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 Schule ist jenes Exil, in dem der Erwachsene das Kind solange hält, bis es imstande ist, in der Erwachsenenwelt zu leben, ohne zu stören

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Schule ist jenes Exil, in dem der Erwachsene das Kind solange hält, bis es imstande ist, in der Erwachsenenwelt zu leben, ohne zu stören.
- Maria Montessori -

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I N T E R V I E W

»Meine Eltern«, ich stoppe und stehe auf, »meine Eltern hatten Gründe, Michelle zu töten. Der wohl bedeutsamste ist, dass sie mir Schaden zufügen wollten, weil ich nicht nach ihren Regeln spielte«, das Publikum bleibt leise.

Sekündlich treffen Anrufe ein.
Alle wollen mehr Informationen.

»Es fing alles mit Meinungen an; ich hatte einen Freund«, mein Blick wandert zu Xade, »und sie wollten, dass ich allein blieb. Sie wollten eine perfekte Tochter, weil sie mich doch schon hatten.« Nebenbei schaue ich auf die Kommentare; der Hass ist nicht mehr mir gewidmet.

Die Menschen sind bestürzt.
Welche Eltern würden ihr Kind umbringen?

»Also meinen Sie, dass es Mord aus Rache war?«, bedrückt nicke ich. Denn egal, wie sehr wir alles einstudiert haben, so ist diese Tatsache wahr, »Definitiv. Ich muss gestehen; ich konnte mich vor wenigen Wochen nicht einmal mehr an den Abend der Verhaftung erinnern, weil ich alles verdrängt hatte. Doch seitdem ich wusste, dass mir die Chance angeboten wurde, ich könne meine Sicht erzählen, kamen mir jene Worte und Erinnerungen zurück, die ich mit meinem Elternhaus verband.«

2.39 Millionen Kommentare, doch
243.000 Hassreden gegen die Eltern.

»Ich glaube ihnen, Belle; ich würde trotzdem ihren neuen Namen gern wissen. Doch warum sollten die Menschen ihnen nun glauben?«, eine Frage, über die ich lang nachgedacht habe, »Ich muss ehrlich sein: Ich habe keine Antwort auf die Frage.«

Die Menschen sehen Océane an.
Ihr sind die Blicke unangenehm.

»Ich kann keinem Menschen dieser Welt auch nur einen Beweis liefern, der meine Unschuld beteuert, aber ich kann auf die Logik der Menschen hoffen. Meine Eltern hatten genug Gründe meine Schwester und mich zu vernichten - und wenn sie es nicht gewollt hätten, wieso haben sie dann jedem verschwiegen, dass ihre zweite Tochter, eine körperliche Behinderung hatte?«

Das Licht geht aus.
Eine Person betritt die Bühne.

»Ich kann keinem Menschen dieser Welt, die Gedanken meiner Eltern erklären, aber wieso sollten sie ihre Tochter als gesund darstellen«, ich nehme dir Hand von Ricco in meine, »und wieso sollten sie vor der ganzen Welt verheimlichen, dass sie noch einen Sohn haben. Darf ich Ihnen meinen Bruder vorstellen? Das ist Ricco Vallera.«

Katrina und Daniel.
Wie bitter ist die Wahrheit?

»Sie verstehen sicherlich, wenn wir alle verwirrt sind. Guten Tag, Ricco«, sie schütteln sich die Hände, »aber was hat das zu bedeuten?« Wir setzen uns alle wieder auf die Couch, wobei Ricco antwortet, »Ich war das gescheiterte Projekt dieser Familie, aber wenn ich mir meine Geschwister ansehe - im Vergleich zu meinen Eltern - wie konnte dann so etwas perfektes, wie Michelle, entstehen?«

Part F - Offenbarung.
Warum habt ihr ihn nie geliebt?

»Ich sollte mich vorstellen, nicht wahr? Sollte mein Alter sagen, doch was bringt das den Menschen, wenn sie nur wissen müssen, dass ich noch nie mit meinen Eltern zusammengelebt habe? Ich weiß ihre Namen: Katrina und Daniel, aber das ist auch das einzige. Ich möchte nicht unbedingt behaupten, dass meine Schwestern das Privileg hatten, ein Zuhause zu haben, aber immerhin war da jemand und nicht nur das Geld, mit dem versucht wurde, die fehlende Zeit abzubezahlen.«

Mitleidige Blicke.
Die Liebe tut weh.

Wir hatten alles geprobt, aber nie Ricco's Rede. Umso mehr bin ich überrascht, als er sich erhebt und in die Kamera schaut, »Man sagt, ein Mensch sei nicht käuflich. Doch warum habe ich dann die tausend Scheine täglich angenommen, solange ich genug Informationen über Belle herausbekommen habe?«, eine Gänsehaut übermannt mich.

Part G - Zugeständnisse.
Du gibst dir die Schuld, Ricco.

»Ich habe Xade ausgenutzt, weil ich wusste, dass er ihre Schwäche war. Ich habe sie beschattet und belauscht, habe Belle ihr Leben genommen, indem ich sie verfolgt habe. Denken sie, das sollte ein Bruder für seine Schwester tun? Ich wache jede Nacht auf, mit dem Gedanken, dass ich meine Geschwister, die mich immer mit offenen Armen empfangen hätten, verraten habe. Und jenen Menschen vertraut habe, die mich nie stolz anderen vorgestellt hatten - alles was ich von Michelle besitze, ist eine Erzählung. Weil ich nie meine kleine Schwester getroffen habe und nie werde.«

Manche wischen sich Tränen weg.
Océane ebenso sehr.

»Belle hat keine Beweise, dass sie unschuldig ist, aber ich habe Dokumente, dass meine Eltern neben Geldwäscherei, auch Mord begangen haben. Und dafür fordere ich vor dem Staat ein, dass meine Eltern eine lebenslange Haftstrafe bekommen.«

Überrascht sehen wir uns an.
Das war nicht der Plan.

»Ich möchte meine Eltern wegen Mordes anklagen«, ich würde gern die Träne an deiner Wange aufhalten, »Ich bin mir dessen bewusst, dass meine Eltern mich wegen Erpressung und Spionage, sogar Beihilfe zum Totschlag anklagen werden«, du drehst dich zu mir, »aber das nehme ich in Kauf, solang das Leben meiner Schwester nun beginnen kann.«

Part F - Gefängnis.
Ich sollte sie anklagen, nicht du.

»Sie sind sich also absolut sicher, dass sie tatkräftige Beweise gegen ihre Eltern haben, die Belle's Unschuld beteuern?«, abwesend gibt Ricco eine zustimmende Antwort, als er die Schultern hängen lässt, »Ich weiß, dass die Sendezeit nur noch wenige Sekunden beträgt, aber ich muss etwas sagen - ist das in Ordnung?«

Leonardo Blum nickt.
Vieles wird abgedunkelt.

»Ich weiß, dass ihr mich anseht. Dass ihr die TV-Show verfolgt; nicht wahr, Katrina und Daniel? Ich bin mir sicher, dass deine Hände zittern, Mom und dass du deine Krawatte beiseite gelegt hast, Dad.« Deine verweinten Augen werden noch röter, »Ich habe mir so vieles in den letzten dreißig Jahren gewünscht: Eine Frau, zwei Kinder, genug Geld und ein großes Haus.«

2.89 Millionen Kommentare, doch
414.000 Hassreden gegen die Eltern.

»Aber was ich mir noch viel mehr gewünscht habe, sind zwei Arme, die sich um meinen Körper schlingen; mich in den Schlaf wiegen. Einen Mund, der mir liebliche Wörter in das Ohr flüstern und zarte Küsse verteilen würde. Doch alles was ich hatte, war euer Geld mit dem ich viel anstellte, um mir zu Schaden. Ich würde gern behaupten, dass mein Leben lebenswert ist und ich würde gern sagen, dass es mir gut geht, aber ich denke nicht, dass ich auch nur eins glaubhaft bejahen könnte.«

Und ich weine.
Weine, weine, weine.

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Anmerkung:
Nur noch 11 Kapitel, dann ist
das Buch beendet!

Tut mir leid, dass die Kap's so lang dauern, aber Schule nimmt mich heftig durch HAHAHA

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✓ | Himmlisches VerbrechenDove le storie prendono vita. Scoprilo ora