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Stell dir vor, es ist Kriegund keiner geht hin

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Stell dir vor, es ist Krieg
und keiner geht hin.
- Carl Sandburg -

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»Ricco«, gebe ich recht leise von mir, als eine Art Begrüßung, da du dich neben mich setzt. Du antwortest mir nur mit einem knappen Nicken.

Als der ältere Arzt uns riet, wir sollen allen Freunden ihrerseits besser Bescheid geben, sind wir der besagten Aufforderung nachgegangen.

Und haben Ricco informiert.

Wer hätte gedacht, dass wir jemals nebeneinander sitzen werden, ohne uns anzufeinden. Oder den anderen zu hassen. Zu verachten?

»Sie sieht furchtbar aus«, du hast den Kopf an die Wand hinter dir gelehnt und die Augen fest zusammengekniffen, »so verdammt leblos.«

Ich sage nichts dazu.

Aber nicht, weil ich keine Worte finde, sondern weil ich mit mehr Sätzen nur dein altes Bild von Flora zerstören würde. Sie hat mir viel Leid angetan und wer weiß schon, was die nächsten Wochen noch bringen werden, aber du sollst sie so in Erinnerung behalten, wie du sie dir vorstellst.

Wie sie jetzt gerade ihre Strähne nach hinten streicht oder auf dich zugelaufen kommt; wie sie dich anlächelt und ihr miteinander redet. Wie ihre Stimme in deinem Kopf klingt, wie sie betreten zur Seite schaut, als sie deine Blicke bemerkt.

Du hast sie gemocht.
Geliebt, nicht wahr?

Zeit heilt Wunden, weil sie uns vergesslich macht, also sag mir: Hast du Angst? Furcht, ihr Lachen zu vergessen, weil ihre Stimme nur noch ein Hauchen ist - ich verstehe dich wirklich.

Michelle ma belle.

Du musst mir glauben, aber die etlichen Bilder, die ich von ihr habe, ähneln in keiner Weise meinen Erinnerungen, denn sie war viel hübscher.

Ricco, Ricco Vandere.

Ich habe die Stimme meiner verstorbenen Schwester vergessen, weil vier Jahre nun eine lange Zeit sind. Und wenn das schon nicht mehr in meinem Kopf schwirrt, wie bald wird dann da nur noch eine Silhouette vorhanden sein?

»Sie wird sterben.«

Du hast vollkommen Recht; ich würde dir gern widersprechen, aber Flora's Körper ist am Ende, weil sie zu viel Alkohol getrunken hat. Fühlst du dich schuldig? Und ob sich Xana schuldig fühlen wird; ich denke schon.

»Ich habe jegliche Zeit«, du lachst, »die wir hätten nutzen können, nur verschenkt«, du stehst auf und stellst dich an das Fenster, »um ja nicht zuzugeben, dass ich sie doch mehr mag.«

✓ | Himmlisches VerbrechenWhere stories live. Discover now