Kapitel 25

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"Ich kann es einfach nicht fassen! Es sind nicht einmal vier Wochen vorbei und du holst sie wieder zurück nach Köln!", faucht Elmas Kayahan an, während ich meine Sachen aus ihrer Wohnung hole, heute fahren wir zurück nach Köln.

„Sie ist meine Verlobte! Natürlich lasse ich sie hier nicht alleine! Erst recht nicht bei Cem!", zischt Kayahan, sie streiten sich seit Stunden. Fangt ja zwischen ihnen sehr gut an.

„Sie ist kein Spielzeug Kayahan, du kannst sie nicht einmal weg schicken und sie immer wieder zurück holen, außerdem würde Cem besser auf Nefes aufpassen als du es jemals tun würdest!"

„Es war-"
„Leute, ich bin fertig", gehe ich dazwischen bevor sich die Lage verschlimmert, stelle mich zwischen ihnen.

„Nefes", schmollt Elmas und schaut mich mit Tränen in den Augen an.

„Wehe Diamant, nicht weinen", mahne ich sie umarmend. Ich will schnell wie möglich abhauen ohne eine Träne zu vergießen. Ich hasse Verabschiedungen, am liebsten würde ich mich ohne zu verabschieden flüchten.

Meine Arme schlingen sich um Elmas und mein Kopf nimmt an ihrem Schulter platz.
„Atem", sie schluchzt.
„Dafür hasse ich dich!", knurrt sie.

„Ich liebe dich auch, mein Diamant", lachend zugleich weinend schlägt sie mir auf den Rücken. Ich zische kurz vor Schmerzen, fange jedoch das Lachen an.
„Schuldigung", murmelt sie, ich nicke und genieße die Umarmung.

„Nefes versprich mir das du mindestens einmal im Monat nach Nürnberg fährst!"
„Versprochen", meine Augen fangen das Tränen an, schnell halte ich mein Atem an und versuche wenigstens den Kloß runter zu schlucken. Es hält nicht lange und ich zerbreche in ihren Armen, wie Elmas auch. Wir weinen Arm in Arm.

„Das ist alles wegen Enişte (Schwager)", schluchzt Elmas und versteckt ihr Gesicht in meiner Halsbeuge.
„Noch ist er nicht dein Schwager", murmele ich.

„Das stimmt"
Ich höre ihr grinsen heraus und lächle zufrieden.

„Hadi (Los) trennt euch endlich, sonst stehen wir hier noch 20 Jahre!"
„Klappe Barış
Elmas schaut ihn sauer an.
„Sogar deine Freundin disst dich"
„Sorma (Frag nicht) ich werde von jedem gedisst. Sogar meine Mutter disst mich Tag und Nacht"
Wir fangen das Lachen an und verabschieden uns voneinander, mit tränenvollen Augen, von ihnen.

Kayahan legt seinen Arm um meine Taille und zieht mich zu unseren Autos. Er steigt in seinem, ich in meine. Bevor wir losfahren, schmeißt Elmas ein Eimer voller Wasser uns hinterher. Das tut man immer, wenn die Personen heil ankommen sowie heil zurück fahren sollen.

-

„Was tust du da?"
Ich zucke zusammen und drehe mich um, damit ich ihn anschauen konnte.

„Ich suche mir eine Wohnung", verärgert zieht er seine Augenbrauen zusammen.
„Gefällt es dir hier nicht?"
„Doch, doch. Aber ich sollte wo anders wohnen und nicht bei dir. Es gehört sich nicht"

Ich beiße mir auf die Lippe und schaue ihn unschuldig an. Er nickt und setzt sich neben mich hin.
Damit wir keine dummen Sachen machen und es nach hinein bereuen.

Ich tippe weiter an die Tastaturen und finde schon gleich eine passende Wohnung, und zwar vier Straßen von Kayahan entfernt und ich kann zu Fuß zur Arbeit laufen, da es höchstens zehn Minuten dauern würde.

Ich speichere mir die Nummer von dem Vermieter, schalte den Laptop aus und lege mich auf die Couch.

„Soll ich Pizzen bestellen und machen uns einen Filmabend?"
Wie ein kleines Kind nicke ich hastig mit dem Kopf. Lachend küsst er meine Stirn und greift zu seinem Handy. Meine Stirn pocht wie verrückt. Mein Körper kribbelt.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now