(46) Perfider Plan

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- Hermine -

Erschrocken wollte ich mich umdrehen, doch von einer Sekunde auf die andere war mir das plötzlich nicht mehr möglich.

Ich spürte, wie der Fluch durch meinen Körper lief und sich augenblicklich jedes meiner Körperteile versteifte.

„Ach, Granger. Die schlauste Hexe unseres Jahrgangs."

Mir stockte der Atem. Ich hätte gerne geantwortet, doch meine versteifte Zunge ließ dies nicht zu. Selbst das Atmen war schon schwer genug. Die Person trat näher zu mir und drehte meinen erstarrten Körper zu ihr um.

Ich blickte direkt in Pansy Parkinsons Gesicht.

„Hast du auf meinen Draco gewartet? Wie schade. Er wird sich wohl leider etwas verspäten", lächelte sie herablassend.

Was sollte das? Was hatte sie vor? Sie konnte, allein dadurch das sie einen Schüler so schlimm verzaubert hatte, einen Schulverweis erhalten, oder zumindest eine schwerwiegende Verwarnung. Außerdem, was hatte das ganze mit Malfoy zutun?

Augenblicklich ging mir ein Licht auf.

Nein. Nein. Nein.

Parkinson wusste von uns.

Sie wusste von Draco und mir und hatte mir diesen Brief geschickt. Merlin, und ich war auch noch drauf reingefallen.

Moment mal, hatte Ron Parkinson etwa davon erzählt? Nein, das konnte nicht sein. Warum würde er das tun?

Doch wenn man vom Teufel sprach – oder eher dachte – tauchte Ron im Eingang der Box auf. Ich starrte ihn an, wortwörtlich ohne mich zu rühren.

„Parkinson? Und Hermine, was.. Ist sie erstarrt?!", rief Ron erschrocken aus und eilte auf mich zu, doch Parkinson schnitt ihm den Weg ab.

Petrichor kreischte wieder hinter mir. Der Zauberstab in der Tasche meines Umhangs fing heiß zu glühen an.

Die Slytherin ging auf Ron zu und strich ihm mit den Fingern über die Wange. Angeekelt starrte er sie an und schlug ihre Hand weg.

„Ach, Ronald", sagte Parkinson in vertraulichem Ton. Sie nannte ihn beim Vornamen, einfach so, obwohl sie ihn doch eigentlich verabscheute.

„Parkinson, was willst du? Mach den Zauber rückgängig, sofort", befahl Ron wütend, doch sie lachte nur.

„Warum sollte ich? Wenn sich uns doch so viele Möglichkeiten bereitstellen?" Bei diesen Worten zog sie eine kleine Flasche mit rosaroter Flüssigkeit hervor. Ein tiefer Schock traf mich. Sie hielt einen Liebestrank in der Hand.

„Was meinst du?", fragte Ron verunsichert.

„Ich meine, dass das hier die Lösung all unserer Probleme ist. Dieser Trank hier ist nicht stark, solltest du wissen. Er löst nur aus, dass sich Granger plötzlich zu dir hingezogen fühlt. Es sähe so als, als hätte sie wohl doch Gefühle für dich entwickelt", offenbarte Parkinson ihren Plan.

„Warum sollten wir das tun?", kniff Ron seine Augenbrauen zusammen.

„Es würde Draco und sie auseinanderbringen."

Mit diesen Worten legte sie einen Funken Hoffnung in ihn, das sah ich ganz genau. Seine Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde.
Nein. Das konnte doch nicht Parkinsons Ernst sein!

"Du weißt doch davon, oder?", hakte Pansy nach.

Moment, Ron hatte ihr also nicht davon erzählt?

„Ja, aber.. Nein, ich mache das nicht", entschied Ron mit zorniger Stimme.

Wie hatte sie dann.. mir fiel ein, dass ich nach meinem Treffen mit Malfoy im Raum der Wünsche diese Geräusche gehört hatte... irgendein Klappern und... Schritte.

Petrichor | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt