Kapitel 10

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Ich japse nach Luft, als ich kurz vor dem Ersticken bin. Langsam stehe ich auf, kurz ist mir schwindelig, sofort halte ich mich am Fensterrahmen fest.
Schlendere zum Couch und setze mich langsam hin.

Meine Augen brennen höllisch, ich will nur noch schlafen. Warte bestimmt schon stundenlang auf Kayahan.
Ich laufe zum Flur und setze mich neben die Haustür falls er kommen würde, würde ich ihn sehen können.
Auf dem Boden sitzend schaue ich auf einen Punkt und meine Augen schließen sich immer wieder.

„Reiß dich zusammen Nefes! Du darfst jetzt nicht einschlafen!", zische ich mich selbst an. Wie oft ich es auch tue, gewinnen am Schluss meine Augen und schließen sich endgültig.

-

Ich werde durch die Sonnenstrahlen aufgeweckt, genervt stöhne ich laut auf und drehe mich mit geschlossenen Augen um. Bis ich eine Hand auf meinem Bauch spüre. Geschockt sehe ich auf die Hand, eine Männerhand.
Laut schreie ich laut auf und falle aus dem Bett.

Der Typ fällt von der anderen Seite runter und murmelt.

„Oh mein Gott, was soll dieser Mist!", schreie ich aufgebracht, ohne ihm einen Blick zu werfen.

„Komm mal runter, ich habe dich ja nicht vergewaltigt", nuschelt er laut genug.
„Über sowas macht man keine Witze", zische ich und sehe ihn auf dem Boden schlafen. Der Mistkerl pennt einfach auf dem Boden weiter. Fein.

Sauer stampfe ich aus dem Zimmer und laufe in die Küche, um meinen knurrenden Magen zu verstummen.
Dort bereite ich das Frühstück vor und fluche nebenbei.

„Was schiebst du auch gleich Stress am Morgen"
Sauer drehe ich mich um und schaue Kayahan mit einem Killerblick an. Er verstummt und sieht mich entschuldigend, ich drehe mich ganz zu ihm und laufe mit schnellen Schritten zu ihm, meine Arme verschränke ich vor meiner Brust und schaue ihn überprüfend an.

„Wo warst du gestern Abend?"
„Draußen.", antwortet er chillig, „Wo genau?"
Ich rieche nämlich die Fahne. Die eklige Fahne.

Er seufzt und geht sich durch die Haare.
„Du gehst dahin?"

Ich seufze und laufe zur Theke, mache das Essen und er deckt nebenbei den Tisch. Ein Schnaufen ist zuhören, gekonnt ignoriere ich es und bereite den schwarzen Tee vor.

Als das Essen fertig ist, setzen wir uns hin und essen was. Während des Frühstücks ignorieren wir uns ohne Grund, was mir mehr als nur recht war.

Als wir fertig waren, räumen wir in Stille den Tisch auf und setzen uns ins Wohnzimmer.

Wann könnte ich endlich nach Hause?
Müsste ich für immer bei Kayahan bleiben?
Okey, nach Hause zu gehen wäre zu riskant, ich bräuchte einen anderen Plan, aber wie?

Plötzlich sehe ich eine Hand auf meinem Knie und der andere mein Gesicht auf die linke Seite drehen, Kayahan sieht mich besorgt an.

„Nefes, falls du immer nicht wütend auf mich bist, weil ich neben dir schlief, dann tut es mir leid. Ich wollte nicht, dass du noch auf dem Boden schläfst wegen mir"
Mein Herz klopft wie verrückt und meine Beine werden butterweich, Gott sei Dank stehe ich nicht, ich würde zu hundert Prozent runterknallen.
Ich sehe ihm in die Augen und habe den Drang ihn zu umarmen, was ich auch tue.

Erschrocken erwidert er es nicht, aber nach einer Zeit umschließt er seine Arme um meinen Körper. Kayahan riecht himmlisch und sein Eigenduft kommt mir so bekannt vor.

Langsam schließe ich meine Augen und lasse mich beruhigen. Seine kalte große Hand streicht mir über die Haare, bis uns das Klingeln der Haustür unterbricht. Ich entweiche von ihm und stehe hektisch auf.

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now