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Megan

Meine Eltern waren vor einer Stunde zu Hause, sie gaben mir schon das eingestellte Handy und fuhren direkt zu meinem Bruder.

Es ist abends, so gegen 20:29 und ich sitze mit Chips in der Hand vor dem Fernseher.

Das lustige vor allem daran ist, der Fernseher ist aus. Es läuft einfach nichts spannendes.

Nicht Mal interessante Werbungen laufen.

Ich hatte mir schon all die Apps herunter geladen, die ich auch bei dem anderen hatte. Das gute ist, da meine Eltern die alte Nummer von mir noch hatten, waren alle Kontakte noch vorhanden, außer die, die nicht eingespeichert wurden. Danach gaben sie mir eine komplett neue Nummer. Was mich um einiges erleichterte, falls er doch mir schreiben will, es aber nicht kann. Erstens, hat er ja mein altes Handy, und zweitens habe ich eine neue Nummer.

Vor allem, warum mache ich mir überhaupt noch Gedanken darüber? Er ist tot. Ich kann ohne Angst leben. Keine Furcht, nichts.

Er starb sozusagen vor meinen Augen.

Hört sich irgendwie komisch an, aber es ist ja die Wahrheit, oder nicht?

Er ist gestorben. Ich weiß es.

Er kann mir nichts mehr antun.

Kein folte-...

Plötzlich hörte ich so ein knarren als würde jemand die Treppe herunter kommen.

Ich saß mit weit aufgerissen Augen, und in totaler Schock starre auf der Couch, mit dem Blick auf den fersenseher, meine Chips fielen mir auch aus der Hand.

Ich traute mich nicht meinen Kopf zu bewegen, in die Richtung zu schauen wo die Treppen waren. Wie ein Stein saß ich da. Selbst das Atmen stoppte fast automatisch.

Da die Chips auf den Boden fiel, und sich etwas krümmte, plusterte sie sich wieder auf, und nur das Knistern konnte ich hören. Sonst war es still.

Haustiere haben wir nicht, auf die ich das Geräusch eben hätte schieben können.

Es ist meist morgens so, wenn ich die Treppen hoch gehe, dann knackt es so, genauso wie, wenn ich runter gehe, aber beim runter gehen hört es sich dunkler und viel tiefer an.

Wie zum Beispiel gerade.

Aber es kann keiner zu Hause sein. Die Tür ist zu, nur hier in der Küche ist ein Fenster offen.

Und es ist auf Kipp, sodass keiner rein kommen könnte.

Meine Eltern sind nicht da, sie sind im Krankenhaus, bei Tyler.

Mit versteinertem Kopf stand ich also so leise wie es nur ging auf, und plötzlich tritt ich auf die Chips Tüte.

,,Scheiße!" Fluchte ich leise zischend und entfernte mich von der Chips einen Schritt.

Im Wohnzimmer scheint keiner zu sein.

Jedenfalls sehe ich nichts, was einem Menschen hier im dunklen ähneln könnte.

She's mineWhere stories live. Discover now