Kapitel 47

1K 41 16
                                    

>>Sie müssen sich von Stress fernhalten, Frau Kaya!<<, wütend schaut mich meine Ärztin an und tastet meinen Bauch, meine Tränen fallen auf meine Wangen.

>>Wenn es weiter geht, könnte es Komplikationen geben, im schlimmsten Fall zur Abtreibung.<<

Das Schluchzen hallt im ganzen Raum, die Ärztin seufzt und steht auf bevor sie meine Hände in ihre nimmt und meinen Handrücken mit dem Daumen streichelt.

>>Bitte Frau Kaya, halten Sie sich von Stress und Lärm fern. Für ihre Kinder, für die Zwillinge.<<
Aufdringlich sieht sie in meine Augen und fordert mich dann auf, mich auf die Liege zu legen.

Ich ziehe meinen Pullover etwas weiter nach oben und lege mich auf die Liege. Versuche dabei meine Tränen zu unterdrücken. Sie schmiert mir Gel auf den Bauch und setzt das Gerät auf meinem Bauch bevor sie hin und her fährt.

>>Hören Sie das?<<
Die Herzschläge meiner Kinder, bringen mich wieder einmal zum Weinen.

Lächelnd kontrolliert sie noch Kleinigkeiten und fordert mich auf auf zu stehen. Ich wische mir die transparent farbige Creme vom Bauch.

>>Ihr nächster Termin sollte in fünf Wochen sein und passen Sie auf.<

Ich nicke und verabschiede mich von ihr. An der Rezeption hole ich mir noch ein Termin und flitze nach draußen.

Atsız binde ich wieder ab, der jaulend versucht, mir entgegen zu laufen und laufen zusammen nach Hause.

Plötzlich bekomme ich eine Nachricht. Ich hole das Handy aus der Tasche und blicke auf die Nachricht, welches von Timur Kaan war.

>>Wir werden heute einen tollen Abend haben, zieh dir was Schönes an, werde dich gegen 20 Uhr abholen.<<

Seufzend wollte ich es verneinen, da ich alleine bleiben wollte. Aber habe habe ich es nicht genug getan?

168 Stunden, sieben Tage, eine Woche- weinend zusammen geknüllt saß ich auf dem Bett. Hab mir die Augen ausgeheult, doch was hat es mir geholfen? Nichts.

Nörgelnd bejahe ich es und laufe schneller mit dem Hund.
Bemerke dabei, wie sehr Atsız gewachsen ist. Der Welpe, der mir mal bis zu den Knien gelang, reicht mir bis zum Oberschenkel.

Ich lächle und streichle über das Fell, mein wundervoller Hund.

Zuhause gehe ich sofort duschen und ziehe mir ein enges Kleid an, meine Haare locke ich so gut wie es geht und schminke mich sehr dezent.
Ziehe mir dabei Ballerinas an.
Mit traurigem Lächeln sehe ich mir meinen Körper an.
Mein Bauch zeigte eine Wölbung, nicht zu groß. In der 13. Schwangerschaftswoche bin ich. Schmuzelnd streiche ich meinen Bauch und gehe nach draußen.

Die Treppen runter halte ich mit einer Hand an dem Gelände mit der anderen umfasse ich meinen Bauch. Als Timur Kaan die Treppen hoch sprinten wollte, bemerkt er mich und bleibt mit offenem Mund stehen.

>>Willst du stehen bleiben und glotzen oder eher mir helfen?<<, frage ich zickig, da mir seine Blicke einfach nur anwiderten.

Entschuldigend läuft er zu mir und nimmt mein Arm bevor er mir hilft vorsichtig die Treppen runter zu laufen.

Laut pustend stemme ich meine Hand an die Wand und sehe wie Timur Kaan anfängt zu grinsen.

>>Es wird schlimmer, du bist noch am Anfang.<<
>>Danke für die Motivation.<<

Er grinst breiter und öffnet mir die Beifahrertür, ich setze mich hinein und sehe einen Strauß voller rote Rosen.
Genervt verdrehe ich die Augen und beachte die Rosen nicht.
Er setzt sich aif die andere Seite und streckt mir den Strauß entgegen.

|Wenn Hass regiert|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt