89

2.4K 107 47
                                    



POV Kieran/ Will

Was hatte Connor bloß angerichtet?

Mein Bruder hatte Lynn einfach erzählt, ich hätte eine Freundin, mit der er mich turtelnd in der Stadt gesehen hätte. Und das, nach allem was zwischen Lynn und mir gewesen ist.

Ich hatte ihr gesagt, dass ich sie liebe, während sie von meinem Bruder zu hören bekam, ich wäre vergeben.

Bei dem Gedanken daran wurde mir ganz anders.

Shit!

Wie schlecht musste sich Lynn in den letzten Tagen nur gefühlt haben?

Das konnte ich mir kaum ausmalen...

Hektisch schloss ich die Tür von Connors BMW, schnallte mich an, startete den Motor und trat auf das Gaspedal.
Mit quietschenden Reifen fuhr ich aus seiner Straße und konnte an nichts anderes denken, außer an Lynn.

Nach einer dreiviertelstunde Fahrt, in der ich - ohne Rücksichtnahme auf Andere - die Straßen mit meiner Geschwindigkeit unsicher gemacht hatte, hielt ich vor Lynns Haustür.

Es war bereits dunkel.

In Lynns Wohnung brannte kein Licht und ein Auto stand auch nicht in Sichtweite. Sie schien nicht zu Hause zu sein.

Mist!

Wo war sie nur?

Bei ihrem Opa? Bei Millie? Bei Sue?

Ich schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad.

Mist, Mist, Mist!

Ich konnte keine Minute länger darauf warten Lynn die Wahrheit zu sagen und sie über alles aufzuklären. Sie musste endlich wissen was los war und was ich in der Vergangenheit getan hatte.

Und... wer Roxanne wirklich war.

Mit einem Griff schnallte ich mich ab und stieg aus.

Ich lehnte mich mit dem Rücken an das Auto meines Bruders, atmete tief ein und schwer wieder aus, während ich mir mit beiden Händen die Augen rieb.

Die einzige Chance die ich hatte, war vor ihrer Tür zu warten bis sie nach Hause kam.
Doch ich hatte keine Ahnung, wie lange das dauern würde...

Ich stieß mich vom Wagen ab und brachte ein paar Schritte hinter mich.

Begutachtend ließ ich meine Blicke über die Nachbarhäuser schweifen und näherte mich dabei langsam der Haustür.

Vielleicht kam ich ja doch irgendwie rein, damit ich nicht im Auto schlafen musste.
Ein anderer Hausbewohner würde mich sicherlich in den Flur lassen.

Gespannt las ich die Namen neben dem von Lynn auf den Klingelschildern und überlegte,  bei wem ich es versuchen sollte, als ich plötzlich etwas sah, das mir einen kalten Schauer über den Rücken jagte und den Atem verschlug.

Criminal tension - Wie ich einem Straftäter verfielWhere stories live. Discover now