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Wer unsere Träume stiehlt, gibt uns den Tod

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Wer unsere Träume stiehlt,
gibt uns den Tod.
-  Konfuzius -

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» »  Kapitel 1 von 7  « «

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Deine Augen füllten sich mit Tränen, lass sie einfach laufen. Zeig mir, dass du mich liebst; zeig mir, das in dir noch ein winziger Teil deines alten Ichs lebt.

Ich möchte nicht, dass wir uns verlieren und doch sind wir seit Jahren keine Einheit mehr. Wir waren da; wenn ich Abends von der Arbeit nach Hause kam, dann hast du auf mich gewartet. Doch alles an dir, jene Regung in deinem Gesicht verdeutlichte mir nur, dass da nichts mehr war. Außer eine Hülle.

»Daniel«, deine rosafarbigen Lippen drücken sich zusammen. Du willst das Beben verstecken, aber ich kenne dich, als meine Frau. Kenne jeden Winkels deines Körpers; habe einst, alles geliebt.

Der Anwalt meiner gegenüberliegenden Seite erhob sich und erlaubte sich eine Zwischenfrage, »Sind Sie dazu bereit, Herr Daniel Vallera, gegen ihre Frau auszusagen, solange Sie etwas wissen?«

Ich würde gern die Nächte zählen, die wir teilten; in denen wir uns näher kamen. Und ich hätte gern die Anzahl an Tagen, an denen du nicht an mich gedacht hast. Wie oft waren die Gedanken bei anderen Männern, obwohl ich über dir lag?

Meine Kinder sitzen mir gegenüber.
Unsere, Katarina, unsere Kinder.

Doch warum hast du meine Gedanken so beeinflusst, so verdammt negativ? Ich wollte euch ein guter Vater sein; ihr würdet mir nicht glauben, dass ich keine Chance gegen sie hatte. Jede Träne, die meine Augen verlassen würde, machen keinen besseren Menschen aus mir. Sie sind ein Geständnis; ein Geständnis, dass ich auch in Worte fassen kann. Bin ich dazu bereit?

Es ist keine Frage des Mutes oder der Liebe, keine des Vertrauens. Es ist eine Frage der Schuld - ich zerbreche unter dieser. Meine Lügen rauben mir die Luft zum Atmen. Wann war ich das letzte Mal, ein ehrenvoller Mann? Ein ehrenvoller Vater?

Ich nicke, während du fällst.
Tiefer und tiefer, Katarina.

»Darf ich mich setzen?«, ich wusste, dass unser Anwalt auch sie verraten hatte; wusste, dass sie sich augenblicklich einen Neuen wünschen könnte. Doch du lehntest dich nur an deinen Stuhl zurück; wie sehr bereust du unser Leben?

Ich begebe mich zu dem Stuhl, der links von euch Vieren steht. Eure Blicke sind nicht bewundernd, auch nicht herablassend - sie sind interessiert.

»Es war regnerisch«, ich denke an den Tag des vierten Novembers zurück, »ich verließ sehr früh unser Haus, weil ich eine Besprechung in der Firma hatte. Ich wusste immer, dass Katrina den Haushalt und vieles mehr erledigte.« Der Richter schaute sich den Beweis Nummer 12 an, als ich weitersprach.

✓ | Himmlisches VerbrechenWhere stories live. Discover now