Kapitel 43

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"Bzzz, bzz"
Genervt öffne ich meine halboffenen Augen und strecke mich nach meinem Handy.

Ein kurzer Blick reicht aus, um zu wissen, dass Elmas anruft.
"Hallo?", verschlafen schaue ich hoch zur Decke.
"Nefes!", kreischt sie aus der anderen Leitung.

Genervt entferne ich das Handy von meinem Ohr und stehe seufzend auf.

"Hab dich vermisst", nuschelt sie plötzlich, leicht lächle ich und drücke auf den Kaffeeautomaten bevor ich zum Bad laufe und mir das Gesicht wasche.

"Bald werde ich zu dir kommen"
"Nimm Atsız mit!"
"Natürlich"

Atsız wartet auf mich und schnüffelt an seiner Metallschüssel. Ich gebe ihm etwas zum Essen und auch frisches Wasser bevor ich es auf den Boden lege.

"Ich werde heute die Mutter von Kayahan kennenlernen. Ich bin richtig aufgeregt!", mein Herz macht einen Sprung vor Aufregung.

"Canım mach dir keinen Kopf darüber. Es wird bestimmt sehr gut verlaufen"
"Denkst du?"
Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe und schlucke laut.

"Da bin ich mir zu 100% sicher, wer würde denn keine hübsche und schlaue Schwiegertochter haben wollen?"

Ich fange das Lachen an.
"Du bist ein Schatz, Elmas"

"Ich weiß"
Ich kann mir schon bildlich vorstellen wie sie ihre Haare nach hinten wirft und grinst.

"Und in drei Tagen bin ich verheiratet"
"Was?", schreit Elmas, "Wieso sagst du mir nichts?"

"Sollte eine Überraschung werden"
Sie seufzt und ist wütend auf mich.

"Ich hab nicht einmal ein Kleid dafür!"
"Reg dich ab, du kannst auf mit einem Fußballtrikot kommen"

"Ha ha, wie witzig du mal wieder bist, Nefes. Hattest du heute einen Clown zum Frühstück?", "Eigentlich habe ich gar nicht gefrühstückt. Ich muss auflegen Kayahan kommt gleich in einer Stunde. Wir haben eine lange Fahrt vor uns"

Wie verabschieden uns voneinander und ich sprinte sofort zur Dusche. Als erstes dusche ich mich, creme mich ein und ziehe mir meine Unterwäsche an.

Eine schwarze Jeans, weiße Bluse und meine schwarzen Plateau Schuhe.

Meine Haare glätte ich und binde sie zu einem strengen Pferdeschwanz. Meine Wimpern tusche ich und male meine Lippen mit einem Lippenstift an. Bisschen Parfüm und schon laufe ich die Treppen runter um draußen auf Kayahan zu warten.

Setze mich nach einer halben Stunde auf den Gehsteig und nehme mir einen Stock in die Hand um kleine Kreise in die Erde zu zeichnen.

Ein lautes Hupen unterbricht meine tollen Zeichnungen, ich blicke auf und sehe Kayahan im Auto grinsen.

Verdrehe lachend die Augen und stehe auf; damit ich mich auf den Beifahrersitz hocken kann.

"Hey" begrüßt er mich, "Hey". Ich klopfe mir den Dreck von meiner Hose weg und laufe auf ihn zu. Kurz gibt er mir einen Kuss auf die Stirn und grinst mich an. Ich lächle leicht und schnalle mich an. Kayahan fährt das Auto, nebenbei mache ich das Radio an und singe bei jedem Lied mit.

Unsicher lächelt er mich schief an.
"Ich habe ein schlechtes Gefühl dabei"
"Versuch positiv zu denken", versuche ich ihn zu beruhigen. Obwohl auch in ein mulmiges Gefühl hatte.

"Vatan hat Recht, ich glaube, wir sollten zurückfahren. Man kann von ihr alles erwarten"
Wütend schaue ich ihn an.

"Nein, sicherlich nicht"
Genervt seufzt er und drückt fester an dem Lenkrad.
"Nefes-", er seufzt leicht, hat was an den Herzen liegen, "Ich hatte bis jetzt kein gutes Verhältnis zu ihr seit dem das mit meiner Schwester passiert ist"

|Wenn Hass regiert|Where stories live. Discover now