Kapitel 15

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Ich ziehe mich schnell an und fahre zur Firma, dort wünsche ich jedem Mitarbeiter einen wunderschönen guten Morgen und sprinte die Treppen hoch. Seufzend laufe ich zu meinem Büro und schließe die Tür hinter mir zu, bevor ich mit meiner Arbeit anfange, gieße ich etwas Wasser meiner Orchidee und sehe aus dem Fenster, lasse dabei etwas frische Luft hinein.

Ich hole mir kurz einen Kakao, leider habe ich keine Assistentin wie in meiner damaligen Firma.
Büşra, so hieß sie.

Als ich zurücklaufe, sehe ich einen Zettel auf meinem Tisch kleben. Ich nehme sie mir in die Hand und spüre plötzlich etwas an meinem Finger piksen. Ich drehte den Zettel um und sehe eine kleine Nadel.

>So sehr wird es schmerzen, wenn ich dich habe, du wirst das Vierfache davon zu spüren, Nefes - Ü.<

Er war hier! Ümit war hier! Ich drehe mich schnell um und drehe mich paar Mal um meine eigene Achse eher ich unter dem Tisch sehe und in allen anderen Gegenständen wo er sich verstecken könnte. Ich gehe mir hastig durch die Haare, meine Augen füllen sich.
Nicht weinen, Nefes!

Ich setze mich schwer atmend auf meinen Stuhl und atme tief ein und aus damit ich mich beruhige. Es klappt und ich versuche auf andere Gedanken zukommen.

Eins weiß ich, es wird kein Ende geben, irgendwann hat er mich.

„Biz, Biz.", vibriert mein Handy.

Ich schaue nach und sehe eine SMS von einer unbekannten Nummer.
Soll der doch seine Nummer sichtbar machen, ohne sie zu öffnen, lösche ich sie und schaue aus dem Fenster. Was wenn es Ümit ist? Ich habe ein mulmiges Gefühl.

„Biz, Biz."
Schon wieder eine SMS und schon wieder anonym. Wieder lösche ich sie und schalte mein Handy auf Flugmodus.

Als es 17 Uhr ist, packe ich meine Sachen und in Schlepptau schleppe ich mich aus der Firma zu meinem Auto, dort lege die ich meine Tasche auf den Beifahrersitz und fahre zu einem Supermarkt, ich brauche unbedingt Tomaten und Milch, Brot würde ich von einer Bäckerei holen.

Ich laufe rein und sprinte schnell zu den Milchprodukten, dort schnappe ich mir zwei Flaschen Milch und drehe mich um, Kürşad steht hinter mir. Ich verenge meine Augen, zische und will an ihm vorbeilaufen, bis er mich am Arm hält.

„Ich werde dich beobachten Nefes"
Er kommt mir immer näher und flüstert es in meinem Ohr. Ein widerliches Gefühl macht sich in mir breit, es ist so widerlich so nah an Kürşad zu sein.

„Bist du ein Psychopath? Lass mich in Ruhe!"
Mit meinen letzten Worten reiße ich meinen Arm von ihm und hole noch Tomaten, laufe zur Kasse, bezahle sie und fahre zu einer Bäckerei.

Als ich Zuhause ankomme, schaue ich auf meine Uhr, „17:40 Uhr." Knapp zwanzig Minuten noch bis Kayahan kommt.

Ich steige die Treppen hinauf, ohne nach oben zu schauen, bis ich gegen etwas hartes knalle und fast nach unten fliege. Jemand hält mich an meiner Taille fest, damit ich nicht falle. Scharf ziehe ich die Luft hinein und verkrampfe mich, als ich nach oben schaue, und das Gesicht von Can zu sehen bekomme.
Oh mein Gott!

„Can?", flüstere ich.
Er lässt mich los, ich sehe ihn wie versteinert an.
„Wie- Wie hast du mich gefunden?", „Ich bin Polizist. Das sollte reichen."

Ich nicke hastig und fühle mich auf irgendeiner Weise ertappt.
„Ich- Ich öffne mal die Tür, damit wir drinnen reden können."

Er nickt, mit zittrigen Händen versuche ich die Schlüssel in das Loch zu stecken, leider zittern meine Hände, Can der es bemerkt, nimmt die Schlüssel aus meiner Hand und öffnet die Tür. Mit einer Handbewegung schubst er mich rein und schließt blitzschnell die Tür hinter ihm zu.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now