82 (Lesenacht: Kapitel 4/5)

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‚Und außerdem werde ich noch in der nächsten Stunde die Freilassung von William Fox beantragen.'

Die Worte hallten mir mit enormer Lautstärke durch meine Ohren, mein Hirn und mein Herz.

Ich konnte es kaum fassen.

Wir hatten es geschafft!

Wir hatten geschafft, wofür wir so sehr gekämpft hatten.

Kieran kam frei - und das so schnell wie möglich.

Und nicht nur das, denn alle anderen, alle, die ihm Leid zugefügt hatten, würden eingesperrt und säßen dann hinter Schloss und Riegel.

Mr. Bellinger glaubte uns und hatte die Beweise als ausreichend bewertet.

Mein Herz schmerzte, als ich zu erst Connor und dann Cassie ansah und spürte, dass ich mich unglaublich stark zusammenreißen musste, um nicht loszuheulen wie ein Schlosshund.

Auch den beiden anderen stand die pure Erleichterung ins Gesicht geschrieben.

Cassie strahlte bis über beide Ohren und Connor sprang wie vom Blitz getroffen auf.

„Danke... vielen vielen Dank Mr. Bellinger. Es bedeutet uns so viel, dass Sie sich die Zeit genommen, uns angehört und sich die Beweise angesehen haben. Ich wusste, dass wir Glück haben werden, wenn wir zu Ihnen kommen."

Bellinger nickte ruhig und zufrieden.

„Ich danke Ihnen Mr. Fox. Ihnen und diesen beiden äußerst mutigen jungen Frauen, die so einiges durchmachen und riskieren mussten um jetzt hier zu sein."

Und dann packte es mich auf einmal.

Ich stand ebenfalls auf, lief wie ferngesteuert um den Schreibtisch herum und schmiss Walter Bellinger schluchzend meine Arme um seinen dicklichen Körper.

Frei von Schamgefühl drückte ich den mir fremden Mann an mich, denn es war mir nicht gelungen meine Emotionen in Schach zu halten.

„Danke danke danke", schniefte ich ungeniert in seine Brust hinein. „Ich bin Ihnen so dankbar daf... dafür, dass Sie uns... uns glauben und... Will da endlich rausholen..."

Der Mann wirkte zunächst etwas überrumpelt, doch tätschelte mir nach einer Weile meinen Kopf.

„Gerne, Ms. Greenwood."

-

Als wir uns eine halbe Stunde später mit einem breiten Grinsen von Andrew und den weiteren Bediensteten der Polizeihauptstelle verabschiedeten und ich meine Gefühle wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, setzten wir uns zurück ins Auto und hatten dort zum ersten Mal die Gelegenheit uns ungestört zu unterhalten.

„Danke, dass ihr Zwei mir geglaubt und geholfen habt. Ohne euch, würde Will nicht freikommen und der Rest nicht eingesperrt werden", sagte ich von der Rückbank nach vorne zu Cassie und Connor.

Sie lächelten mich an, während sie sich gleichzeitig zu mir umdrehten.

Cassie ergriff als erstes das Wort.

„Dank nicht mir, dank meinem Mann. Er ist derjenige, der es verdient. Ich habe bloß zu Ende gebracht, was er angefangen hat."

Criminal tension - Wie ich einem Straftäter verfielWhere stories live. Discover now