Kapitel 06

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Ich renne aus dem Apartment, die Straße hinunter zum Park.

„Nefes bleib stehen!", höre ich seine Stimme hinter mir.
Ich aber beachte ihn nicht und renne weiter. Die Geschreie hört man schon von hier aus.

Als ich im Park ankomme sehe ich wie Cem auf Ümit sitzt und ihm eine rein haut.
„Cem!", schreie ich.

Rennend versuche ich ihn von Ümit runter zuschubsen doch es gelingt mir nicht.
„Nefes verpiss dich! Ich werde es dir später zeigen!", brüllt er mich von der Seite an.

„Cem, bitte hör auf!"
Er aber hört nicht auf mich und schlägt Ümit auf die Nase. Er liegt blutüberströmt auf dem Boden und war bewusstlos.
War er tot?

„Cem du bringst ihn noch um!"
Ich schubse ihn diesmal mit aller Kraft runter und bücke mich zu Ümit.
Er war nicht wieder zu erkennen.

Can rennt auf Cem zu und versucht ihn zu beruhigen, er lässt sich nicht auf ihn ein und kommt mit schnellen Schritten auf mich zu. Plötzlich klatscht er mir eine, mein Gesicht fliegt auf die linke Seite. Geschockt sehe ich ihn an, er dagegen sieht mich sauer an.

„Wie kannst du nur mit ihm ficken?", brüllt er, scharf siehe ich die Luft ein.
„Was?", flüstere ich

„Was also, jetzt ist es raus? Nefes, ich dachte du wärst anständig! Ich hätte es niemals von dir erwartet! Du - Du Hure!"
Geschockt reiße ich meine Augen auf.
Ich - eine Hure.

„Ich habe nicht mit ihm geschlafen", „Ach ja?"
Er läuft kurz weg und hebt etwas vom Boden auf und überreicht es mir.

Es ist ein Foto, Ümit und eine halbnackte Frau liegen im Bett.
Die Frau sieht aus wie ich!
Oh mein Gott!

Tränen sammeln sich an, wieso tut Ümit mir sowas an?
„Ce-Cem"
„Sei leise Nefes. Ich bin enttäuscht von dir"
Er schaut auf den Boden und geht kopfschüttelnd weg.

Ich hätte so gerne Ümit blutend im Park gelassen, doch musste menschlich sein, wenn er es nicht war, dann ich. Egal was er verdient, darf ich am Endeffekt auch nicht so einen Fehler begehen. Es würde kein Unterschied zwischen mir und Ümit geben.

Ich versuche ihn hoch zu heben, leider war er zu schwer.
Ich reiße ein Stück von meinem Shirt und versuche auf die Wunde zudrücken. Er soll ja nicht verbluten.
Mit meinem Handy rufe ich den Krankenwagen an und bleibe noch bei ihm. Als ich den Krankenwagen höre, entferne ich mich von der Stelle und laufe mit schnellen Schritten nach Hause.

|VERGANGEHEIT|

Langsam öffne ich meine Augen, doch schließe sie sofort als ich zum grellen Licht sehe.
Meine Augen reibe ich und öffne sie wieder, ich liege einem weißem Zimmer, das Zimmer besteht nur aus weiß.
Ich sehe mich müde um, langsam hebe ich meinen Arm und versuche auf den roten Knopf zu drücken, was mir gelingt. Nach paar Minuten erscheint eine junge Krankenschwester. Sie kommt lächelnd auf mich zu und fragt mich, wie es mir ginge.

„Gut", kommt ihr meine raue Stimme entgegen.
Sie lächelt wieder und erklärt mir wie ich hier lande.
„Man hat dich in einer Gasse gefunden, du lagst am Boden. Bewusstlos, Die Person hat dich her gebracht, sofort wussten wir um was es ging, du wirst einen weiten Weg vor dir haben!"

Tränen fließen, geschluchze und gemurmel ist zuhören als die Krankenschwester das Zimmer verlässt.
Diese Sätze schwirren ständig in meinem Kopf herum.

„Du bist jetzt in einer Entzugsklinik Nefes! Wir werden es schaffen, du und ich, von dem Zeug wegzukommen! Vertrau mir! Du musst nur stark bleiben und egal was passiert, du musst weiter kämpfen!"

|Wenn Hass regiert|On viuen les histories. Descobreix ara