(44) Nächtliche Gespräche

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Ein sehr langes Kapitel heute für euch. 😊
Und nicht wundern, ich hab die Beziehungsfortschritte zwischen Ginny und Harry aus den Büchern und Filmen ziemlich abgeändert.
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- Ginny -

„Hermine! Wo warst du? Ich muss dir was erzählen", platzte es aufgeregt aus mir heraus, als Hermine endlich unser Zimmer betrat.

„Was denn?", drehte sie sich erschrocken zu mir herum. Sie musterte mich so, wie sie es immer tat. Aber diesmal das wohl kein Wunder, immerhin grinste ich sicher wie ein Honigkuchenpferd.

„Also", begann ich und zog sie kurzerhand am Arm auf mein Bett. „Harry hat mich ja zu einem Spaziergangeingeladen, weißt du ja. Es war total romantischundich war richtig aufgeregt. AmAnfanghaben wirganznormalgeredet", sprudelte es aus mir heraus.

„Langsamer, Ginny, ich verstehe kein Wort", verzweifelte Hermine.

„Und dann haben wir uns auf eine Bank gesetzt und er hat einen Arm um mich gelegt", quietschte ich lautstark.

Hermine begann zu lächeln. Es freute mich, dass sie sich für mich freute, und das freute mich noch mehr.

„Und daaann", fuhr ich dramatisch fort. „Dann drehte sich Harry zu mir um.. Und hat mir fast ins Gesicht genießt."

„Nein!", entfuhr es Hermine erschrocken. „Doch!" „Bei Merlin, das ist ja so typisch für ihn", schnaubte sie.

Ich fing wieder an zu grinsen. „Aber ich habe mich nicht beirren lassen, obwohl wir beide erstmal peinlich berührt gelacht haben. Jedenfalls hab ich meinen ganzen Mut zusammengenommen und ihn geküsst!", rief ich und fiel theatralisch rücklings auf mein Bett.

„Und dann?", grinste Hermine als sie sich über mich beugte. Bei der Erinnerung stieg mir die Hitze in die Wangen und ich bekam wieder das Bedürfnis, zu quietschen. „Dann hat er zurück geküsst. Bei Merlin, es war soo schön...", schwärmte ich gedankenverloren. Meine einzigen Gedanken hingen nur noch an diesem einem, wunderbaren Moment vorhin.

„Ähm.. Seid ihr denn jetzt zusammen?" Bei Hermines Frage schreckte ich auf. „Oh. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich denke mal schon. Aber gefragt hat er nicht."

„Wieder mal typisch", kommentierte meine Freundin.

„Ach, ich bringe ihn schon dazu mich zu fragen", entschloss ich selbstsicher, während mir schon der ein oder andere Plan durch den Kopf schoss...

„Aber wo bist du eigentlich gewe... Sag mal, ist das Wimperntusche?!"

*

- Hermine -

Mist. Ich sah Ginny an, deren breites Grinsen durch eine erschrockene Mine ausgewechselt wurde.

„Ähm..", überlegte ich nervös. Sie starrte mich noch immer an, kam einige Zentimeter näher und betrachtete meine Augen genauer. Ich hatte die Wimperntusche ja eigentlich entfernen wollen, doch Ginny hatte mich ja sofort auf ihr Bett gezogen...

Schluckend und kleinlaut betrachtete ich Ginny, die mir gerade noch freudig von ihren eigenen Erlebnissen erzählt hatte. Wieder kamen Schuldgefühle in mir auf. Ich wusste nicht, ob es für Malfoy in Ordnung wäre, wenn ich es ihr erzählen würde. Aber ich musste Ron sowieso sagen, dass ich nicht mit ihm zusammen sein konnte. Ich wollte meine Freunde nicht mehr belügen. Was ich wollte, war ehrlich zu sein. Und deswegen würde ich das auch tun.

„Ginny. Ich muss dir was sagen. Aber du musst mir bis zum Ende zuhören. Du darfst nicht ausrasten. Vor allem darfst du nichts und niemandem davon erzählen, ich bitte dich!", begann ich somit.

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