☹ 41 ☹

2.7K 213 156
                                    

Respekt geht verloren, heute in Zeiten von Klickzahlen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Respekt geht verloren, heute in Zeiten von Klickzahlen. Eine Millionen Songs, doch die Zeilen bleiben nichts sagend.
- Silla -

☹   ☹   ☹

Der Streit mit Xade hat mir sichtlich zugesetzt, als ich aus seinem Haus verschwunden bin; wir hätten alles klären sollen. Doch mittlerweile sitze ich mit einer Eispackung auf dem Boden und beobachte die nassen Scheiben, dessen kleinen Regentropfen ein hübsches Muster ergeben.

Ich weiß, dass wir beide schon eine Minute nach den hitzigen Vorwürfen, unsere Worte mehr als bereuen und den anderen am liebsten in den Arm nehmen würden; was hält uns also davon ab?

Es sind viereinhalb Stunden vergangen; keiner hat sich bis jetzt gerührt, weil wir immer noch unseren Gedanken nachhängen. Uns schuldig fühlen und doch unnahbar. Ich weiß, dass du mich nicht zum Weinen bringen wolltest und verdammt, ja! Deine Ängste und Zweifel Adair gegenüber sind nicht unbegründet, aber ich kann es nur wiederholen: Wir waren nie intim. Dafür war der Schmerz viel zu groß; weil wir Beide viel verloren haben, Xade.

Es vergehen noch einige Minuten, ehe ich ein Klopfen an meiner Haustüre bemerke, es aber ignoriere. Vielleicht erlauben sich Jugendliche nur einen Spaß und ich bin definitiv nicht in der Stimmung; doch das stetige Geräusch ebbt nicht ab. Sodass ich mich nach weiteren Sekunden genervt erhebe, um schwungvoll die Tür zu öffnen.

Ich habe mit viel gerechnet, aber nicht mit einem völlig durchnässten Xade vor meiner Tür, dessen Auge sich violett, sowie blauverfärbt hat und dessen Knöchel rot schimmern. Und noch viel weniger hätte ich gedacht, dass der Blumenstrauß in seinen Händen, als eine Art Entschuldigung dienen soll; warum bist du nur so wundervoll?

Das verräterische Funkeln deiner Augen fällt mir als erstes auf; du siehst mich an, als hättest du Angst vor meiner Reaktion. Als wärst du der kleine Junge, als wärst du mein Kind und hättest Furcht vor den Schlägen, mit denen ich dich bestrafen könnte. Du siehst so verloren aus, Xade!

Ich will ihn in die Arme nehmen.
Weil ich dich so, so sehr liebe.

»Dein Auge, Xade«, platzt es mir leise aus dem Mund, während ich dich an der Hand in den Flur ziehe, »was hast du nur gemacht?« Meine Worte sind nicht anklagend; sind nicht böse gemeint, weil du die angestaute Wut herausgelassen hast.

Trotz deiner triefenden Klamotten ziehe ich dich zu meinem Wohnzimmer, »Setz dich«. Ich lasse dir keine Wahl, weil ich dich schon an den Schultern auf meine Couch drücke und du deinen ermüdeten Körper einfach fallen lässt. Ich streiche dir die schwarze Strähne aus der Stirn, ehe ich einen nassen Lappen hole, um das Blut zu entfernen. Fieberhaft suche ich in meinem Kühlschrank nach einer kalten Salbe, die ich sogleich finde, »Es tut mir leid, Océane. Hass mich nicht, bitte.«

Deine flehende Stimme ruft ein schmerzendes Herz hervor, »Ich habe die Worte nicht so gemeint. Du darfst mich nicht verlassen, hörst du. Bitte, ich kann sonst nicht mehr«, beruhigend summe ich eine Melodie. Meine Finger fahren sachte über die demolierte Haut und als ich fertig bin, dachte ich, du seist eingeschlafen. Doch du legst die Hände auf meine Hüfte und ziehst mich auf deinen Schoß.

»Was hast du nur wieder gemacht, Xade?«, ich lege die Finger um deinen Nacken und streiche deinen nassen Haaransatz entlang. Genüsslich seufzt du, wobei deine Hände unter den Stoff meines Oberteils wandern. Dort verweilen sie einige Sekunden, doch du streichelst meine erhitze Haut.

Während du die Augen noch geschlossen hast, mustere ich dich intensiv. Präge mir die dichten Wimpern und akkuraten Augenbrauen ein, fahre die sinnlichen Lippen mit meinen eigenen nach.

»Ist es verkehrt, dass ich dich gern Küssen würde, obwohl wir vor ein paar Stunden noch gestritten haben?«, unbewusst schüttelt Xade den Kopf. Als du mich wieder ansiehst, bemerke ich dieselbe Leidenschaft in deinen Augen, die mir im Sinn schwebt, »Meine Worte waren falsch, ich hätte dich nicht zum Weinen bringen dürfen, O.«

Ich nicke nicht.
Denn wir sind beide schuldig.

»Ich weiß, du willst es nicht hören, aber Adair und ich haben keine intime Vergangenheit, Xade«, dein Körper spannt sich unter meinem an, sodass deine raue Jeanshose meine nackten Beine streift, »Ich gehöre nur dir, immer noch, Xade Cavey.«

Unsere Bedenken scheinen nach einem letzten, intensiven Blickaustausch wie weggewischt; der Streit, Adair und deine Wunden sind nur egal für den Moment, denn gleichzeitig beugen wir uns nach vorn. Küssen uns mit einer Zärtlichkeit, die sich schon bald in eine unbändige Leidenschaft verwandelt, »Ich liebe dich, Océane.«

Ich keuche ungewollt in deinen Mund, als deine Zunge auf meine trifft, »Ich liebe dich mehr, Xade«, murmele ich zwischen zwei atemberaubenden Küssen, die sich mehr als gut anfühlen. Doch du löst dich, was mir ein sehnsuchtsvolles Wimmern entlockt. Mit wissendem Augen suchst du meinen belegten Blick, »Ich will mit dir zusammen sein, O. Ich möchte mit dir am Morgen aufwachen, am Abend schlafen legen und dich unterstützen. Nicht als irgendein Freund, sondern als dein Freund.«

Seine Worte treffen mich mit solch einer Intensität, dass ich nur Nicken kann; »Ich möchte das auch«, und wir brauchen keine weiteren Sätze, denn deine Hand an meinem Nacken zieht mich zu dir hinunter. Ehe du mich um den Verstand bringen kannst, flüstere ich dir noch etwas bedeutendes zu. »Keine Geheimnisse mehr, Xade Cavey, nie wieder.«

Du lehnst deinen Kopf entspannt an das Polster hinter dir, wobei ich unendlich viele Küsse über deinen Kiefer wandern lasse. Genussvoll spalten sich deine Lippen, entweicht dir ein tiefer Seufzer, den ich sofort ersticke. Denn ich bekomme von unseren Mündern nicht genug, da du immer wieder dominant, deine Zunge mit meiner verschmelzen lässt. Es ist ein Spiel der Gefühle, dem ich mich gern hingebe - vorallem, als du das feuchte Shirt über den Kopf ziehst und ich dich ansehe.

Du bist so verdammt hübsch, attraktiv und so sexy. Von Natur aus, bist du braun; ich weiß, dass du manchmal trainierst, denn das verdeutlicht mir dein sportlicher Oberkörper. Deine Arme spannen sich unter meinen Bewegungen an, dein breites Kreuz könnte mich problemlos vor neugierigen Blicken beschützen. Dein Bauch besitzt kein Six-Pack und das ist absolut perfekt so, denn du bist muskulös, aber wohl genährt - so, so hübsch.

Wie kann ein Mensch nur so unfassbar männlich sein, ohne bullig zu auszusehen? Wie schon einmal, vor wenigen Wochen noch, stöhnst du leise in mein Ohr, was die Nässe zwischen meine Beine treibt.

»Ich kann deine Blicke fühlen, Océane.«

Meine Bluse, die sich noch um meinen Oberkörper befindet, öffne ich mit langsamen Bewegungen, während wir uns lange ansehen, »Ich liebe diese Kurven; du solltest mehr essen, Baby.«

Mein Herz erwärmt sich bei seinen Worten; er ist definitiv kein Mann, vor dem ich mich schämen müsste, denn schon damals hat er meine sinnlichen Rundungen mehr als gemocht.

»Ich hoffe, wir reden später weiter«, gibst du bestimmt von dir, »denn ich hole mir das, was mir seit vier Jahren zusteht, fuck!«

☹   ☹   ☹

Anmerkung:
Vielleicht schreibe ich später
noch ein Kapitel und veröffentliche es!

☹   ☹   ☹

✓ | Himmlisches VerbrechenWhere stories live. Discover now