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Ich schloss die Augen.

Ein Keuchen kam mir über meine Lippen, als ich seine auf meinem seitlichen Hals spürte.
Kurz saugten sie an meiner Haut, dann ließen sie wieder von ihr ab, bloß um wenige Zentimeter darunter erneut anzusetzen.
Ich konnte kaum genug davon bekommen und keuchte wieder.

Ich ließ meine rechte Hand in sein Haar gleiten, fuhr mit weit gespreizten Fingern durch seine dunklen Strähnen und zog leicht an ihnen.
Daraufhin löste er sich augenblicklich von meinem Hals, öffnete reflexartig seinen Mund und stieß mit einem kurzen Stöhnen heiße Luft aus, die auf die gerade geküssten Stellen prallte. Dieses Geräusch, das ihm entwichen war, bescherte mir eine dicke Gänsehaut.

Es gefiel ihm. Was ich tat, gefiel ihm. Und ich hatte es nicht zum ersten Mal getan. Nicht zum ersten Mal war ich ihm durch die Haare gegangen und hatte dabei seine Kopfhaut berührt.
Im Krankenhaus war er - nachdem ich ihm eine Welle aus der Stirn gestrichen hatte - aus dem Koma erwacht. In meinem Schlafzimmer zu Hause hatte er - kurz bevor wir die Nachrichten auf Sues Anruf hin anschalteten - ebenfalls die Augen geschlossen und schwer geatmet, als ich ihm durch die Haare gefahren war. Erst vor einer halben Stunde hatte er seine Kiefer fest aufeinandergebissen und hart geschluckt, als ich ihm seine Haare geföhnt und mit meinen Fingern durchkämmt hatte.
Und jetzt tat ich es wieder. Und jetzt reagierte er ähnlich, aber doch anders, viel intensiver, viel ungehemmter, fast ... zügellos.

„Lynn", hauchte er, während er die Bewegungen meiner Finger in seinen weichen Wellen mit geschlossenen Lidern genoss.
Meine Gänsehaut tat beinah weh.

Dann beugte er sich zu mir hinunter und seine Lippen fanden meine Haut wieder. Endlich!

Mit beiden Händen umgriff ich dann den Saum seines Oberteils und wollte es ihm ausziehen, um seinen warmen Oberkörper auf mir spüren zu können.
Sofort verstand er was ich vorhatte und half mir, indem er es sich mit einem Satz über den Kopf zog und achtlos neben das Bett warf.

Während er über mich gebeugt war und sich mit seinen Armen rechts und links neben mir abstützte, starrten wir uns regungslos an.
So, wie schon so viele Male in den vergangenen zwei Wochen. Doch auch das war jetzt anderes, denn unsere Blicke gingen viel tiefer als jemals zuvor. Sie waren hungrig und wir wussten beide, was wir wollten und waren uns sicher, dass der andere es auch tat.
Keine offenen Fragen standen im Raum, keine Unsicherheiten, keine Missverständnisse, kein Gedanke an morgen, nur er und ich - hier und jetzt und nichts sonst.

Und dann ließ er seinen Oberkörper ruckartig zurück auf meinen prallen und presste seine Lippen wieder auf meine. Erneut tauschten wir leidenschaftliche Küsse aus, bei denen mir alle Haare zu Berge standen.

Nach einiger Zeit ließ mein Patient wieder von meinen Lippen ab, musterte meinen Oberkörper und schob dann seine Hand langsam und vorsichtig unter mein Shirt. Sofort zuckten meine Bauchmuskeln durch seine Berührung heftig.

Er stoppte.
„Ist es okay, was ich mache?", flüsterte er außer Atem.

Okay? Ob das okay war? Nein nein, es war alles andere als okay.

„Mehr als das", hauchte ich, „es ist ... mehr als okay."

Kurz verharrte er und blickte mir tief in die Augen, dann grinste er schief.

Oh Gott! Dieses Grinsen. Es machte mich total wirr im Kopf und schickte mir dutzende Nervenblitze in die Magengegend und ... und zwischen meine Beine.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt gab es keinerlei Zweifel mehr daran, dass ich ihn wollte. Und zwar lieber jetzt als in zehn Minuten.
Ich blendete alles um mich herum aus und nahm nur noch ihn wahr.

Criminal tension - Wie ich einem Straftäter verfielWhere stories live. Discover now