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Indem die Natur den Menschen zuließ, hat sie viel mehr als einen Rechenfehler begangen: ein Attentat auf sich selbst

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Indem die Natur den Menschen
zuließ, hat sie viel mehr als einen
Rechenfehler begangen:
ein Attentat auf sich selbst.
- Emile Michel Cioran -

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»Eine Mörderin, hm?«, Flora sitzt mir im grünen Gras gegenüber, hat die Beine vor dem Körper ausgestreckt, »Gerücht oder Wahrheit?«

Was denkst du, Flora? Sehe ich wie ein Mensch aus, der seiner eigenen Schwester wehtun würde; der ihr auch nur ansatzweise Unrecht antun könnte.

»Gerücht«, doch dein Blick sagt etwas anderes. Weil du dir nicht im Inneren eingestehen möchtest, dass ich nicht der Feind unserer bin.

Hast du es gesehen?

Das widerliche Bild auf der Zeitung, dass die Menschen so sehr interessiert in Kombination mit den provokanten Titeln.

Meinen Körper, der nur in wenig Stoff gehüllt war, weil das Bild zu meinen Geburtstag unter Freunden entstand; dabei nicht ansatzweise dazu gedacht war, mich als Mörderin dastehen zulassen.

Hast du es gehört?

Das Flüstern der Mitmenschen, wie sie mir den Tod gewünscht haben, als sie mich sahen.

Wie sie daran glauben, dass ein 18-jähriges Mädchen dazu imstande war, sich an einem Kind, der eigenen Schwester, zu vergreifen.

»Du hast Angst«, stelle ich klar. Dein Körper verkrampft sich, weil du nunmal ein Mensch bist; ein Mensch, dessen Augen dich verraten.

Dein Kopf schüttelt sich wie von selbst, die blonden Haare werden von dem Wind zusätzlich getragen. Schon einpaar Mal hast du die Hand in den Schoß wandern lassen, damit dein Kleid nicht die Haut darunter preisgibt.

Du wendest den Kopf ab, überlegst genau, obwohl du doch schon indirekt eine Antwort gegeben hast, »Nein, aber ich darf doch misstrauisch sein.«

Oder? Du wolltest es anhängen, mir die Frage wie eine Anschuldigung an den Kopf werfen. Ziel, triff; schlimmer kann es nicht werden.

Du darfst misstrauisch sein, denn die Medien haben dir ein Bild von einer Person in den Kopf gesetzt, von der du lediglich den Namen weißt.

Und dieser trägt viele Gerüchte mit sich.

»Du glaubst anderen mehr als mir«, das kann ich verstehen. Doch lege deine Hand an dein Herz, führe es zu dem Punkt, die jede Zelle mit der anderen vereint und dann sag mir.

✓ | Himmlisches VerbrechenWhere stories live. Discover now