Kapitel 38

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Die nächsten zwei Wochen stellen sich als eine richtige Herrausforderung heraus. Ständig dachte ich an Aiden, fragte mich, was er grade wohl machte.

Ich hatte immer Sehnsucht nach ihm. Manchmal konnte ich dieses Gefühl gar nicht zuordnen. Bis mir wieder einfiel, dass Aiden nicht mal ansatzweise in meiner Nähe war.

Ich vermisste ihn. Unendlich doll.

Und dieses Mal konnte selbst Chris mit nicht weiter helfen.

Manchmal wünschte ich mir, dass ich einfach rüber gehen konnte, um ihn zu küssen. Aber ich konnte es eben nicht, weil er im Nachbarland war. Weit weg von mir.

Und mir war klar, dass ich das auch nicht tun würde, wenn er wieder käme. Ich hatte das zwischen uns beendet und das aus einem guten Grund.

Bemüht Schritt zu halten, lief ich hinter meiner Mutter hinterher. Sie hatte die Angewohnheit durch die Stadt zu laufen, als wäre sie auf der Flucht.
Ich war mit ihr mitgefahren, da sie noch ein paar Sachen besorgen musste. Außerdem hatte ich an diesem Samstag überhaupt nichts zu tun.

Und obwohl wir fast rannten, schaffte es irgendjemand uns einzuholen und mich am Handgelenk zum stehen zu bringen. Verwirrt sah ich über die Schulter und erblickte Taynara.
Was wollte sie denn schon wieder?

,,Puh, ihr habt ja ein Tempo drauf."lachte sie und lächelte schief. Ich bemerkte den fragenden Blick von Mama, ehe sie meinte, dass sie eben in den Laden, vor dem wir standen, rein gehen würde.

Ich hätte sie am liebsten an der Hand gepackt und ihr gesagt, dass du mich nicht alleine lassen sollte. Ich wusste, Taynara würde mich nur wieder an Aiden erinnern. Dabei versuchte ich doch ihn möglichst gut aus meinen Gedanken zu entfernen.

,,Hallo Sky. Ich weiß, dass du nicht mit ihm geredet hast. Ich selber hätte es auch sehr gerne weiter versucht, aber irgendwie sehe ich ihn momentan nicht."begann die leise. ,,Ich weiß auch, dass ich das nicht von dir verlangen kann und glaub mir, könnte ich ihn das selber sagen, dann hätte ich das längst getan, aber er redet nicht mit mir. Er geht mir einfach aus dem Weg."

,,Selbst wenn ich es wollen würde, würde dir das nichts nützen, denn mit mir redet er ebenfalls nicht." Abweisend verschränkte ich die Arme vor der Brust.

,,Wo ist er denn überhaupt?"fragte sie. Vor Verzweiflung bildete sich zwischen ihren Augenbrauen ein Knoten. ,,Weg."war meine schlichte Antwort.

Ich fand es selber unmöglich wie ich mit ihr sprach. So sollte man nicht mit Menschen umgehen und ich wusste, dass ich das später wieder bereuen würde. Aber momentan setzte mein Verstand einfach aus.

Nicht nur 'momentan' sondern schon seit geraumer Zeit.

Und 'momentan' war sowieso alles bescheuert!

,,Was willst du eigentlich von ihm?"hackte ich nach. Vielleicht würde ich ja jetzt endlich erfahren, was ich schon so lange wissen wollte. Endlich Antworten für all die offenen Fragen. Vielleicht hatte sie etwas mit dieser einen Nacht damals zutun.

Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto weniger wollte ich es wissen. Denn ich wollte es von Aiden hören. Die Wahrheit. Nicht von einem mir fremdem Mädchen.

,,Hat Aiden dir nichts erzählt? Gar nichts? Ich meine, das ist schon einige Jahre her."meinte sie und nahm die gleiche abwehrende Haltung ein wie ich.

,,Nichts."bestätigte ich. ,,Dann werde ich die ebenfalls nicht erzählen. Es ist besser, wenn Aiden das selber tut."

Auch wenn es komisch war, aber in diesem Moment fand ich sie ein bisschen sympathischer als ich es ursprünglich wollte.
Es war toll von ihr, dass sie es mir nicht einfach sagte.

Das taten heutzutage die wenigsten und das sollte man schätzen. Man wusste nie, wem man ein Geheimnis anvertrauen konnte und wem nicht.
Sofort fragte ich mich, ob Aiden ihr sein Geheimnis freiwillig anvertraut hatte oder ob sie einfach mit rein gerutscht war. Ich wusste, dass Aiden nicht so schnell vertraute. Zumindest jetzt nicht mehr.

,,Gut, dann bitte mich aber bitte nicht mehr darum, ihm etwas auszurichten. Wenn ich schon nicht wissen darf, um was es geht, dann zieht mich da nicht mit rein."stellte ich klar, ehe ich ihr einen schönen Tag wünschte und nach meiner Mutter suchte.

Ich fand sie an der Kasse des Ladens, in dem sie vorhin verschwunden war. ,,Wer war das?"hackte sie sofort nach, als wir die Fußgängerzone wieder betraten. Von Taynara war keine Spur mehr.

,,Eine aus meiner Theater-AG."log ich. Ich wusste selber nicht, warum ich das tat. Ich hasse es, sie anzulügen, denn kch wusste, die würde mir eh nicht glauben. Aber was hätte ich denn sonst sagen sollen? Ich wusste doch selbst nicht, wer genau sie war.
Mama sah zwar skeptisch aus, hackte aber nicht weiter nach.

An dem Tag gab es noch etwas, das viel mehr in mir brannte als die Sehnsucht nach Aiden: Die Neugier.

Es fühlte sich an wie früher und gleichzeitig machte es mir Angst. Ich beführchtete, dass ich genau so erfolglos sein würde, wie vor ein paar Jahren.

Entschuldigt, aber ich habe zurzeit eine richtige Schreibblockade.

Was denkt ihr ist in dieser Nacht passiert? Was ist Aidens und Jos Geheimnis?

Dieser Moment, wenn man ein Buch durchgelesen hat...Ich könnte heulen.😂😢Es ist würde etwas fehlen.

Damn interesting Where stories live. Discover now