Kapitel 42

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Ungeduldig aber trotzdem lächelnd verließ ich die große Theaterhalle. Ich war wahtscheinlich das glücklichste Mädchen der Schule. Zu wissen, dass Aiden und ich jetzt ein Paar waren und ich ihn immer, wenn mir danach war, küssen durfte, ließ die Schmetterlinge nur noch mehr flattern. Deshalb konnte ich es auch kaum erwarten ihn wieder zu sehen.

Gut, vielleicht konnte ich ihn nicht immer küssen. Nur wenn wir alleine waren, aber das reichte mir für das erste aus. Außerdem würden es in ein paar Tagen alle wichtigen Personen wissen. Fiona würde es wissen.

Schon den ganzen Tag fragte ich mich, wie es mit unserer Freundschaft weiter gehen würde, denn sie wird es nicht akzeptieren. Sie wird uns dafür hassen.

Jede Nacht, wenn ich vor Aufregung nicht schlafen konnte, malte ich mir aus, wie das Gespräch verlaufen könnte, fragte mich, wann der richtige Zeitpunkt war.
Ich wünschte, ich hätte es endlich hinter mir.

Seuftzend kickte ich die Steine vor mir aus dem Weg. Das alles war doch absurt. Warum konnte ich nicht einfach mit Aiden zusammen sein und ihn unkompliziert meinen Eltern vorstellen. Ich meine, da wäre ich schon aufgeregt genug.

Denoch verstand ich Fiona. Ich würde wahrscheinlich nicht anders denken als sie. Zumindest vermutete ich, dass sie so denken würde.

Erleichtert endlich Zuhause zu sein, schloss ich die Haustür auf und zog meine Schuhe aus. ,,Hallo."murmelte ich, als ich die Küche betrat und Mama am Tisch sitzen sah. ,,Hallo Sky. Kannst du mir bitte einen Gefallen tun? Ich habe Maddy versprochen, dass ich auf Lydia aufpasse, aber ich habe total vergessen, dass ich jetzt noch einen Termin habe."

Mama stand hastig auf, stellte ihr Geschirr in die Spüle und sah mich bittend an. Gleichgültig nickte ich. ,,Danke."rief sie erleichtert. ,,Sie muss in einer halben Stunde abgeholt werden."sagte sie schnell, ehe sie mir einen Kuss auf die Wange drückte und aus dem Haus verschwand.

Gelangweilt blieb ich stehen und überlegte, was ich in der Zeit, die mir noch blieb, machen sollte. Doch die Entscheidung wurde mir abgenommen als es plötzlich an der Tür klingelte.

,,Hi, bist du alleine?"begrüßte mich Aiden, nachdem ich die Tür geöffnet hatte. Lächelnd nickte ich und ließ ihn rein. Aiden sah sich draußen noch einmal um, ob ihn jemand gesehen hatte und schloss die Tür, als er feststellte, dass dort niemand war. Dann zog er mich zu sich und drückte seine Lippen auf meine.

,,Hi."flüsterte er nochmal, als wir uns ein Stück gelöst hatten. Wieder lächelte ich nur. Als ich diesmal ich seine Augen sah, sahen sie viel dunkler aus und irgendwas blitzte in ihnen auf. Etwas verlangendes.

Aiden hatte seine Lippen so schnell wieder auf meine gepresste, dass ich viel zu überrascht war, um zu reagieren. Er hob mich leicht an,  so, dass meine Füße nur noch leicht auf dem Boden standen.

Als ich den Kuss erwiderte, führte er mich die Treppe hoch und in mein Zimmer. Ich steckte so viel Leidenschaft in den Kuss, dass ich gar nicht bemerkte, wie wir auf das Bett fielen und er mir und sich selbst das T-Shirt auszog.

Erst als er seine Hände um meinen Hosenbund legte, realisierte ich, was hier grade geschah. ,,Aiden."murmelte ich, nachdem ich den Kuss unterbrochen hatte. Einen Moment sah er mich verwirrt an, doch dann legte sich ein verständnisvoller Ausdruck auf sein Gesicht.

,,Du bist noch nicht so weit."stellte er fest. ,,Ich kann verstehen, dass dir das zu schnell geht. Ich meine, wir sind auch erst seit vier Tagen zusammen."versuchte er nervös es wieder gutzumachen, obwohl er nichts schlimmes getan hatte. Kurz musste ich schmunzeln, als ich sah, wie peinlich ihn die Situation war. Es war so süß, wie verständnisvoll er war.

,,Das ist es nicht. Nur...würd ich gerne warten bis wir mit unseren Familien gesprochen haben."flüsterte ich. Ich wusste selber nicht warum ich das wollte. Irgendwas daran gab mir mehr Sicherheit.

,,Damit du es später nicht bereust, wenn wir nach dem Gespräch getrennt sind."schnaubte Aiden und entfernte sich von mir, um aufzustehen. ,,Was? Nein!"rief ich fassungslos und richtete mich ebenfalls ein wenig auf.

,,Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber mir war es eigentlich scheiß egal, was unsere Eltern und Fiona dazu sagen, denn ich will mit dir zusammen bleiben."sagte er. Ich sah die Ader an seinem Hals, die immer auftauchte, wenn er wütend war oder ihm etwas nicht gefiel.

,,Das will ich doch auch! Selbst, wenn alle dagegen sein werden, wird sich nichts zwischen uns ändern." Schnell stand ich auf und stellte mich vor ihn. ,,Es ist alles so komisch. Wenn ich bei dir bin, dann weiß ich, dass es richtig ist, dass ich genau das will. Aber wenn ich alleine bin und darüber nachdenke, wie sie reagieren könnten, dann krieg ich Panik."versuchte ich irgendwie zu erklären, obwohl ich wusste, dass es nichts bringen würde.

,,Du widersprichst dich selber. Das klingt trotzdem, als wärst du dir unsicher."sagte er und verschränkte skeptisch die Arme vor der Brust. ,,Ich habe doch grade gesagt, dass sich zwischen uns nichts ändern wird. Bist du so darauf aus mit mir zu schlafen oder was?"drehte ich den Spieß um.

Wow, vier Tage in einer Beziehung und schon der erste Streit. Das konnte ja heiter werden.

,,Nein! Wenn wir lange zusammen bleiben, dann haben wir die Zeit der Welt."antwortete er perplex. ,,Und das werden wir."meinte ich nun ruhig und stellte mich dicht vor ihn. Sein Blick wurde weicher.

,,Du verwirrst mich."murmelte er, während er seine Arme lockerte und an seine Seiten fallen ließ. Ich lächelte  entschuldigend und legte meine Arme im seine Hüfte. ,,Ich mich selber auch."flüsterte ich ehrlich.

Manchmal, eher zu oft, wusste ich selber nicht, warum ich so handelte oder warum ich sowas sagte. Mich selber fragend, warum ich so bescheuert war, ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten.

Bis er bei der Uhr stehen blieb. ,,Scheiße."fluchte ich, als mich die Erkenntnis traf, dass ich noch ein Versprechen einzuhalten hatte.

Schnell nahm ich mein Handy. ,,Ich muss Lydia abholen."erklärte ich, als ich seinen verwirrten Blick sah. ,,Gut, ich komme mit."

Könntet ihr euch in Aiden verlieben?

Und denkt nicht, dass es jetzt langweilig wird, weil sie zusammen sind. Schließlich hat Aiden noch ein Gehimnis, das erforscht werden muss.

Damn interesting Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt