Kapitel 16

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,,Was machen wir heute?"fragte Fiona, bevor sie in ihr Nutellabrötchen biss. ,,Wir wollten zum Strand und da an der Promenade entlang laufen. Kommt ihr mit? Vielleicht findet ihr was Hübsches."erklärte Isabel.

Wir tauschten kurz Blicke aus und nickten anschließend.  Schnell aßen wir auf und gingen uns fertig machen.

Ich zog mir einen schwarzen Rock mit durchgehender Knopfleiste an, in dem ich ein enganliegendes bordeaux-rotes Shirt stopfte. Darüber zog ich mir meine Lederjacke an.

Draußen schien zwar die Sonne, trotzdem war es frisch. Also zog ich mir noch eine durchsichtige, schwarze Strumpfhose an.

Dann ging ich raus in den Flur, in dem Aiden schon an der Wand lehnte und genervt auf uns wartete. Schmunzelt zog ich mir einen schwarzen Strickschal und meine Lackboots an und gesellte mich anschließend neben ihn.

,,Bin schon fertig."rief Fiona gleich zu ihrer Verteidigung, als sie aus dem Bad kam, obwohl niemand ihr etwas unterstellt hatte. Ok, noch nicht.
,,Wurde aber auch Zeit."schnaubte Aiden, stieß sich von der Wand ab und ging nach Draußen.

,,Wurde aber auch Zeit."äffte Fiona ihn mit pipsiger Stimme nach, während sie sich auf einem Bein hüpfend die Schuhe anzog.

Aiden schloss hinter uns ab und wir gingen zusammen vor das große Haus. Dort standen nämlich unsere Autos.

,,Da seid ihr ja endlich!"rief Papa. Seltsam, warum bloß habe ich ein Déjà-Vu? Wir warten nichts, stiegen einfach in die Autos und fuhren los.

,,Ist schön hier, nicht?"drehte sich Mama irgendwann zu mir um. Lächelnd nickte ich:,,Ja, ich habe es mir schlimmer vorgestellt." Meine Mutter verzog empört das Gesicht. ,,Was soll das denn heißen? "
Verlegen lächelnd strich ich mir eine Haarsträne hinter das Ohr. ,,Naja, ich hatte nicht wirklich Lust hier hinzukommen."gestand ich.

Vielleicht war sie beleidigt und drehte sich deshalb wieder nach Vorne. Tatsache war, sie erwiderte nichts mehr. Die gesamte Fahrt über lauschte ich einfach der leisen Musik.

Wir brauchten eine halbe Ewigkeit, um einen Parkplatz zu finden und eine weitere, um dann den Weg zur Promenade zu finden. Doch irgendwann kamen wir dann doch an.

,,Oh, komm Sky! Da drüben ist Zara."zerte mich Fiona sofort am Arm, gleich nach dem sich unsere Eltern verabschiedet hatten. Unsere Mütter wollten sich unbedingt ein neues Parfüm kaufen und unsere Väter hatten sich schon am Anfang der Straße in 'Tom Tailor' verkrochen.

,,Ich gehe mir Camping Ausrüstung ansehen."meinte Aiden. ,,Camping? Kann ich mit kommen?"fragte ich. Ich wollte so gerne einfach mal Campen gehen. Ich stelle mir das einfach unglaublich cool vor und da ich eh davon träumte, die Welt zu sehen, wollte ich mit ihn dort hin.

Aiden wirkte etwas überrascht, doch nickte. ,,Und ich?"fragte Fiona fassungslos. ,,Komm schon, Sky. Was willst du mit Camping, wenn du Zara haben kannst? Das ist doch langweilig!"

,,Schau mal, Fiona. Da sind noch unsere Mütter. Wenn du dich beeilst, kannst du die noch aufholen. Ich gehe mir jetzt Camping Ausrüstung anschauen. Kommst du Aiden?"

Ja, ich weiß. Das war fies. Aber ich interessierte mich nunmal sehr dafür. So dumm es auch war. ,,Das kriegst du zurück!"drohte Fiona mir wütend und lief dann los. Lachend drehte ich mich zu Aiden um. ,,Also, wo muss ich lang?"

Aiden deutete mit dem Finger in eine Richtung und wir gingen los. ,,Warum interessierst du dich so dafür? Ich meine, was willst du mit Camping, wenn du Zara haben kannst?"äffte er Fiona nach und wirkte etwas skeptisch. Kein Wunder, dass er misstrauisch war. Wäre ich auch.

Und, ganz ehrlich, ich hatte keine Ahnung, was ich antworten sollte. Warum wollte ich unbedingt mit? ,,Äh..."fing ich an zu stammeln, während ich in meinem Kopf die verschiedensten Schubladen öffnete, auf der Suche nach einer sinnvollen Antwort.

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