich mich selbst geschlagen.

Er sah er aus, als würde ihm eine schwere Last von den Schultern fallen, doch dann wurde es zu einem einfachen genervten Blick in meine Richtung.

,,Es tut mir leid."lächelte ich gezwungen. Es klang eher wie eine Frage. Aiden erwiderte nichts und so blieb es eine lange Zeit still. Stattdessen ließ er stöhnend seinen Kopf nach hinten, gegen die Tür, fallen. Mann, sah das heiß aus.

Irgendwann beschloss ich einfach weiter zu reden.,,Wie auch immer. Das, was da zwischen uns ist, ist für mich auch alles echt." Ich sprach bewusst in der Gegenwart, denn die Gefühle waren immer noch da. ,,Ich vermisse dich und ich will nicht, dass das vorbei ist. Wir können auch nochmal komplett neu anfangen. Nur anders..."

Neugierig stieß er sich von der Tür ab und stellte sich aufrecht hin.
Als ich diesesmal genau in seine Augen sah, sah ich Hoffnung aufblitzen. ,,Heißt das..."fing er an, doch ließ den Satz in der Luft hängen.

Verlegen nickte ich. ,,Als Paar. Vielleicht hast du es jetzt nicht richtig mitbekommen,"lachte ich, ,,aber ich habe mich auch in dich verliebt."

Ich habe euch solche Angst gemacht😂I'm so sorry Leute. Aber wer weiß, was jetzt kommt...

Und 'Damn interesting' ist momentan auf Platz 35 in Jugendliteratur. Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll. Ihr schreibt so süße Kommentare und votet fleißig und das einzige, was ich sagen kann ist Danke.💖💖💖

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